#34 Gorden Isler: Was der Koalitionsvertrag für unsere Zukunft (nicht) bereithält?

Shownotes

Du willst mehr von uns? Dann schau mal in unserem Linktree vorbei.

In dieser Folge sprechen wir über:

  • Die wichtigsten Änderungen im Koalitionsvertrag
  • Die Pflicht zur Elementarschadenversicherung
  • Die Reform zur Riester Rente
  • Die Ideenlosigkeit zum Gesundheitssystem,
  • Warum Nachhaltigkeit politisch immer noch eine Randnotiz bleibt
  • Das geplante „Arbeiten bis zum Schluß“ – Chance oder Notlösung?

Warum wir Elementarschadendeckung wichtig finden kannst du in unser Folge 18 genauer nach hören!

Zu Gast: Gorden Isler, Geschäftsführender Kollege bei fairvendo und politisch engagiert im Bereich Flucht & Menschenrechte.

Unsere Meinung: Viele Stellschrauben, wenig Strategie. Was jetzt passieren müsste – und was jede:r Einzelne tun kann.

Jetzt reinhören – und gerne mitdiskutieren!

Transkript anzeigen

00:00:05: Was wurde denn noch so in dem Koalitionsvertrag für uns mitgebracht?

00:00:09: Ein Thema, was ja immer auch gern durch die Medien sozusagen geht, ist so das ganze Thema Riesterrente.

00:00:16: Wenn man den Koalitionsvertrag insgesamt sich anguckt, dann muss man ganz klar sagen, es geht eigentlich nicht so sehr um die Generation, die noch fünfzig Jahre sind.

00:00:27: Hallo und herzlich willkommen.

00:00:29: Wir sind deine Verstärkung von Verwendo.

00:00:31: Ein Podcast für nachhaltige Versicherungen und sozialethisches Finanzwesen.

00:00:36: Hier geht es nicht nur um deinen persönlichen Wohlstand, sondern auch um eine bessere Zukunft für uns alle.

00:00:42: Im heutigen Format Kurz erklärt, bringen wir Beispiele aus unserem Alltag mit und wollen dich auf leicht verständliche Art mit Themen rund um Finanzen und Versicherungen vertraut machen.

00:00:52: Das soll dich befähigen, nicht nur deine eigene Zukunft zu gestalten, sondern auch zu positiven Veränderungen in der Welt beizutragen.

00:01:00: So werden wir ganz nebenbei zu deiner Verstärkung.

00:01:05: Ich bin Anja Werner, Nachhaltigkeitsbeauftragte bei Verwendow zusammen mit Helene Marketing Team und nebenbei studiere ich Mediendesign.

00:01:13: Ich bin Gordon Isler, Gründer des Unternehmens und einer von zwei geschäftsführenden Kollegen und ich bin damit auch der dienstälteste Finanzberater im Unternehmen.

00:01:22: Und jetzt wundert ihr euch alle, ich bin nämlich heute mal ohne Helene hierher gekommen.

00:01:26: Und das hat einen ganz bestimmten Grund.

00:01:28: Nämlich habt ihr bestimmt mitbekommen, dass in der letzten Woche die Koalitionsverhandlungen gelaufen sind und der Vertrag vorgestellt wurde.

00:01:35: Und keiner kann uns dazu mehr sagen als unser Gordon.

00:01:38: Und deshalb habe ich den heute dabei.

00:01:41: Und meine erste Frage ist, was genau macht dich eigentlich zu dem Experten in unserem Unternehmen zum Koalitionsvertrag?

00:01:48: Ja, ich bin einfach, bezeichne mich selbst als politischer Mensch.

00:01:52: und interessiere mich natürlich einerseits sehr dafür, dass auch nicht der erste Koalitionsvertrag, den ich lese, aber ich habe einige Ehrenämter, in denen es ist auch notwendig, sich mit bestimmten Themen zu befassen, also sich die Frage zu stellen, was hat denn die neue Bundesregierung vor?

00:02:06: und daraus kann man dann auch ableiten, wie sie sich in Zukunft verhalten wird.

00:02:09: und das ist gerade in meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten wahnsinnig wichtig.

00:02:14: Ich bin einerseits Vorsitzender in einer Seenotrettungsorganisation und andererseits ehrenamtlich auch stellvertretender Vorsitzender im Ökofinanz, also einem Netzwerk von nachhaltig orientierten Finanzberaterinnen.

00:02:27: Und da ist es einfach wichtig zu wissen, was diese Regierung vorhat.

00:02:29: Und natürlich ist es auch wichtig, das Geschäftsführer ins Finanzberatungsunternehmen zu wissen, was kommt auf die Kundinnen zu, was kommt auf uns zu und womit werden wir uns in den nächsten Jahren beschäftigen müssen.

00:02:38: Ja,

00:02:39: das ist tatsächlich auch etwas, was mich sehr umtreibt.

00:02:41: Was kommt denn auf uns zu?

00:02:44: muss ich mir Sorgen machen?

00:02:45: Also das weiß ich nicht.

00:02:47: Es kommt glaube ich mal drauf an, wie man den liest.

00:02:49: Also ich habe jetzt mich mal konkret auf die Themen konzentriert und mitgebracht.

00:02:53: Also ich habe mal so zehn Themen mitgebracht, die für uns interessant sein könnten und auch für die Menschen, die diesen Podcast hören.

00:02:59: Also was kommt da, wie gesagt, auf uns zu?

00:03:02: Es ist ja nur ein Koalitionsvertrag.

00:03:03: Also man muss sich immer wieder klar machen, das ist eine politische Zielvereinbarung zwischen der SPD und den den Unionsparteien, also CDU und CSU, das sind also noch keine Gesetze.

00:03:14: Es wird dann noch interessant, wie aus diesen Zielen, die man miteinander vereinbart hat, Gesetze werden.

00:03:19: Und ich bin da, ehrlich gesagt, rechne, damit es da zu großen Streitigkeiten kommt.

00:03:24: Und das ist vielleicht der größte Anlass zur Sorge, weil Streitigkeiten dann zwischen diesen drei Parteien sicher wieder auf das Konto anderer Parteien einen Zahlen schlimmstenfalls eint auf das der AfD.

00:03:34: Absolut.

00:03:35: fangen wir doch einfach mal an, welche zehn Punkte sind das denn?

00:03:37: Willst du die umreißen oder wollen wir lieber der Reihe nachgehen?

