#36 Teilzeitfalle: Warum Absicherung für Care-Arbeitende so wichtig ist

Shownotes

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Wer sich um Kinder kümmert, den Haushalt macht, Angehörige pflegt oder familiäre Aufgaben stemmt, trägt eine enorme Verantwortung – oft ohne ausreichenden Schutz für die eigene Zukunft. In dieser Kurz erklärt-Folge beleuchten Anja Werner und Helene Bosmann, warum gerade Care-Arbeitende besonderen finanziellen Rückhalt von der finanzstärkeren Partnerin brauchen. 💡

Wir erklären:

  • Aufzählungs-TextWas die "Teilzeitfalle" bedeutet und warum sie oft Frauen trifft
  • Aufzählungs-TextWie Care-Arbeit die Ansprüche auf Berufsunfähigkeitsversicherung und Rente beeinflusst
  • Aufzählungs-TextWarum finanzielle Fairness innerhalb der Familie unverzichtbar ist
  • Aufzählungs-TextWelche Lösungen es gibt, um euch und eure Zukunft abzusichern
  • Aufzählungs-TextEine wichtige Folge für alle, die Care-Arbeit leisten – und für alle, die Verantwortung füreinander übernehmen möchten. 🌱💬

Eure Gastgeberinnen:

👩‍💻 Anja Werner: Nachhaltigkeitsbeauftragte bei fairvendo, Marketingexpertin und Medien-Design-Studentin. 👩‍💼 Helene Bosmann: Versicherungsmaklerin mit über 10 Jahren Erfahrung und Diplom-Betriebswirtin (DH).

#fairvendo #hamburg #FAIRstärkung


Über fairvendo:

fairvendo ist euer unabhängiges Maklerbüro für nachhaltige Versicherungs- und Finanzlösungen. Als Vorreiter für ökologische und sozialethische Beratung sind wir CO₂-neutral und CSE-zertifiziert. 🌍💚

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Transkript anzeigen

00:00:00: (Dynamische Musik)

00:00:01: Auch da, wie ist es mit den Väter?

00:00:06: Auch wenn die sagen, sie reduzieren die Arbeitszeit um 20 Prozent.

00:00:10: Um mehr Zeit mit dem Kind zu haben, auch die sind betroffen.

00:00:13: Ich will es gar nicht nur bei Frauen haben.

00:00:16: Ich will es auch bei Männern.

00:00:18: Die kontrollieren das zusammen, weil er ist rauchersehlich.

00:00:21: Dann sagt sie zu Recht, hier hast du viel für Zigaretten ausgegeben.

00:00:25: Weil vielleicht zu Recht auch nicht.

00:00:27: Hallo und herzlich willkommen.

00:00:29: Wir sind deine Verstärkung von Verwendo.

00:00:31: Ein Podcast für nachhaltige Versicherungen

00:00:33: und sozialethisches Finanzwesen.

00:00:36: Hier geht es nicht nur um deinen persönlichen Wohlstand,

00:00:39: sondern auch um eine bessere Zukunft für uns alle.

00:00:42: Im heutigen Format "Nachgefragt" reden wir mit Expertinnen und Gästen.

00:00:46: Dabei teilen sie ihre persönlichen Geschichten und Erfahrungen mit uns.

00:00:50: Insbesondere zu Finanz- und Versicherungsthemen.

00:00:53: Das soll dich inspirieren und befähigen,

00:00:55: nicht nur deine eigene Zukunft zu gestalten,

00:00:58: sondern auch zu positiven Veränderungen in der Welt beizutragen.

00:01:02: So werden wir ganz nebenbei zu deiner Verstärkung.

00:01:05: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge "Verstärkung kurz erklärt".

00:01:10: Heute sprechen wir über ein Thema,

00:01:12: das immer mehr Menschen betrifft, wie zum Beispiel auch mich selbst.

00:01:16: Seit ich meine Tochter bekommen habe, bin ich nämlich Teilzeit.

00:01:19: Also, was muss man da beachten,

00:01:21: wenn man die Arbeitszeiten reduziert,

00:01:24: welche Auswirkungen hat das auf meine eigene Absicherung

00:01:27: und welche Rente ich bin, Anja?

00:01:29: Und ich habe euch die Expertin Helene wieder mitgebracht.

00:01:32: Hallo, Helene. - Hallo, Anja.

00:01:34: Ein sehr spannendes Thema, was du uns wieder mitgebracht hast.

00:01:37: Denn wie du schon gesagt hast,

00:01:39: entscheiden sich natürlich aus verschiedenen Gründen

00:01:42: die Menschen für Teilzeit.

00:01:44: Sei es wegen der Familie, sei es wegen der Work-Life-Balance,

00:01:48: weil sie vielleicht nebenbei noch ein eigenes Business aufbauen wollen

00:01:52: oder aus anderen persönlichen Interessen.

00:01:54: Und da gibt es halt einige wichtige Punkte,

00:01:57: die man auf jeden Fall unbedingt beachten sollte.

00:01:59: Ja, für mich ist ja eine der wichtigsten Versicherungen.

00:02:03: Also in meinem eigenen Empfinden, in meiner eigenen Skala,

00:02:06: die Berufssohnfähigkeitsversicherung.

00:02:08: Und da stelle ich mir das tatsächlich schwierig vor beim Teilzeit.

00:02:12: Nun weiß ich, wie es abläuft, aber vielleicht nicht jeder,

00:02:15: erzähl du doch mal. - Das ist ein sehr, sehr guter Punkt.

00:02:18: Denn ich würde mal behaupten,

00:02:20: dass der Großteil der Menschen da draußen nicht weiß,

00:02:23: was bei einer Teilzeitbeschäftigung und der Berufssohnfähigkeitsversicherung

00:02:27: denn viele Berufssohnfähigkeitsversicherungen,

00:02:30: besonders die alten mit alt meinen, ich versicherung die vor 2018 abgeschlossen wurden,

00:02:35: enthalten keine Teilzeitklausel.

00:02:39: So, das bedeutet,

00:02:41: dass deine tatsächlich gearbeitete Stundenzahl

00:02:44: bei der Bewertung einer Berufssohnfähigkeit herangezogen wird.

00:02:47: Das heißt, wenn jetzt jemand in Vollzeit gearbeitet hat,

00:02:50: wird es anders bewertet, als jemand, der in Teilzeit arbeitet.

00:02:53: Also was bedeutet das konkret? Also wie wirkt sich das aus?