00:03:40: Ja, also ich hab genau, ich fang mal ganz vorne an.

00:03:42: Ich find also einste interessantesten Themen, was die Bundesregierung sich vorgenommen hat und ich finde das doch überfällig.

00:03:47: Also das ist jetzt durchaus mal was Positives, wobei man muss abwarten natürlich, wie es sich dann auch auf den Geldbeutel der Kundinnen auswirkt.

00:03:54: Auf jeden Fall hat die Bundesregierung vor, dass Neuabschlüsse im Bereich der Wohngebäudeversicherung in Zukunft nur noch mit Elementarschadendeckung stattfinden dürfen.

00:04:04: Ich glaube, das ist die Lehre aus der Ahrtalkatastrophe.

00:04:07: Da gab es ganz viele Menschen, die diese Ja, Natur gefahren, diese Elementarschadendeckung nicht hatten.

00:04:12: Dazu haben wir auch mal eine ganze Folge gemacht, wenn dich das interessiert.

00:04:15: Ich verlinke dir in unseren Show notes.

00:04:16: Genau.

00:04:17: Und es geht einfach darum, sicherzustellen, dass sozusagen nicht immer die Steuerzahlerinnen ausbaden müssen, wenn die Menschen vergessen haben oder schlecht beraten worden sind und diese wichtige Elementarschadendeckung nicht haben.

00:04:28: Also es wird einfach in Zukunft vermutlich zur Pflicht werden in den nächsten Jahren, dass bei Neuabschlüssen Natur gefahren mit abgesichert werden müssen, also eben zum Beispiel Überschwemmungen oder gerade auch für Norddeutschland relevant sehr sehr wichtig stark regende Ereignisse und damit zusammenhängende Überschwemmungen auf den Grundstücken.

00:04:45: Das hat große Schäden angerichtet in den letzten Jahren und da wird wird man Wert darauf legen, dass diese Elementarschaden Absicherung Pflicht wird.

00:04:53: Naja und das verursacht natürlich bei MaklerInnen sehr großen Beratungsaufwand und GrundInnen müssen sich wahrscheinlich darauf einstellen, dass ihre Gebäudeversicherungsprämien dann in Zukunft etwas teurer sind, aber sie werden dadurch auch wesentlich besser abgesichert sein und ersparen sich sehr, sehr viel Ärger im Schadenfall.

00:05:10: Wenn ich das richtig verstanden habe, wird das auch rückwirkend dann stattfinden.

00:05:14: Also die Verträge, die jetzt schon laufen und stehen, die müssen rückwirkend Elementarschetten hinzubekommen.

00:05:19: Oder nicht?

00:05:20: Wie gesagt, es ist ja ein Koalitionsvertrag und erst mal eine Absichtserklärung.

00:05:23: Hier geht es erst mal explizit, wo du gesagt hast, um Neuverträge.

00:05:25: Und bei Bestandsverträgen hat man das aber auch vor, da wird man sicherlich Übergangsfristen einräumen.

00:05:30: Es ist ja auch die Wahrheit ist ja auch, dass wahrscheinlich erst für manche Menschen gerade mit Vorbelastungen in ihren Verträgen gar nicht so einfach ist, Elementarschaden, Deckung dazu zu bekommen, da wird man sicherlich einige Jahre, vielleicht ein, zwei Jahre Übergangsfristen schaffen.

00:05:43: Aber irgendwann wird man das dann vielleicht nachweisen müssen.

00:05:46: Und ich bin auch sehr darauf gespannt, wie der Gesetz geht.

00:05:49: das Regeln will und wie es dann im Bundestag letztendlich im Gesetzgebungsverfahren diskutiert wird.

00:05:54: In der Folge zu den Elementarschädenabsicherungen habe ich von Helene auch erfahren, dass das einfach auch ein zunehmendes Problem sein wird.

00:06:00: Insofern bin ich ein großer Freund davon, dass das jetzt zur Pflicht werden soll.

00:06:05: Wie siehst du das denn aus fachlicher Sicht?

00:06:07: Ja, wie gesagt, es ist absolut notwendig.

00:06:09: Denn also die größte Gefahr auch für unser Finanzsystem und für das Versicherungssystem ist die Klimakrise.

00:06:15: Die Schäden... Nehmen einfach zu, das ist auch der Grund mit einer der Gründe, warum die Gebäudeversicherungsprämien stark angestiegen sind.

00:06:22: Und das ist auch unter Volkswürtteln, ist man sich eigentlich einig, dass es da in den nächsten Jahrzehnten zu großen Schwierigkeiten kommen wird.

00:06:29: Also ich sehe das auch in unserem Kundenbestand.

00:06:32: Eine Familie, die lebt in der Nähe von Izzo und hat ein sehr schönes größeres Haus, sehr ländlich gelegen.

00:06:38: Dafür haben sie damals weniger als eine halbe Million Euro deutlich weniger bezahlt.

00:06:41: Der Wert ist natürlich stark angestiegen.

00:06:43: Das führt aber auch dazu, dass eben die Versicherungsprämie ansteigt.

00:06:46: Und was eben auch angestiegen ist, sie leben halt sehr nah an einem Gewässer, was auch überlaufen könnte, dass die Prämie sich in den letzten zehn Jahren wirklich vervierfacht hat.

00:06:56: Also das ist, da wird jetzt jedes Jahr im Sommer werden da zweitausend Euro Gebäudeversicherungsprämie fällig.

00:07:01: Ich frag mich schon, wie in Zukunft, also wenn wir das uns als Gesellschaft nicht genau angucken und das politische Klug steuern.

00:07:08: Dann wird es einfach dazu führen, dass vielleicht Menschen mit geringeren Einkommen sich nicht nur wegen steigenden Zinsen in zwanzig, dreißig Jahren keine Immobilie, keine Einfachheiten jeden Haus mehr leisten können, sondern auch wegen zu hoher Versicherungsprämen.

00:07:20: Das gilt auch für Mieterinnen und Mieter, denn da werden die Versicherungskosten ja auch umgelegt auf die Miete.

00:07:26: Also das ist keine Kleinigkeit, das ist richtig, dass die nächste Bundesregierung sich das anschaut.

00:07:31: Und ich hoffe, da kommen wir gleich beim zweiten Thema, wie man das vielleicht auch ein bisschen abfedern will.

00:07:36: Ich hoffe, dass da kluge Gesetze dabei rauskommen, die die Gesellschaft dahingehend resilient machen, dass sie wenigstens mit den Schäden dann gut umgehen und das solidarisch aufeinander verteilen.

00:07:46: Ja, verstehe.

00:07:47: Du hast jetzt direkt schon den zweiten Punkt angesprochen.

00:07:49: Dann lass uns doch in den ruhig mal reingehen.

00:07:51: Genau, was die Bundesregierung sich auch vorgenommen hat, wobei man da natürlich noch gar nicht weiß, wie das ausgestaltet sein sollen.

00:07:57: ist, dass es für extrem Wettereignisse dann auch eine Art staatliche Rückversicherung geben soll.

00:08:03: Das ist, glaube ich, auch ein wichtiges Signal an die Versicherungsgesellschaften, die als private Unternehmen sicherlich nicht glücklich darüber sein werden.

00:08:10: Wenn sozusagen alle Klima-Risiken allein auf die Versicherungswirtschaft abgewälzt werden, dann letztlich, dass es zu immer problematischen Klimaverhältnissen kommt.

00:08:18: und wieder da auf eine ernsthafte Krise zu steuern, ist ja auch Ausdruck politischen Versagens.

00:08:23: Und deshalb wird da die Versicherungswirtschaft mit Politik Hand an Hand an Lösungen arbeiten.

00:08:27: müssen.

00:08:27: Und ich bin, wie gesagt, sehr gespannt darauf, was da am Ende dabei rauskommt.

00:08:31: Aber vielleicht schauen wir uns das dann auch einfach nochmal genau an, wenn das so weit ist und da Gesetze auf den Tisch liegen und die vielleicht auch verabschiedet worden sind, dass wir uns dann nochmal genau anschauen, was kommt dann in den nächsten Monaten oder Jahren ganz konkret auf Kundinnen und Kunden zu?

00:08:43: Das

00:08:43: finde ich großartig.

00:08:45: Was wurde denn noch so in dem Koalitionsvertrag für uns mitgebracht?

00:08:49: Was haben Sie noch so an den Start gebracht?

00:08:51: Ja, eigentlich immer, was ja immer auch gern durch die Medien sozusagen geht und auch von Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützer kritisch bewertet wird, ist so das ganze Thema Ries der Rente.

00:09:01: Ich erinnere mich daran, dass ich vor Zirka drei Monaten hatte ich mal ein Gespräch mit der Kundin, die hat gerade ihre Abrechnung im Postkasten gefunden, wo ihm drin stand, was haben sie so hoch eingezahlt und was liegt so drin.

00:09:13: Und sie rief mich dann an und sagte, sie hat übergelesen, die Restaurante lohnt sich eigentlich gar nicht mehr, soll ich das weitermachen?

00:09:19: und dann habe ich sie gebeten, mal auf die letzte Seite zu gucken.

00:09:21: Da konnte sie sehen, dass sie rund siebenund zwanzigtausend Euro eingezahlt hat in den vergangenen fünfzehn Jahren und das jetzt dort, also inklusive Stadt hier zulagen und das dort jetzt ungefähr einen... Wert von ungefähr fünfzigtausend Euro drin sind.

00:09:34: Und dann habe ich sie nochmal gefragt, hat sich das jetzt gelohnt oder nicht?

00:09:36: Was denken Sie?

00:09:37: Und sie sagt ja, es sieht schon so aus, dass man zu dem Lohnswerten, aber trotzdem hat die Riesterrente natürlich auch den Ruf sehr verwaltungsintensiv zu sein und sehr sehr teuer.

00:09:46: Ich sehe auch manchmal Abrechnungen, wo ich mich frage, wozu brauchen die Versichere eigentlich so höhere Gebühren?

00:09:50: Da lohnt es sich genau hinzuschauen und vielleicht auch mal den Anbieter, wenn man Riestern möchte, zu wechseln.

00:09:54: Aber was die Bundesregierung auf jeden Fall machen möchte, ist im Prinzip die Riesterrente abzuschaffen und zu ersetzen.

00:10:01: ein günstigeres und einfacheres Produkt.

00:10:04: Und Achtung, dieses Produkt soll dann auch keine Garantien haben.

00:10:07: Wichtig bei der Riesterrente ist ja der Status quo.

00:10:10: Das, was man einzahlt, kommt auch wieder raus.

00:10:13: Also das ist so das typisch deutsche Äquivalenzprinzip.

00:10:15: Ich bekomme für das, was ich angezahlt habe auch eine Mindestleistung.

00:10:18: Das ist hierzulande sehr beliebt.

00:10:20: In der gesetzlichen Rentenversicherung ist es ja auch so.

00:10:22: Und da will der Staat ran, denn da auch das macht neben den Gebühren die Riesterrente sehr, sage ich mal unagil, dass sie eben sehr sicher anlegen muss und dass dadurch die Rendite auch abgebremst wird.

00:10:35: Und das will die Regierung ändern.

00:10:36: Man wird auch da abwarten müssen.

00:10:38: Ich bin da ehrlich gesagt skeptisch, weil die Leute, die jetzt eine Resterrente haben, die werden erst mal natürlich auch durch eine Diskussion verunsichert.

00:10:45: Da würde ich empfehlen, macht es auf jeden Fall Sinn, sich beraten zu lassen und vor allem auch auf das zu warten, was da von der Bundesregierung jetzt letztendlich kommt.

00:10:54: Ehrlich gesagt.

00:10:55: Wenn ich lese ein günstigeres, einfaches Standardprodukt ohne Garantie, dann denke ich so nachher gut.

00:11:00: Also die Versicherungs- und Bankenwirtschaft wird gerade bei CDU und CSU stark lobbyieren.

00:11:05: SPD halte ich da auch für empfänglich.

00:11:07: Und letztendlich rechne ich ehrlich gesagt mit einem großen Geschenk wieder an die Finanz- und Versicherungswirtschaft.

00:11:13: Es wird für die also mindestens genauso loneswert sein wie für die Kundinnen und Kunden.

00:11:17: Deshalb ist meine Empfehlung da einfach mal abzuwarten.

00:11:20: Aber es ist auf jeden Fall gut zu wissen, dass sie da dran wollen.

00:11:22: und diese Komponente ohne Garantien.

00:11:24: Das bedeutet letztendlich, dass man dann wahrscheinlich sehr aktienorientiert anlegen kann.

00:11:28: Das kann man gut finden, das kann man schlecht finden.