00:02:57: Wenn du in Teilzeit arbeitest,

00:02:59: kann es sein, dass deine Versicherung da quasi eine höhere Hürde

00:03:02: für die Berufssohnfähigkeit implizit ansetzt.

00:03:06: So ein Beispiel.

00:03:08: Eine Person, die zuvor in Vollzeit tätig war,

00:03:12: gilt als berufsunfähig,

00:03:13: wenn sie ihre bisherige Tätigkeit zu 50 Prozent nicht mehr ausüben kann.

00:03:18: So, also angenommen, ich habe Vollzeit gearbeitet,

00:03:20: hat einen acht-Stunden-Job,

00:03:22: also wenn ich weniger als vier Stunden arbeiten kann,

00:03:25: bin ich damit berufsunfähig.

00:03:27: Bei Teilzeitkräften liegt die Grenze oft höher.

00:03:30: Also angenommen, eine Frau arbeitet fünf Stunden pro Tag,

00:03:34: also 25 Stunden pro Woche.

00:03:36: Wenn sie keine Teilzeitklausel vereinbart hat,

00:03:38: bedeutet das, sie gilt als berufsunfähig,

00:03:41: wenn sie weniger als zweieinhalb Stunden pro Tag täglich arbeiten kann.

00:03:45: Also wieder 50 Prozent berufsunfähig,

00:03:47: also 50 Prozent kann sie nicht mehr erfüllen,

00:03:49: also weniger als zweieinhalb Stunden pro Tag.

00:03:52: Wenn sie jetzt aber eine Teilzeitklausel vereinbart hat

00:03:56: und das ist möglich in Verträgen ab 2018,

00:03:59: da gibt es einige Versicherer,

00:04:01: die da wirklich eine sehr, sehr gute Teilzeitklausel haben,

00:04:04: dann bedeutet das,

00:04:05: dass ihre frühere Vollzeittätigkeit angesetzt wird.

00:04:09: Also angenommen, sie hat die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen,

00:04:13: als sie noch in Vollzeit gearbeitet hat,

00:04:15: die Zeit reduziert und wird dann berufsunfähig,

00:04:17: dann werden weiterhin diese acht Stunden in Ansatz gebracht.

00:04:21: Das heißt, wenn sie dann weniger als vier Stunden pro Tag arbeiten kann,

00:04:25: würde sie schon als berufsunfähig gelten.

00:04:27: Ah.

00:04:28: Genau, also diese Teilzeitklausel bewirkt,

00:04:31: dass die frühere Vollzeittätigkeit zur Beurteilung herangezogen wird

00:04:35: und Teilzeitkräfte nicht benachteiligt werden.

00:04:37: Weil das ist natürlich schon eine andere Geschichte,

00:04:40: kann ich zweieinhalb Stunden pro Tag noch arbeiten,

00:04:42: dass die Höhe natürlich extrem höher als kann ich weniger als vier Stunden

00:04:45: pro Tag arbeiten.

00:04:46: Ja, und das fällt ja dann wieder oft denen auf die Füße,

00:04:50: die sowieso schon, die sind,

00:04:52: die die sozial etwas benachteiligt werden,

00:04:56: auf die, die eben die zu Hause bleiben mit Kind

00:04:59: oder die Kehrarbeit erleben.

00:05:00: Diese Teilzeitklausel ist super wichtig,

00:05:03: wie auch ich jetzt leider schmerzlich lernen musste.

00:05:06: Denn ich habe gerade eine Kundin,

00:05:08: die berufsunfähig zu Hause ist,

00:05:10: die quasi gerade mit Long Covid ausfällt oder schon seit längerem

00:05:14: und nicht mal mehr den Haushalten machen kann,

00:05:16: ohne sich danach Stunden oder tagelang ausruhen zu müssen.

00:05:19: Die hat jetzt das Problem,

00:05:20: als wir die Versicherung abgeschlossen haben,

00:05:23: gab es die Teilzeitklausel noch nicht.

00:05:25: Und die hat vor der Erkrankung vier Stunden pro Tag gearbeitet.

00:05:29: Das heißt, jetzt wird bei der Berufsunfähigkeit geprüft,

00:05:31: ob sie weniger als zwei Stunden pro Tag arbeiten kann.

00:05:35: Und das natürlich super schwer.

00:05:38: Also da jetzt das quasi anzugeben,

00:05:41: so es wird natürlich gefragt, welche Tätigkeiten macht sie denn, etc.

00:05:45: Aber zwei Stunden pro Tag ist natürlich schon hart.

00:05:47: So, und theoretisch könnte sie auch zwei Stunden am Tag arbeiten,

00:05:50: einen Tag lang.

00:05:51: Und dann müsste sie wahrscheinlich wieder zwei Wochen,

00:05:54: könnte sie dann wieder nichts machen, um dann wieder einen Tag zu arbeiten.

00:05:57: Aber das berücksichtigen Versicherungen natürlich auch nicht,

00:05:59: ist aber auch noch mal ein anderes Thema.

00:06:01: Aber ja, in dem Fall ist es jetzt sogar schwieriger,

00:06:04: die Berufsunfähigkeit zu bekommen,

00:06:05: als die gesetzliche Erwerbsminderungsrente.

00:06:08: Die prüft nämlich, ob man weniger als drei Stunden pro Tag

00:06:11: irgendeine Arbeit machen kann.

00:06:13: So, aber leider hat die Berufs- und Fähigkeitsversicherung

00:06:16: den Antrag jetzt abgelehnt, mehrfach.

00:06:18: Wir haben mehrmals Gutachten eingereicht

00:06:20: und jetzt bleibt leider nichts anderes übrig, als zu klagen.

00:06:23: Das war aber für mich auch nochmal der Wegruf,

00:06:25: zu sagen, ich gucke mir die Teilzeitklausel noch mal an,

00:06:28: ich gucke mir meine Verträge an, die ich so habe im Kundenstamm.

00:06:32: Wie ist es denn da, wer arbeitet Vollzeit, Teilzeit, wer fällt vielleicht mal aus?

00:06:37: Länger beziehungsweise wer reduziert die Arbeitszeit

00:06:40: wegen Kindern potentiell?

00:06:42: Um da zu schauen, wie können wir denn damit umgehen?

00:06:45: Da ist es nämlich wichtig,

00:06:47: dass es eine vollwertige Teilzeitklausel gibt.

00:06:50: Denn auch jetzt im großen Land der Teilzeitklausel,

00:06:53: in der Versicherungswirtschaft, gibt es da große Unterschiede.