00:11:31: Ich persönlich gehöre zu denenjenigen, die es gut finden, wenn man viel Zeit hat.

00:11:34: Aber man muss sich jetzt gerade mal, was in den letzten Tagen passiert ist, also dieses Auf und Ab an den Börsen, dass Donald Trump sozusagen die gesamte weltweite Finanzsysteme eben chaotisiert hat und die Börsen um bis zu zwanzig Prozent einstürzten innerhalb weniger Tage.

00:11:48: Das hat dann eben auch Auswirkungen auf so einen reines Aktienportfolio oder auch ETF-Portfolio.

00:11:55: in den USA ist es ja so, dass die Menschen eben schon immer sehr aktienorientiert ihre gesamte Altersvorsorge angelegt haben und da sind schon auch in den letzten Tagen einige Leute sehr nervös geworden.

00:12:06: und wenn wir uns vorstellen, dass sowas auch mal bei uns passieren könnte, dass also der Großteil der Altersvorsorge vielleicht aktienorientiert und ETF orientiert angelegt ist, Und dann kommt es auf einmal zu Tumulten an den Börsen.

00:12:19: Und ich bin dann vielleicht dreiundsechzig Jahre alt und mein Aktienportfolio schmied mal eben innerhalb von drei Tagen, ohne dass ich flink reagieren konnte, um zwanzig Prozent ab.

00:12:27: Da sehen wir dann mal so die Kehrmedaille dessen, was sowas bringen kann.

00:12:32: Und deshalb muss man sich das genau anschauen und auf jeden Fall erstmal abwarten, was da kommt und sich nicht wuschig machen lassen.

00:12:38: Ja, komplett.

00:12:39: Da bin ich bei dir.

00:12:40: Über die Riester wollten wir auch eventuell noch mal eine Folge machen.

00:12:43: Vielleicht sogar mit dir und Helene würde mich sehr interessieren.

00:12:46: Und ich sehe hier, du hast auch einen vierten Punkt mitgebracht.

00:12:49: Was hast du denn noch so?

00:12:51: Ja, was ich ganz spannend finde, das ist auch was Neues, was wirklich, glaube ich, auch keiner so richtig auf der Uhr hatte.

00:12:57: Es geht der zukünftigen Bundesregierung auch darum.

00:13:00: Früher anzufangen also schon für jedes Kind möglicherweise rechtzeitig anzufangen zu sparen.

00:13:05: soll also ein staatlich gefördertes depo für Kinder geben das bis zum achtzehnten Lebensjahr für jedes Kind gefördert werden soll das in Deutschland eine Schule besucht.

00:13:14: also das ist explizit auch so formuliert und es geht darum dass Kinder bis zu zehn Euro pro Monat pro Kind vom Staat gefördert werden sollen.

00:13:24: Also das ist, löst natürlich keine großen Probleme.

00:13:26: Auch hier rechne ich eigentlich damit, dass es wieder ein großes Geschenk an die Finanz- und Versicherungswirtschaft ist.

00:13:31: Aber dabei können ja auch gute Sachen rauskommen.

00:13:34: Und es ist eine große Chance für Menschen, die gern schon ihren Kindern sozusagen einen kleinen Vorsprung geben wollen und ihnen zum achtzenden Lebensjahr was in die Hand geben wollen, dass sie nicht mit leeren Händen dastehen und darauf aufbauen.

00:13:46: So ist es auch formuliert, bis weiter fortsetzen können.

00:13:49: Was ich ein bisschen schade finde ist, gerade wenn der Staat staatliche Förderungen beschließt.

00:13:53: dann muss eigentlich auch immer, das ist ja eine sehr langfristige Gedanke, sehr löblich, aber langfristig problematisch ist ja auch die Entwicklung rund um das Thema Klimakrise.

00:14:02: Und da müsste man eigentlich, wenn wir sowieso staatliche Gelder im Spiel sind, müsste man eigentlich auch sagen, das muss dann aber auch nach ESG-Kriterien angelegt werden und kann dann zum Beispiel nicht in fossile Energien investiert werden.

00:14:14: Also solche Zusätze wünsche ich mir eigentlich damit, dieses viele Geld, was dort wirkt, eben auch nicht schädlich auf die Umgebung der Kinder wirkt, für die wir doch hier vorsorgen wollen.

00:14:26: Das würde eigentlich keinen Sinn ergeben und wirren Zielkonflikt.

00:14:29: Aber letztendlich darf man da auf etwas gespannt sein, was vielleicht ja auch schon zum ersten Ersten, im Jahr zum Jahr zum Jahr zum Jahr zum Jahr zum Jahr zum Jahr zum Jahr zum Jahr zum

00:14:35: Jahr zum Jahr zum Jahr zum Jahr zum Jahr zum Jahr zum Jahr zum Jahr.

00:14:36: Das ist tatsächlich richtig spannend, weil wir immer wieder merken, wenn wir Leute zu Gast haben oder mit anderen Menschen reden, dass sie viel zu spät anfangen, etwas für ihre Rente zu tun.

00:14:45: Und wenn ich mir so einen jungen Menschen vorstelle, dessen Eltern vielleicht diesen Vorteil genutzt haben und dann in die Zukunft schauen, und sagen, oh cool, ich habe hier schon mal so ein Polster, da kann ich doch direkt weitersparen.

00:14:56: Das ist doch vielleicht einfach auch ein schöner Gesprächsstaater für junge Menschen mit ihren Eltern ins Gespräch zu kommen und zu sagen, hey, was brauche ich eigentlich in Zukunft in meinem Leben?

00:15:05: An Versicherungen, an Sparmethoden und so weiter.

00:15:08: Bei der betrieblichen Altersversorge, dazu hatten wir auch einige Themen, gibt es viel Handlungsbedarf und mir war so, als hätten die sich da auch drüber unterhalten, gibt es dazu Änderungen?

00:15:17: Ja, also auch hier wird es nicht wahnsinnig konkret, aber die Bundesregierung hat die zukünftige Bundesregierung, wenn sie dann zustande kommt, hat sich vorgenommen, die betriebliche Altersvorsorge attraktiver und digitaler zu machen.

00:15:31: Also das Produkt soll einfacher zur Hand haben werden und digitalisiert werden.