00:06:59: Es gibt ein paar, die haben, wie ich das nenne,

00:07:01: eine vollwertige Teilzeitklausel.

00:07:03: Das heißt, da ist es egal, warum und wie lang

00:07:06: man die Arbeitszeit reduziert, es wird quasi die vorherige Vollzeittätigkeit angesetzt.

00:07:11: Und dann gibt es quasi so eine abgespeckte Teilzeitklausel,

00:07:15: die besagt, dass man, wenn man in den letzten 12, 18, 24 Monaten

00:07:22: die Arbeitszeit reduziert hat, zum Beispiel explizit

00:07:26: wegen Kehrarbeit, also Elternzeit oder weil man Angehörige pflegt,

00:07:30: dann wird es angesetzt.

00:07:32: Also nur, wenn man gerade in Elternzeit ist oder war

00:07:35: und innerhalb der 12 Monate berufsundfähig wird,

00:07:37: dann wird die Vollzeittätigkeit angesetzt.

00:07:40: Aber wenn man jetzt beispielsweise seit fünf Jahren in Teilzeit arbeitet,

00:07:43: dann wieder nicht.

00:07:44: Wie stehst du dazu?

00:07:46: Wir sind halt Schrott.

00:07:48: Ja, okay.

00:07:49: Ich dachte, für mich klang das total plausibel,

00:07:52: aber mir fehlt vielleicht auch einfach...

00:07:55: Nee, ich finde das kratsch.

00:07:56: Ich hab da jetzt mit Makler betreuerend drüber gesprochen,

00:07:59: die gesagt haben, wir haben doch eine Teilzeitklausel.

00:08:02: Nee, das ist halt keine.

00:08:03: Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit,

00:08:05: dass eine Frau in Elternzeit geht und danach wieder voll arbeitet?

00:08:08: Ja, es reicht. Stimmt.

00:08:10: Es sind schon immer noch viele Frauen,

00:08:13: das hatten wir jetzt ja auch schon mehrfach,

00:08:15: die dann in Teilzeit gehen.

00:08:16: Und selbst, wenn sie ihre Arbeitszeit nur ein bisschen reduzieren,

00:08:19: also selbst, wenn sie nicht in 50 Prozent arbeiten,

00:08:21: sondern in 70 oder 80, dann wird das angesetzt.

00:08:24: Stimmt.

00:08:25: Damit ist es eine deutliche Erschwörung.

00:08:27: Also die meisten Frauen, die ich kenne,

00:08:29: sind bis zum Ende der Grundschule, nach ihnen irgendeiner Form.

00:08:33: Das ist ja auch eine der meisten Frauen,

00:08:35: die in der Zeit arbeiten, die es nicht mehr gibt,

00:08:37: was die volle Beruflichkeit angeht.

00:08:39: Also ich kenne auch eine Menge Frauen,

00:08:41: die in Vollzeit arbeiten, da halt nicht.

00:08:43: Aber ich weiß es doch im Vorfeld nicht.

00:08:44: Also wenn ich jetzt heute Mitte Ende 20 bin

00:08:47: und denke, ich möchte vielleicht irgendwann mal Kinder haben,

00:08:49: kann ich doch jetzt noch gar nicht abschätzen,

00:08:52: ob ich dann meine Arbeitszeit reduziere, um wie viel.

00:08:55: Ja, traurigerweise glauben die jungen Leute aber oft,

00:08:57: dass sie dann ganz normal weiterarbeiten,

00:08:59: was am Ende dann aber oft nicht so ist.

00:09:02: Und die Arbeit immer noch in Teilzeit.

00:09:04: Also nicht in voller, aber ...

00:09:05: Ja, und ich finde, das ist ja auch eine persönliche Entscheidung.

00:09:09: Absolut.

00:09:10: Ich hab im Bekanntenkreis Freundinnen, die gesagt haben,

00:09:13: sie machen in der Elternzeit ihren Doktor, so hat nicht geklappt.

00:09:17: Weil man dafür keine Zeit hat.

00:09:19: Also ich glaube, das ist halt auch einfach der Familien-Situation geschuldet.

00:09:23: Wie gut geht denn das?

00:09:24: Ich hab, wie gesagt, im Bekanntenkreis auch genug,

00:09:26: oder im Kundenkreis auch genug Frauen, die in Vollzeit arbeiten.

00:09:29: Und das klappt super.

00:09:31: Aber ich hab auch eben die, die gesagt haben,

00:09:33: ich will in Vollzeit arbeiten, aber klappt nicht.

00:09:35: Oder die, die auch gesagt haben,

00:09:37: weil ich dachte, ich will in Vollzeit arbeiten,

00:09:39: aber nee, ich will einfach gar nicht.

00:09:41: Also ich will in Teilzeit arbeiten und Zeit mit meinem Kind verbringen.

00:09:45: Ich glaube, das kann man im Vorfeld sich schön zurechtlegen.

00:09:48: Aber diese ganze Normone, wenn dann Elternschaft kommt,

00:09:51: spielen da auch noch mal eine große Rolle von daher.

00:09:54: Find ich's einfach wichtig,

00:09:56: im Vorfeld alles getan zu haben, um die Möglichkeit zu haben.

00:09:59: Ja, stimmt, hast komplett recht.

00:10:01: Also das ist so gewollt und nicht gekonnt.

00:10:04: Also was sind diese zwölf Monate in Elternzeit?

00:10:07: Genauso, wenn ich in Angehörigen fliege.

00:10:09: Ja, woher weiß ich denn, was ist, wenn ich den länger als zwölf Monate fliegen muss?

00:10:13: Also was ist das so?

00:10:15: Ja, jetzt ist die immer noch nicht tot, die Oma.

00:10:17: Ja, da fischen sie so Leute wie mich gerade, die im ersten Moment sagen,

00:10:22: ja doch, das lässt sich doch dann einrichten, das doch überschaubar.

00:10:25: Du hast mich aber in dem Moment überzeugt,

00:10:27: wo du mich bei meinem eigenen Leben gepackt hattest

00:10:30: und gesagt hast, wie viele Frauen machen nach zwölf Monaten nicht voll weiter.

00:10:34: Hätte ich auch nicht gewollt, ich wollte wieder arbeiten,

00:10:36: aber nicht voll, ich wollte noch mehr Zeit für mein Kind haben,

00:10:40: dass ja dann noch sehr klein ist.

00:10:42: Also ich bin komplett bei dir, hast komplett recht.

00:10:44: Ja, und auch da, wie ist es mit den Vätern?

00:10:47: Auch wenn die sagen, sie reduzieren die Arbeitszeit um 20%

00:10:50: um mehr Zeit für den Kind zu haben, auch die sind betroffen.

00:10:53: Weil Frauen haben, ich will es auch bei Männern drin haben.

00:10:56: Weil auch da, wir hatten uns vorhin gesagt, warum reduziert man?

00:10:59: Ich hab im Kunden und bekannten Kreis Menschen,

00:11:02: die reduzieren ihre Arbeitszeit, weil sie selbstständig nebenbei noch was machen wollen.

00:11:06: Oder weil sie sich ehrenamtlich engagieren wollen.

00:11:09: Eine Bekannte, die nicht mehr fünf Tage die Woche arbeitet,

00:11:12: sondern nur noch vier, weil sie ehrenamtlich was machen möchte.

00:11:15: So, das ist alles eine Reduktion auf Teilzeit,

00:11:17: die du ja nicht für ein Jahr machst, sondern vielleicht erhöhst du wieder,

00:11:20: vielleicht auch nicht, weiß man nicht.

00:11:23: Aber ich bin mir nicht abgesichert zu wissen.

00:11:25: Und diese Teilzeit-Klausel ist bei den Versicherern,

00:11:28: die sie vollwertig drin haben, nicht mal teurer.

00:11:31: Also die ist dann halt drin oder eben nicht.

00:11:34: Aber es ist nicht wie bei der AU-Klausel.

00:11:36: Da hatten wir auch im Falle der, oder in der Folge

00:11:39: zur Berufsunfähigkeitsversicherung Nummer vier.

00:11:42: Folge vier? - Drüber gesprochen, dass die AU-Klausel,

00:11:45: also wenn die Versicherung leisten soll,

00:11:47: wenn ich nur krankgeschrieben bin,

00:11:49: aber noch nicht die Prüfung erfolgt ist,

00:11:51: und ich bin nicht mehr erfähig.

00:11:53: Das ist eine Leistung, die kostet ein paar Euro extra im Monat,

00:11:56: halt ich aber auch für extrem wichtig.

00:11:59: Aber die Teilzeit-Klausel kostet nichts extra.

00:12:01: So, leider bleiben nur ein paar Versicherungen übrig,

00:12:04: die eine vollwertige Teilzeit-Klausel haben,

00:12:07: die ich jetzt, glaube ich, hier auch mal nennen möchte,

00:12:10: wahrscheinlich keine abschließende Aufzählung.

00:12:13: Aber zumindest so, die mir bekannt sind,

00:12:16: ist die Condor, die es die erste gemacht hat, 2018,

00:12:19: die Teilzeit-Klausel in den Markt gebracht.

00:12:21: Eine sehr, sehr gute Teilzeit-Klausel hat die LV1871.

00:12:24: Ich glaube, ich auch schon ein paar Mal erwähnt.

00:12:27: Bei der Kinder-BU kann das sein?

00:12:29: Ich glaube, da haben wir viel darüber gesprochen.

00:12:32: Die haben ein tolles Produkt.

00:12:33: Und auch in der BU, die Teilzeit-Klausel drin.

00:12:36: Die haben halt wirklich nachgedacht, wie ist es denn?

00:12:39: Was passiert denn da draußen?

00:12:41: In welchen Lebensumständen sind denn die Menschen?

00:12:43: Und dann hört es auch schon schnell auf.

00:12:46: Jetzt müsste ich gerade noch mal nachgucken,

00:12:49: wenn noch, aber wie gesagt, die meisten haben

00:12:51: so eine abgespeckte Variante, die ich unnötig finde.

00:12:55: Also ganz oder gar nicht.

00:12:57: Mhm. - Okay.

00:12:58: Also die finde ich sehr, sehr wichtig.

00:13:01: Und also, glaube ich, noch mal viel wichtiger,

00:13:03: seitdem ich diesen Fall im Kundenkreis hab.

00:13:06: Das war mir vorher auch gar nicht so klar.

00:13:08: Aber jetzt haben wir, Gott sei Dank,

00:13:10: nicht so viele Leistungsfälle, die wir betreuen müssen.

00:13:14: So, dass so viele Kunden berufsinfig werden.

00:13:16: Das ist noch mal sehr deutlich.

00:13:18: Ja, und jetzt haben wir ja oft ...

00:13:22: oft ist das Problem bei der BU.

00:13:25: Ja, eher bei den Menschen, die die Kerbeid machen,

00:13:28: die die Kinder großziehen.

00:13:30: Also eben schon auch viel bei Frauen.

00:13:32: Und die haben ja noch ein ganz, ganz großes Problem,

00:13:35: die Frauen, und das ist ihre Rente.

00:13:37: Gerade weil sie nicht voll arbeiten.

00:13:39: Was hast du denn dazu jetzt für ...

00:13:42: Steakpens mitgebracht für mich?

00:13:44: Steakpens.

00:13:46: Also ja, das Thema Rente ist in der Teilzeitfalle,

00:13:49: wie unsere Folge passenderweise heißt, ein großes Thema.

00:13:53: Denn nicht nur hab ich ja heute weniger Einkünfte.

00:13:57: Ich zahl ja auch weniger Geld in die Sozialversicherung.

00:14:01: Das heißt, ich zahl weniger für meine Krankenkasse,

00:14:04: für die Arbeitslosenversicherung.

00:14:06: Alles fein.

00:14:07: Ich zahl aber auch weniger Geld in die Rentenkasse ein,

00:14:10: wenn ich in Teilzeitarbeit.

00:14:12: Das heißt, meine Rentenansprüche werden auch deutlich geringer sein,

00:14:16: wenn ich dann nach 40, 50 Jahren in Rente gehe.

00:14:19: Im Vergleich zu der Person jetzt in der Partnerschaft,

00:14:22: die Vollzeit arbeitet.

00:14:23: Ich würde mir das für die Zukunft wünschen.

00:14:26: Ich hatte mir, gerade letztens, die hab ich jetzt gerade aber nicht da.

00:14:30: Auch im Rahmen von einem Buch gehört, wie das denn so ist.

00:14:33: Und ich fand es sehr bezeichnend,

00:14:35: dass 63 Prozent der arbeitenden Mütter

00:14:39: weniger als 1000 Euro im Monat verdienen.

00:14:42: Und die Zahl hab ich mir gemerkt.