00:15:36: Es soll vor allem für geringverdienende Menschen attraktiver gemacht werden und das ist auch dringend nötig, denn die betriebliche Altersvorsorge lebt ja insbesondere davon, dass es zu Steuersparnissen und Sozialversicherungsersparnissen kommt, die dann zusammen mit einem verpflichtenden Arbeitgeberzuschuss umgewandelt werden und dann eben später zur Rente wieder zur Verfügung stehen.

00:15:57: Und bei geringverdienenden Menschen kommt es ja gar nicht zu so großen Steuerersparnissen und Sozialversicherungsersparnissen.

00:16:04: Die haben dann vielleicht, wenn sie großzügig eine Arbeitgeber haben, etwas größeren Arbeitgeberzuschuss.

00:16:11: Ehrlich gesagt, kenne ich da aber auch aus meiner Berufspraxis nicht so wahnsinnig viele Großzügige Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber.

00:16:18: Und deshalb ist es total notwendig, sich darüber Gedanken zu machen, wie können wir denn, wenn es auch gerade, wenn wir uns die Mindestlohndebatte in den letzten Tagen wieder ansehen, wo März gerade sozusagen das Versprechen, das der Koalitionsvertrag gibt, nämlich auf fünfzehn Euro Mindestlohn zu kommen.

00:16:33: gleich wieder einkassiert und sagt, das müssen wir uns erst mal noch mal anschauen.

00:16:36: Also da sehen wir schon die ersten Streitigkeiten wieder auf die Parteien zukommen, die der Regierung angehören sollen.

00:16:42: Also ist es dringend notwendig, dass für gering verdiente Menschen da was getan wird.

00:16:47: Ich kann mir noch nicht vorstellen, wie das aussehen soll, ehrlich gesagt, weil Arbeitgeberinnen, wenn die jetzt dazu verpflichtet werden, zum Beispiel höhere Arbeitgeberzuschüsse zu zahlen für für geringverdienende Menschen, dann sehe ich schon wieder die Lobbyistinnen und Lobbyisten losrennen und auf die CDU einwirken, dass man das ja so nicht machen kann, weil das Arbeit zu teuer macht.

00:17:08: Letztendlich fürchte ich da auch wieder so ein Kompromiss, so ein faulen Formelkompromiss.

00:17:14: der es nicht unbedingt, also der es augenscheinlich ein bisschen attraktiver macht und interessanter.

00:17:19: und dann ist das wieder wie so eine Sache wie, als wenn man das Kindergeld um drei Euro monatlich erhöht.

00:17:23: Ja, also ich rechne da.

00:17:24: ehrlich gesagt traue ich den Parteien, die der andere Regierung mitwirken, nicht zu so großen wegweisenden Kompromissen beziehungsweise Reformen vorschlägen.

00:17:33: Traue ich den in diesem Bereich nicht zu.

00:17:35: Ja, da gehst du ja relativ pessimistisch an die Sache ran.

00:17:38: Ich versuch das mal optimistischer zu sehen und hoffe das Beste.

00:17:42: Es ist relativ viel für unsere zukünftigen Rentner und Rentnerinnen.

00:17:45: Gibt es für die noch irgendwelche Veränderungen?

00:17:48: Ja, jetzt sieht man, jetzt schließt sich so ein bisschen der Kreis.

00:17:50: das, was ich jetzt gerade behauptet habe, dass ich da nicht mehr zu großen Verbesserungen rechne.

00:17:55: Das kann man jetzt eigentlich beim nächsten Punkt sehen, dann zukünftig.

00:17:58: Und ich glaube, das wird auf jeden Fall kommen, soll Rentnerinnen und Rentner ermöglicht werden, bis zu zweitausend Euro monatlich steuerfrei hinzuzuverdienen.

00:18:08: Und das muss der Staat ja auch machen, denn wenn wir hier kein tragfähiges Rentensystem auf die Beine gestellt bekommen, dann lautet sozusagen die Botschaft dieses Vertrags.

00:18:17: Und ich sehe tatsächlich keine wegweisenden Vorschläge der zukünftigen Bundesregierung.

00:18:23: Dann muss der Staat eben auf der anderen Seite es ermöglichen, dass Menschen sich im Alter noch was dazu verdienen können, damit sie sich sie überhaupt noch leisten können in der Großstadt wie Hamburg zum Beispiel zu leben.

00:18:33: Aber man muss sich die politische Somolik mal auf der Zunge zergehen lassen.

00:18:36: Im Prinzip bedeutet das doch politisch, wenn man es zusammenfassen will.

00:18:40: Wir machen überall so ein bisschen.

00:18:42: Am Ende wird das nicht reichen und deshalb müsst ihr dann heben einfach.

00:18:45: so lange arbeiten, bis ihr umfalt und dafür ermöglichen wir euch aber, dass ihr dann darauf immerhin keine Steuern mehr im Alter zahlen müsst.

00:18:51: Also das ist so das politische Versprechen, was im Koalitionsvertrag steckt und das finde ich keine gute Nachricht.

00:18:58: Also das ist für Leute, die im Alter gerne arbeiten und sich noch was hinzu verdienen müssen.

00:19:02: vielleicht ganz okay.

00:19:03: Aber letztendlich deutet es doch darauf hin, wo es sozusagen mit unserem Rentensystem hingeht, nämlich an einem Punkt, wo es eine Grundversorgung gibt und hat jeder noch mal ein bisschen Riesen und ein bisschen BAV.

00:19:13: Es wird aber vielleicht das so der Blick darauf substantiell nicht ausreichend und deshalb ermöglicht man den Menschen dann, dass sie im Alter steuerfreier dazu verdienen können.

00:19:20: Und da geht er hin, mein Optimismus.

00:19:23: Ist denn eine Reform in den Krankenversicherungen geplant?

00:19:26: Denn ich finde gerade da ist besonders viel zu tun.

00:19:29: Ja, also zur gesetzlichen Krankenversicherung, das finde ich wieder total witzig.

00:19:33: Also jahrelang streitet man sich darüber und behauptet, die nötige Expertise zu haben und genau zu wissen, wie man es machen muss.

00:19:39: Und wenn wir uns jetzt die gesetzliche Krankenversicherung angucken, dann hat man sich jetzt in den Koalitionsverhandlungen darauf geeinigt, dass man eine Arbeitsgruppe gründet.

00:19:46: Das wird also eine Arbeitsgruppe geben, eine Kommission, die sich die gesetzliche Krankenversicherung jetzt nochmal genau anschaut, um zu überlegen, was man dafür sinnvolle Maßnahmen machen kann.