00:14:45: Also, hier große Buchempfehlung, Emilia Royk.

00:14:49: "Why We Matter" heißt das Buch.

00:14:51: Also ein sehr feministisches Buch.

00:14:53: Und das fand ich sehr, sehr spannend.

00:14:56: Also, das ist wirklich eine krasse Zahl.

00:14:59: Also, das ist eine Zahl, die ich mir echt gemerkt hab,

00:15:02: weil ich sie so erschreckend fand. - Ja, erschreckend.

00:15:05: Also, da ging's dann auch noch mal ganz viel um Gewalt,

00:15:08: über Druck, der ausgeutet wird,

00:15:10: weil sich die Frauen nicht trennen können,

00:15:13: weil sie einfach gar keine finanzielle Möglichkeit haben.

00:15:16: Druck, der ausgeutet wird, über die Männer,

00:15:19: die sagen, wie Frauen Geld auszugeben haben.

00:15:21: Das fand ich auch spannend. 8 Prozent.

00:15:23: Also, dann, sie haben es so aufgedröselt,

00:15:25: wie viel Prozent der Frauen kriegen quasi ein Haushaltsgeld zugeteilt,

00:15:30: das sie dann ausgeben müssen.

00:15:32: Das war schon erstaunlich, um 15 oder 17 Prozent.

00:15:35: Und 8 Prozent ...

00:15:37: Der Frauen müssen auch konkret Buchfühlen über die Ausgaben, die sie leisten.

00:15:41: Und müssen dann auch Rechenschaft ablegen, warum sie diese Packungenwindeln gekauft haben und nicht die günstigen.

00:15:46: Ich habe im Bekanntenkreis eine Frau, der ihr Mann und sie arbeiten Vollzeit mit drei Kindern.

00:15:53: Und er kriegt nicht Haushaltsgeld, Taschengeld.

00:15:57: Sie verwaltet einfach das komplette Konto als Gemeinschaftskonto und bezahlt alles für die Kids und so.

00:16:02: Und er ist halt die Woche über auf Montage.

00:16:04: Und braucht natürlich dann auch so die Möglichkeit, sich mal was dazu kaufen zu können und so weiter auch mal essen zu gehen.

00:16:09: Und deswegen hat er das Taschengeld und das fand ich so cool.

00:16:12: Habe ich mich so gefreut, wenn man das wirklich selten hört.

00:16:14: Und ich höre so oft von Frauen, die eine Art Taschengeld kriegen und ich finde das so schwierig.

00:16:19: Das stimmt.

00:16:20: Ich muss wirklich sagen, ich finde das so schwierig, weil die Kehrarbeit, also es ist ja das große Problem eben so unbezahlt ist.

00:16:26: Solange die unbezahlt ist und der Mann quasi die Kehrarbeit aber nicht machen kann, weil er Vollzeit arbeitet,

00:16:31: bleibt ist und bleibt ist unfair, wenn man der Frau sagt, ja du kriegst jetzt von mir ein Taschengeld.

00:16:36: Eigentlich ist es fast eine Bezahlung und die hat dann da von bestimmt keine Rechenschaft abzulegen und bestimmt nicht Windeln zu kaufen.

00:16:43: Und es hat halt ja ganz viel was mit Macht und Kontrolle zu tun.

00:16:47: Ja, aber nicht absichtlich, sind alte Strukturen.

00:16:50: Vielleicht auch bestimmt, ja, ja, ja, absolut.

00:16:53: Aber ich möchte nicht jedem Mann da draußen unterstellen, dass das so gedacht ist.

00:16:56: Die kontrollieren das zusammen, weil er ist raucher, sie nicht.

00:16:59: Und dann sagt sie natürlich zurecht, guck mal, hier hast du wieder viel zu viel für Zigaretten ausgegeben.

00:17:03: Weil vielleicht zurecht auch nicht, weiß ich nicht.

00:17:05: Aber ich finde es auf jeden Fall eine witzige Geschichte.

00:17:08: Es kann auch anders rum, wenn auch selten.

00:17:10: Also ich finde, dass das problematisch an solchen Geschichten, deswegen finde ich diesen #notallman,

00:17:16: so gut ist, dass das ja oft verwendet wird, um zu sagen, ja, es sind nicht alle Männer so.

00:17:22: Nee, es hat auch keiner behauptet, aber es sind in der Regel Männer, die so sind,

00:17:26: die diese Gewalt und Kontrolle und Manipulation ausüben.

00:17:29: Ja, ich habe ein paar Zahlen mitgebracht.

00:17:31: Und zwar habe ich recherchiert, wie hoch denn die Altersrentenhöhen sind in Deutschland.

00:17:39: In 2023 hat die durchschnittliche Frau eine Rente von 908 Euro im Monat bekommen,

00:17:46: während der durchschnittliche Mann eine Rentenhöhe von 1348 Euro bekommen hat.

00:17:52: So, wir verlinken euch das nochmal.

00:17:54: Aber jetzt kann man sich mal kurz überlegen, 908 Euro kann man davon leben.

00:17:59: Das ist schon schwierig.

00:18:00: Und warum sind es, es sind 400 Euro Differenz oder mehr als 400 Euro Differenz zwischen den Männern und den Frauen.

00:18:06: Und wie kommt die Zustande durch unbezahlte Kehrarbeit?

00:18:11: Also ja, das berühmte Gender Care Gap.

00:18:14: Also das eben, wie du es gerade schon gesagt hast, dass Kehrarbeiten nicht bezahlt wird.

00:18:19: Das heißt, das ist ein wichtiger gesellschaftlicher Teil, der einfach nicht anerkannt wird.

00:18:23: Jetzt gibt es diese Mütterrente.

00:18:25: Ein Versuch, das so ein bisschen anzugehen, aber auch sehr halbherzig, finde ich.

00:18:31: Ich finde es sehr gut, dass mittlerweile und auch dass es noch recht neu Erziehungszeiten angerechnet werden.

00:18:37: Also für drei Jahre lang kriegt jede Frau, wenn sie in der Zeit nicht wieder arbeitet,

00:18:42: einen Rentenpunkt anhand des Durchschnittsverdienstes.

00:18:45: Das sind 4207 Euro pro Monat.

00:18:49: Aber ja, da sind wir immer noch nicht da, wo wir sein müssten, wenn wir wirklich Kehrarbeit so

00:18:55: Gewichten und Schätzen würden, wie wir es vielleicht tun sollten.

00:19:01: Aber ja, also deutlich geringere Rentenansprüche, wenn ich in Teilzeit arbeite.

00:19:05: Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung übernehmen Frauen zwischen 35 und 39 Jahren

00:19:11: mit rund 9 Stunden pro Tag mehr als doppelso viel Kehrarbeit wie gleiche, altrige Männer.

00:19:16: Das klingt nämlich alles nach einer richtig schönen Schieflage.

00:19:19: Was kann man dagegen tun, Helena?

00:19:21: Ich finde es ganz wichtig, dass Paare gemeinsam die Verantwortung übernehmen.

00:19:26: Also dass jetzt in der Regel nicht die Frauen da allein gelassen werden,

00:19:29: sondern auch die Männer proaktiv daran denken, für ihre Partnerinnen vorzusorgen und in die Vorsorge

00:19:35: einzuzahlen, damit am Ende wirklich beide gleichgestellt sind.

00:19:39: Weil das ist halt das große Problem, dass durch Kehrarbeit am Ende einer besser gestellt ist,

00:19:43: der halt der oder die Vollzeit arbeiten gehen kann und der andere oder die andere,

00:19:48: die dann quasi in Teilzeit mehr zu Hause ist, Kehrarbeit leistet und die geringeren Rentenansprüche hat.

00:19:54: So, also so kann man ganz gut verhindern, dass am Ende einer viel Rente und der andere wenig Rente hat.

00:20:00: Stimmt schon. Ist aber manchmal nicht so einfach, besonders, wenn es sich um Menschenhandel,

00:20:08: die noch in sehr alten Rollenbildern feststecken und sich noch nicht so viel damit beschäftigt haben

00:20:12: mit dem ganzen Gender-Per-Gab und dem, wie heißt dieser Gab für die Rente?

00:20:16: Da gibt es doch auch einen... Gender-Pension-Gab.

00:20:18: Was passiert, wenn Paare das nicht regeln? Was ist die langfristige Konsequenz davon?

00:20:23: Also die langfristige Konsequenz ist, dass, wie in den heutigen Rentenhöhen zu sehen,

00:20:28: die Frauen deutlich weniger Rente bekommen.

00:20:31: So, unser Geschäftsführer hat mal einer Ehefrau in einer gemeinsamen Beratung geraten,

00:20:37: die Scheidung einzureichen. Das fand der Ehe immer nicht so witzig.

00:20:41: Kannst du was nicht? Aber ja doch.

00:20:44: Hat der Frau gesagt, sie muss...

00:20:46: Diese Frau hatte sich beklagt, darüber können wir die Anekdote einmal aufkrammen.

00:20:50: Wir haben die schon mal im Podcast behandelt. Aber ich weiß nicht mehr, in welcher Folge.

00:20:54: Also wenn du viel höherer bist, dann weißt du natürlich jetzt direkt, was wir meinen.

00:20:57: Ganz klar, aber ich erzähle es nochmal kurz. Ich weiß, er hat damals erzählt,

00:21:00: sie saßen im Gespräch und die Frau war am Ende des Gesprächs,

00:21:04: wo es eben auch um Rente, um Ausgleich und um Fairness ging, wirklich deprimiert,

00:21:08: ließ die Schultern hängen und sagt aber, das ist doch unfair.

00:21:11: Wie komme ich denn zu meinem Recht? Und dann sagt er, ist doch ganz leicht einfach scheiden lassen.

00:21:16: Und beide so, hm? Aber das ist die Lösung, oder?

00:21:20: Ja, weil dann kommt es in der Regel zu einem sogenannten Versorgungsausgleich.

00:21:25: Das bedeutet, dass die während der Ehe erworbenen Rentenanwaltschaften gleich aufgeteilt werden.

00:21:31: Das heißt, der Mann hat viele Rentenpunkte erarbeitet, die Frau weniger und dann wird es einfach gleich gemacht.

00:21:36: Ich verstehe den Gedanken, aber es ist doch eigentlich sehr, sehr gemein.

00:21:41: Es gibt so viele Leute heutzutage, die nicht mehr heiraten, weil sie so furchtbar verliebt sind und aus Liebe,

00:21:46: sondern eben wegen der Steuer- und anderen Vergütungen.

00:21:49: Und jetzt soll ich mich auch noch scheiden lassen und das hat nichts mit Liebe zu tun.

00:21:52: Erst mal heiraten, aber weil sonst gibt es ja gar keine Möglichkeit.

00:21:56: Das ist, glaube ich, die nächste Anektote auch von unserem Geschäftsführer,

00:21:59: der da gerade ein paar in der Beratung hatte, die seit 20 Jahren zusammen sind,

00:22:04: zwei Kinder haben aber eben nicht verheiratet sind und jetzt festgestellt haben,

00:22:08: dass es da halt eine Riesenlücke gibt.

00:22:11: Das heißt, wenn die sich jetzt trennen sollten, findet eben kein Versorgungsausgleich statt.

00:22:16: So, das heißt...

00:22:17: Und der Mann möchte so gerne versorgen, ne?

00:22:19: Das war ja der Grund.

00:22:20: Die sind also wirklich auf die Empfehlung, dass das Ehe Mann ist gekommen und er hat gesagt,

00:22:25: helfen Sie uns, wir wollen uns ja ausgleichen, aber steuerlich muss es ja noch Sinn machen

00:22:31: und es ist echt nicht so einfach, Leute.

00:22:34: Ja, das ist schwierig, weil es dann halt um eine Schenkung geht.

00:22:37: Also wenn da jetzt eine große Summe angelegt wird,

00:22:39: gilt es halt als Schenkung, die dann versteuert werden muss, etc.

00:22:42: Das ist also gar nicht so leicht, wenn man nicht verheiratet ist.

00:22:45: Ein Gedanke der Lösung des Problems ist kurzfristig zu heiraten.

00:22:49: Das ist irgendwie alles nicht der richtige Weg.

00:22:51: Um sich dann drei Jahre später wieder scheiden zu lassen.

00:22:54: Aber ja, genau, aber auch dafür gibt es Lösungen.

00:22:56: Also auch wenn man nicht verheiratet ist und sich gegenseitig absichert,

00:22:59: dann wäre auch das eine Schenkung, aber eine kleine Schenkung,

00:23:02: die dann auch monatlich was zurücklegt.

00:23:04: Und auch dann kann man sowas immer noch über gemeinsame Konten regeln.