00:19:54: Also ich würde sagen, in den Koalitionsverträgen konnte man sich also offensichtlich auf nichts ein... und damit man dann endlich fertig wird, was ja auch politisch dringend notwendig ist in dem Umfeld, was wir uns sozusagen dem wir uns gerade ausgesetzt sehen, hat man sich einfach darauf geeinigt, dass man jetzt eine Arbeitsgruppe gründet und das da Thema da rein verschiebt.

00:20:10: Also noch keinen grünen Haken, sondern weiter ein großes schwarz-rotes Fragezeichen sozusagen.

00:20:16: Und dann das leitet auch vielleicht ganz gut über.

00:20:18: gleich zum siebten Punkt.

00:20:19: Es kommt auch da zu einer Lehrstelle.

00:20:21: Wirklich kann man nach Lösungen suchen, wie man will.

00:20:23: Zur privaten Krankenversicherung gibt es Prinzip keine nennswerten Erwähnungen oder Reformideen, was ja auch dringend notwendig wäre, weil also ich habe gerade erst letzte Woche wieder gelesen, dass ungefähr ein Viertel der Menschen mit der privaten Krankenversicherung unzufrieden sind, weil auch private Versicherer immer genauer hingucken bei den Rechnungen, weil die Beitragsstabilität eben doch nicht so gegeben ist und immer wieder neue Erklärungen sozusagen am Jahresende dafür geliefert werden, dass auch die privaten Krankenversicherung immer teurer werden.

00:20:50: Also dieses zwei Klassensystem sozusagen steht nach wie vor auf dem Prüfstand, aber die Parteien CDU, CSU und SPD konnten sich... auf nichts substanzielles in den Koalitionswahlungen, jedenfalls nicht einliegen, was uns jetzt irgendwie den Anlass gibt, auf Änderung zu hoffen.

00:21:02: Und auch da ist meine Prämisse, dass da nicht viel passieren wird.

00:21:06: Ich glaube, in den gesetzlichen Krankenkassen werden Leistungen einfach weiter gekürzt werden müssen, weiter geworden angehoben werden müssen.

00:21:11: Und für die Privatversicherten ändert sich wahrscheinlich wenig.

00:21:15: Ja, und das ist ja wieder dieser soziale Punkt, der mir immer so auf dem Magen schlägt.

00:21:18: Nun haben wir ja das Thema Nachhaltigkeit als eine unserer Schwerpunkte gewählt und ganz viele Gäste in den letzten Wochen und Monaten haben immer wieder uns die Frage gerichtet, wie nehmen wir die Nachfrage nach Nachhaltigkeit wahr?

00:21:31: Würde es denn zum Thema Nachhaltigkeit besonders in unserer Branche vielleicht irgendwelche Neuerungen geben, ist das geplant?

00:21:38: Ja, also wenn man den Koalitionsvertrag insgesamt sich anguckt, dann muss man ganz klar sagen, es geht eigentlich nicht so sehr um die Generationen, die noch auf diesen Planeten leben muss, sondern dieser Koalitionsvertrag hat vor allem die Interessen von den Menschen im Blick, die noch zehn, zwanzig oder dreißig Jahre auf diesen Planeten leben müssen.

00:21:59: Und genauso sieht es eben beim Thema Nachhaltigkeit aus, also es gibt da... keine Hinweise darauf, dass die Förderung von nachhaltigen Geldanlagen, also die, die unser System nicht weiter beschädigen, unseren Planeten nicht weiter beschädigen, dass das irgendwie im Fokus der Bundesregierung gestanden hätte.

00:22:16: Und auch auf EU-Ebene sehen wir ja, dass man da an diese Dinge eher aufweichen will, also dass man das eher wieder leichter machen will, dass man darüber diskutiert, ob Rüstungsinvestitionen nicht eigentlich auch nachhaltig sind, wenn man sich dagegen Autokraten wehren will.

00:22:30: Das ist auch, glaube ich, eine Diskussion, die politisch auf jeden Fall geht.

00:22:33: gesellschaftlich gefühlt werden muss.

00:22:34: Aber auch hier haben wir praktisch eine Lehrstelle und deshalb wird es dabei bleiben, dass die nachhaltige Beratung, also die Beratung zu ESG-Themen weiter Pionierarbeit von spezialisierten Vermittlerninnen und Vermittlern sein wird, also Unternehmen wie das unsere Unternehmen oder auch andere, die sich dem Thema stellen, weil sie es einfach notwendig finden.

00:22:54: Ich habe gerade einen kleinen Blick auf deinen Notizzettel hier geworfen und wir sind schon bei Punkt zehn angekommen, relativ kryptisch für mich.

00:23:00: Erklär mir, worum es da geht.

00:23:02: Mir lag das vorhin schon mal beim Thema beuerfreier Hinzuverdienst bei der Rente auf der Zunge.

00:23:08: Der wird auch deshalb notwendig sein, weil diese Bundesregierung offensichtlich alles tun wird, um... Menschen mit Migrationsgeschichte sozusagen zu vergraulen.

00:23:16: Und was dieser Vertrag auch ist, ist eigentlich, man hat das Gefühl, dass sich bei den Koalitionsverhandlungen zu den Kapiteln Flucht und Migration sich die AfD durchgesetzt hat, obwohl sie hoffentlich nicht am Tisch saß, aber man hat auch zum AfD-Programm praktisch abgeschrieben.

00:23:31: Man will das Turbo-Einwanderungs.

00:23:34: wieder einkassieren aus der Ampel-Regierung, was ihm dazu führt, dass Menschen, die sich vielleicht gefreut haben, dass sie vielleicht auch lange hier leben und integriert sind, die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen könnten.

00:23:44: Das wird wieder abgeschafft, das halte ich für verheerendes Signal an Menschen, die integriert sind, die angekommen sind und sich vielleicht auch in unserer Gesellschaft wohlfühlen und sich vorstellen können zu bleiben.

00:23:54: Dann man muss ja auch mal eins ganz klar sagen, was diese Gesellschaft und das ist also vor allem auch die Ökonomie.

00:24:00: Da sind sich alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eigentlich die also die seriösen jedenfalls.

00:24:03: Also die Wirtschaftsinstitute waren immer wieder an und auch die großen Wirtschafts- und Industrieverbände.

00:24:08: Wir brauchen mehr.