00:23:06: Also da gibt es Möglichkeiten, dann das im Nachgang zu machen und zu sagen,

00:23:10: hey, wir müssten jetzt aber hier einmalig 30.000 Euro anlegen.

00:23:13: Das wird dann schon schwierig.

00:23:15: Kann man auch immer noch schauen, was man dafür weh findet.

00:23:18: Aber ja, also genau dieser Versorgungsausgleich,

00:23:20: der würde dann halt beide Partner gleich machen.

00:23:22: Aber viel sinniger und viel schöner wäre es doch,

00:23:25: wenn man sich im Vorfeld darüber schon unterhält.

00:23:27: Und jetzt wie der Mann quasi, der da bei unserem Geschäftsführer

00:23:31: in einer Beratung war, sagt so, hey, ich will, was für meine Frau tun, ich sehe.

00:23:34: Das ist hier ein Riesenproblem und ich will da was tun.

00:23:37: Und das finde ich halt wichtig, weil der Mann ist in dieser Konstellation

00:23:40: immer der stärkere Part.

00:23:42: Er ist der, der Vollzeit arbeitet.

00:23:44: Er ist der, der dann quasi das Geld unter Kontrolle hat.

00:23:47: Also sagen könnte, nun mache ich nicht für meine Frau, ist mir doch egal.

00:23:50: Und wir können einfach die Verantwortung für solche Gespräche

00:23:54: und für solche Regelungen nicht immer der marginalisierten,

00:23:57: also der schwächeren Partei, also der Frau in dem Fall geben und sagen,

00:24:00: hey, sprich dein Mann an, ist doch überhaupt kein Thema.

00:24:03: Sondern doch manchmal ist es ein Thema.

00:24:05: Das heißt, es ist so wichtig, dass halt auch Männer Feministinnen werden.

00:24:11: Schöner Anäckdote habe ich.

00:24:13: Feministinnen, dann. Nicht Feministinnen zwangsläufig.

00:24:15: Aber auch das dürfen sie natürlich.

00:24:17: Ich habe gerade in dem Wieh gehört, dass man Friedrich Merz gefragt hat,

00:24:19: ob er denn auch Feminist sei.

00:24:20: Und er hat gesagt, das würde sich ja schon widersprechen,

00:24:22: der wäre ja ein Mann.

00:24:23: Das könnte ja gar nicht sein.

00:24:25: Und das ist so, ah ja, genau, der hat es halt einfach nicht verstanden.

00:24:28: Also ja, auch Männer können Feministen sein,

00:24:30: indem sie sich genau darum kümmern, dass auch Frauen dazu ihrem Recht kommen.

00:24:34: Und es geht ja nicht darum, dass Frauen übervottelt werden,

00:24:36: sondern es geht darum, dass Frauen in dem Falle gleichgestellt werden.

00:24:39: Es gibt dann ganz süßes Bild, das um die Welt gegangen ist von einem ganz alten Paar.

00:24:44: Und auf beiden, beide hatten einen Transparent in der Hand,

00:24:46: wo draufstand, ich bin Feminist.

00:24:48: Ganz süß.

00:24:50: Ja, total schön.

00:24:52: Also Ergo, frühzeitig gemeinsam planen,

00:24:55: ist immer besser als hinten raus, die finanziellen Nachteile irgendwie ausgleichen zu müssen.

00:24:59: Richtig.

00:25:00: Also offene Kommunikation, gemeinsame Finanzplanung,

00:25:03: sind da der Schlüssel auf jeden Fall, um im Alter gut abgesichert zu sein, auf beiden Seiten.

00:25:07: Was empfiehlst du mir, ja, wenn ich jetzt, und das weißt du ja,

00:25:12: über eine lange Zeit oder für immer in Teilzeit arbeiten möchte,

00:25:15: um mich adäquat und die anderen Dinge im Haushalt, die Kinder und so weiter,

00:25:20: um mich kümmern zu können, was würdest du mir empfehlen?

00:25:23: Auf was ich achten muss.

00:25:25: Also im Prinzip als Zusammenfassung von heute die EU-Versicherung überprüfen.

00:25:30: Also darauf achten, dass da wirklich eine Teilzeit-Klausel mit drin ist.

00:25:34: Wenn ihr nicht sicher seid, den Berater fragen, wenn der es nicht weiß, soll das prüfen.

00:25:38: Und wie gesagt, also alles, was vor 2018 abgeschlossen wurde, hat auf jeden Fall keine Teilzeit-Klausel.

00:25:44: Das ist aber gar nicht so schlimm.

00:25:46: Momentan sind die Berufsunfähigkeitsversicherungen nämlich so günstig,

00:25:49: dass es sich durchaus lohnen könnte, sofern denn der Gesundheitszustand passt,

00:25:53: da auch nochmal vielleicht die Versicherung zu wechseln und eine neue abzuschließen.

00:25:57: Könnte sogar günstiger sein, als das, was ihr vielleicht vor ein paar Jahren abgeschlossen habt.

00:26:01: Also einfach mal schauen, ob das möglich ist.

00:26:04: Teilzeit-Klausel ist wichtig.

00:26:06: Dann Altersvorsorge aktiv geschalten.

00:26:09: Also irgendwie private Modelle nutzen.

00:26:12: Theoretisch kann man auch quasi für eine Partnerin, die in Kehrarbeit,

00:26:16: oder die die Kehrarbeit leistet, in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.

00:26:20: Davon würde ich immer abraten, weil die gesetzliche Rentenversicherung ein Umlageverfahren ist.

00:26:25: Das heißt, Geld, was heute eingezahlt wird, wird auch direkt wieder ausgezahlt.

00:26:29: Man erwirbt Rentenansprüche.

00:26:31: Aber wenn die Kassen leer sind, wie sie eigentlich schon seit Jahren sind,

00:26:34: dann kann sein, dass dann irgendwann auch kein Geld ausgezahlt werden kann.

00:26:38: Also es gibt jetzt schon eine riesen Lücke von über 100 Milliarden Euro,

00:26:43: die jedes Jahr an Steuergeldern dazugeschossen werden muss.

00:26:46: Also, ich sage mal, der Rentenbescheid ist das Papier nicht wert, auf dem er steht.

00:26:50: Also ja, ich habe einen Anspruch, aber einen Anspruch von Null am Ende ist auch quasi.

00:26:55: Also da gerne private Modelle nutzen.

00:26:58: Betriebliche Altersvorsorge ist eine gute Idee.

00:27:00: Da hatten wir in der Folge 27 schon drüber gesprochen.