00:24:10: Fachkräfte wird das genannt, aber eigentlich lauter die Botschaft, wir brauchen mehr Menschen.

00:24:15: Und was dieser Koalitionsvertrag für ein Signal sendet, ist eigentlich genau das Gegenteil.

00:24:19: Also politisch wird das Signal gesendet, wir wollen Migration senken.

00:24:24: Also nicht mehr steuern oder koordinieren, sondern wir wollen Migration senken.

00:24:28: Das ist das.

00:24:29: fatale Signal in diesem Vertrag.

00:24:31: und da hat man sich sogar darauf geeinigt, ja, das Grundgesetz sozusagen gegen das eigene Grundgesetz zu verstoßen.

00:24:36: und auch Menschen, die an den Grenzen um Asyl bitten, dass man die abweisen würde, das ist rechtswidrig nach der deutschen Verfassung.

00:24:44: Man will vorher halt die Nachbarländer um Erlaubnis bitten, darauf hat man sich mit der SPD geeinigt, aber es ist natürlich juristisch völliger Blödsinn.

00:24:50: Man kann auch Österreich nicht fragen, ob man Menschen an deren Grenze abweisen kann und gegen die eigene Verfassung verstoßen.

00:24:57: Und es ist auch deshalb so fatal.

00:24:59: weil es Vertrauen zerstört, das würde ich auch gleich begründen, denn selbst wenn sich im Bundestag die Parteien, wozu ja mehr als CDU, CSU und SPD nötig wäre, sich darauf einigen würden, das Grundgesetz zu ändern, dafür braucht man eine zweite Drittel Mehrheit.

00:25:11: Also man bräuchte dafür eigentlich dann die Hilfe der AfD.

00:25:14: Also das muss man sich mal überlegen, was das bedeutet, was dann im Koalitionsvertrag steht.

00:25:19: Selbst wenn man das tun würde, würde danach das deutsche Grundgesetz gegen Europarecht verstoßen.

00:25:24: Und Europarecht ist vorrangig.

00:25:26: Man würde also ehrlich gesagt Sprengkraft, die Mitte von Europa werfen.

00:25:31: Die Migrationskrise hat wirklich, weil so wird es ja politisch genannt, wird es eher als Solidaritätskrise bezeichnen, hat absolute Sprengkraft für die Europäische Union und es ist ganz bedauerlich, dass da wieder keine Lösungen gefunden worden sind oder ernsthaft diskutiert worden sind, sondern dass man Menschen mit Migrationsgeschichte, Menschen, die Schutz bei uns suchen und brauchen, dass man das ausschließlich als Problem betrachtet und so auch diskutiert.

00:25:53: Das ist fatal.

00:25:54: Und mir lag das vorhin schon mal beim Zu- und Zuverdienst auf der Zunge, wenn man eigentlich den Satz so machen müsste, dass ja, also dem Staat fällt zu unserem Sozialsystem, weder eine Krankenkasse, was ein noch zum Rentensystem, also muss man länger arbeiten.

00:26:09: Migration ist auch nicht gewollt.

00:26:12: Man will ganz klar eine über alternde, gleiche Gesellschaft.

00:26:16: Das lese ich so aus diesem Koalitionsvertrag raus.

00:26:19: Und das ist ein verheerendes Signal, weil dort Versprechen gegeben werden.

00:26:23: Also zum Beispiel in Kriegsgebiete abschieben wie Syrien und Afghanistan, Schutzsuchende Menschen an den Grenzen.

00:26:29: abweisen.

00:26:30: Man gibt Versprechen, ab die man nicht halten kann.

00:26:32: Und da wird sich die AfD immer hinstellen können und sagen kann, guck mal, die versprechen euch, was sie am Ende nicht halten.

00:26:37: Und niemand wird dann sagen, ja ist ja auch Quatsch, die haben ja noch Blödsinn reingeschrieben.

00:26:41: Also es ist aus politischer Sicht extrem verheerend, was da für Positionen in den Vertrag reingeschrieben worden sind.

00:26:49: Ja, das finde ich auch ganz kostbar, dass du uns das auch noch mitgebracht hast, auch wenn es ein kleines bisschen auf Topik war und trotzdem passt es zu unserem sozialen Ansätzen.

00:26:57: und ja.

00:26:58: Jetzt sind wir auch schon bei Punkt zehn angekommen.

00:27:00: Was denkst du denn darüber?

00:27:02: Du hast ja schon ganz viel mitgeteilt, was deine Gedanken sind.

00:27:04: Aber vielleicht magst du ein Resümee ziehen?

00:27:07: Also ich würde nochmal befolgtes Resümee ziehen, nochmal sagen.

00:27:09: Das hat schon auch was mit unserer Branche zu tun.

00:27:12: Ich habe festgestellt, dass das in den letzten Jahren.

00:27:15: auch der Mangel an Arbeitskräften in der Versicherungswirtschaft extrem nachgelassen hat.

00:27:19: Also es gibt heute für einfachste Probleme, für einfachste Fragestellen unglaublich lange Bearbeitungszeiten.

00:27:25: und die Antwort, wenn ich frage bei den Versicherungsgesellschaften, wieso dauert die Schadenbearbeitung so lange?

00:27:31: Wieso dauert sozusagen auch ein Versicherungsnehmerübertrag in der betrieblichen Altersvorsorge so lange?

00:27:37: Dann ist die Antwort immer die gleiche.

00:27:38: Uns fehlen Leute, uns fehlen Menschen, wir finden keine Leute und können unsere Stellen nicht besetzen.

00:27:43: Also das wird auch in Finanz- und Versicherungswirtschaft sich niederschlagen und natürlich auch in anderen Branchen, aber es werden wir auch alle in unserem Berufsalltag zu spüren bekommen und die Menschen werden es auch, wenn sie Kundinnen sind, bei Versicherungsgesellschaften werden sie es auch zu spüren bekommen.

00:27:56: Und jetzt können wir gerne zum Fazit kommen.

00:27:58: Also ich glaube, also alle sind sich vor den Wahlen einig gewesen und viele werden auch so gewählt haben, dass das so eine Art letzter Versuch ist, vielleicht vor dem Erstärken der AfD.

00:28:10: Wir hatten eine extrem hohe Wahlbeteiligung.

00:28:12: Es war eine sehr politische Wahl.

00:28:14: Es war ein sehr politischer Wahlkampf.

00:28:16: Und unsere Hoffnung ist ja eigentlich, dass mit guter Politik jetzt mal und dafür wurde ja auch ein großes Sondervermögen, groß dreistelliges Milliarden-Sondervermögen verabschiedet.

00:28:24: Und wenn ich mir jetzt aber den Koalitionsvertrag angucke, dann sehe ich da einfach nur eine Truduliste.

00:28:28: Ich sehe keine Strategie.

00:28:29: Ich sehe einfach eine Truduliste von Sachen, die man sich vornehmen will.

00:28:32: Also wir drehen mal an dem Rätchen so ein bisschen und an dem Rätchen so ein bisschen, aber ich sehe eigentlich keine Vision von dem Deutschland, wie es werden soll.

00:28:39: eine Strategie zu den größten und wichtigsten Fragen unserer Zeit.

00:28:42: Manche Themen werden ja einfach gar nicht erwähnt und angesprochen.

00:28:45: Es werden sogar von Sprechen angegeben, die rechtswidrig sind.

00:28:47: Also das haben wir gerade zuletzt besprochen.

00:28:49: Und deshalb ist es eigentlich, wenn so reagiert wird, wie es hier runtergeschrieben worden ist, dann muss man sehr pessimistisch sein, weil dann wird es zu sehr viel Enttäuschung kommen.

00:28:56: Es wird zu sehr viel Streit zwischen SPD, CDU und CSU kommen.

00:28:59: Zum Beispiel beim Thema Mindestlohn.

00:29:01: Das ist wahrscheinlich gar nicht an den Ampelparteien.

00:29:03: Es liegt an den großen Fragestellungen und an den unterschiedlichen Interessen.

00:29:06: Und deshalb, wie gesagt, ich fürchte, das ist zu Streit.

00:29:08: kommt.

00:29:08: Ich fürchte, dass keine großen Reformen kommen und das wird die AfD im nächsten Bundestagswahlkampf für sich nutzen.

00:29:14: Und nachdem, wie ich sehe, wie gerade die Parteien sich jetzt nach dem Koalitions, nach der Vorstellung des Koalitionsvertrages verhalten haben, würde ich nicht mal mehr annehmen, dass die Regierung vier Jahre hält.

00:29:24: Und ich glaube, ehrlich gesagt, ich gebe eine Prognose heute schon mal ab.

00:29:27: Ich glaube, dass es die CSBD völlig zerreißen wird.

00:29:30: Sie kann eigentlich ihre Rolle in so einer Koalition gar nicht gerecht werden.

00:29:33: Sie werden massiv, also ein Last-Klinge-Bio, eine Saskia Esken oder wer auch immer sich daher vortun will und vielleicht auch wieder von einem Kanzler Friedrich Merz abgrenzen will.

00:29:41: Es wird ihnen nicht gelingen, neben den Dobrens, neben den Merzens und wie sie alle heißen, sich dazu profilieren.

00:29:48: Sie werden auf der politischen Achse einfach deshalb zerrissen, weil auf der einen Seite, das wird vielleicht der CDU auch nicht anders gehen, die beiden Parteien werden massiv stimmen, verlehne ich mich sicher, weil auf der einen Seite steht eine erstärkte Linkspartei und auch eine grüne Partei, die nach Orientierung sucht, die ein bisschen abgestraft wurde, nicht sehr, offensichtlich sehr, stabile Wählerdientel.

00:30:08: Die beiden Parteien, denen wird das, was sozial und ökologisch dabei rauskommt, nie genug sein.

00:30:12: kann es auch nicht, wenn man diesen Koalitionsvertrag liest.

00:30:15: Und auf der anderen Seite steht eine stärkere AfD als jemals zuvor mit Leuten, denen kein populistischer oder auch radikaler Ausspruch zu radikal sein wird.

00:30:23: Wir werden da unschöne Töne hören.

00:30:24: Und die werden auf der anderen Seite genau die Rolle spielen, die die CDU in der Vergangenheit gespielt hat, nämlich die werden auf alles draufschlagen.

00:30:30: Es wird auch von aus ihrer Sicht alles nie restriktiv genug gegen Migrantinnen und Migranten sein, gegen Geflüchtete.

00:30:36: Es wird nie schlimm genug sein, die AfD wird immer noch radikaler und schlimmer Vorschläge haben.

00:30:41: Deshalb werden an diesen beiden Parteien wird von beiden Seiten gezerrt werden.

00:30:45: Und ich fürchte, dass es dabei vor allem die Sozialdemokratische Partei völlig zerreißt.

00:30:49: Und wenn sich das andreitet, was sozusagen hier im Koalitionsvertrag steht und das Verhalten sich fortsetzt, was wir jetzt schon eine Woche nach vorstellen, das Koalitionsvertrag sieht an sich wirklich, muss ich sagen, blau für Deutschland.

00:31:00: Und das ist verheerend.

00:31:01: Es ist also eigentlich die große Frage an die Zivilgesellschaft, auch an Unternehmen, an Unternehmen, an Unternehmen, an alle Menschen.

00:31:07: Wollen wir das?

00:31:08: Und muss man sich jetzt nicht auch selbst vielleicht politisch engagieren und viel mehr ein?

00:31:11: um das zu verhindern?

00:31:12: auf diese Bundesregierung würde ich da jetzt nicht

00:31:14: setzen.

00:31:15: Ja, da hast du uns ja jetzt ganz viel für die nächsten vier Jahre zum Nachdenken gegeben.

00:31:21: Ganz so düster wie du, sehe ich meine nächsten vier Jahre nicht und hoffe, dass du nicht in allen Punkten recht hattest, die du hier gerade schwarz gemalt oder blau gemalt hast, könnte man fast sagen.

00:31:30: Und ich danke dir trotzdem vielmals, dass du hier warst und uns das alles erklärt hast und uns das mitgebracht hast, das Thema, das ist nämlich sehr wichtig.

00:31:37: Und ich wünsche mir, dass du bald wieder mal in den Podcast kommst und gerne auch mal mit Helene zu einem interessanten fachlichen Thema sprichst.

00:31:44: Schön, dass du da warst.

00:31:45: Ja, vielen Dank für die Einladung und ich sehe das auch alles nicht so negativ.

00:31:48: Wir kämpfen ja gemeinsam dafür und arbeiten dafür, dass es nicht so schlimm kommt.

00:31:52: Absolut, danke schön und Tschüss!

00:31:57: Tschüss!

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00:32:21: Bis zum nächsten Mal.

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