00:27:05: Also Endgeldumwandlung.

00:27:07: Und dann gibt der Arbeitgeber häufig noch Zuschüsse.

00:27:10: Die Riechsterrente könnte eine gute Idee sein.

00:27:14: Es ist zwar noch nicht so ganz raus, was jetzt mit Riechster eigentlich passiert.

00:27:17: Soll es das weiterhin geben oder nicht.

00:27:19: Da gibt es immer wieder hübsche Diskussionen auch in der Politik.

00:27:22: Aber für Teilzeitarbeitende Eltern ist die Riechsterrente tatsächlich vorteilhaft,

00:27:27: weil man recht hohe Zuschüsse bekommt.

00:27:29: Und wenn man in Teilzeit arbeitet, auch einen geringen Anteil hat,

00:27:32: das heißt, da lohnt sich das dann schon.

00:27:34: Und am Ende grundsätzlich erst mal anfangen zu sparen.

00:27:37: Auch da können kleine Beiträge langfristig einen Unterschied machen.

00:27:41: Wenn ich früh anfange und einfach den Zins-Zins-Effekt mitnehme,

00:27:45: dann habe ich hinten raus trotzdem eine höhere Summe,

00:27:48: als wenn ich viel später anfange.

00:27:50: Was rätst du denn einer Frau, die schon in Scheidung, die die Scheidung schon hinter sich hat,

00:27:56: die also eine Single-Mama ist?

00:27:58: Sie hat vielleicht drei Kinder und kann deshalb auch wirklich nur in Teilzeit arbeiten.

00:28:02: Muss sie vielleicht mit Bus und Bahn abholen, wo eben einfach auch viel Zeit drauf geht.

00:28:06: Gibt es da nochmal gesonderte Punkte, wo du sagst,

00:28:09: darauf kann auch eine Single-Mama vielleicht noch achten,

00:28:12: die kein Partner zu oder keine Partnerin zur Seite hat?

00:28:15: Da ist Riechster tatsächlich eine gute Idee.

00:28:17: Da ist der, wenn sie drei Kinder hat und allein arbeitet

00:28:20: und in Teilzeit ist der Eigenanteil sehr, sehr gering.

00:28:23: Also der Mindestbeitrag pro Jahr sind 60 Euro.

00:28:26: Und dann würde sie bei drei Kindern pro Kind,

00:28:30: kriegt sie 300 Euro Förderung für sich nochmal 175 Euro.

00:28:33: Also würde sie 1075 Euro Förderung bekommen bei 60 Euro Eigenbeitrag.

00:28:37: Und wenn die Renten so klein sind, die rauskommen, sind die auch steuerfrei.

00:28:43: Ich finde nämlich, dass das die Gruppe von Menschen ist,

00:28:46: die sozial wirklich dies am schwersten hat.

00:28:49: Also Mütter, ich sage jetzt ganz bewusst auch Frauen,

00:28:52: weil es ja oft in Frauenberufen stecken sehr fest.

00:28:55: Und selbst wenn ein Mann jetzt Single wird mit drei Kindern,

00:28:58: hat er einen anderen Beruf und vielleicht auch ein anderes Gehalt als jetzt eine Frau,

00:29:02: die vielleicht schon vorher in Teilzeit war vor der Scheidung,

00:29:05: dann lassen die sich scheiden die Leute, die sind also getrennt.

00:29:08: Und vielleicht war in der Familie einfach nie viel Geld.

00:29:11: Das ist ja völlig normal, das ist ja der Durchschnitt der Gesellschaft,

00:29:15: für den das zutrifft.

00:29:17: Und es soll ja auch alles so sein.

00:29:19: Nur diese Person, die dann alleine zog, bleibt mit drei Kindern,

00:29:23: hat es wirklich schwer, die hat es im Alltag schon so schwer.

00:29:26: Und die hat es eben auch finanziell so schwer.

00:29:28: Und dann wird sie es ihr ganzes Leben lang furchtbar schwer haben,

00:29:31: dass sich der Mann oder die Partnerin, je nachdem,

00:29:33: sich von dann in geht, ja, und ihr eigenes Leben weiterlebt,

00:29:37: je bestenfalls mit 40 Stunden und so weiter.

00:29:39: Und dann haben sie so mal am Wochenende die Kinder abholt.

00:29:42: Ja, also eine Lösung wäre dabei,

00:29:44: jungen Familien quasi jetzt einfach drauf zu achten,

00:29:46: dass das nicht passiert, indem der Mann eben Vorsorge macht

00:29:49: und sich kümmert, also einfach Männer sensibilisieren.

00:29:52: Klar, erwischt nicht alle.

00:29:55: Aber für die, die in der Situation sind,

00:29:57: gibt es leider gerade keine kurzfristige Lösung.

00:30:00: Die Gesellschaft sieht es noch nicht so richtig als Problem.

00:30:03: Ich habe die Hoffnung und sehe so ein bisschen,

00:30:05: dass sich gerade der Fokus verschiebt und sich was verändert.

00:30:09: Aber das wird, glaube ich, noch dauern.

00:30:11: Das wird nicht mehr unsere Generation erleben.

00:30:15: Ja, das glaube ich auch.

00:30:17: Vielleicht unsere Kinder, das wäre doch wünschenswert.

00:30:20: Also haben wir noch Fragen.

00:30:22: Haben wir noch Fragen?

00:30:23: Nein, dann ist das nämlich ein schöner Abschluss gewesen.

00:30:26: Ja, finde ich auch.

00:30:27: Danke, Helene.

00:30:28: Sehr gerne, Anja.

00:30:30: Passt auf euch auf und wir hören uns hoffentlich ganz bald wieder.

00:30:33: Tschüss.

00:30:34: Tschüss.

00:30:35: Ciao.

00:30:36: Mit all diesen neuen Infos wirst du jetzt zur Verstärkung deines Umfelds.

00:30:41: Wenn du jetzt noch Fragen hast, schreib uns an.

00:30:43: Verstärkung@verwendopunkt.de

00:30:46: Verwendo schreibt sich Friedrich Anton Ida-Richardt,

00:30:49: Viktor Emil Nordpol Dora Otto.

00:30:52: Die genaue Adresse findest du aber auch nochmal in den Show-Notes.

00:30:55: Lass uns gerne ein Abo da und bewerte uns auf Spotify, Apple Podcast und Co.

00:31:01: Bis zum nächsten Mal.

00:31:04: [Musik]

00:31:13: [Titelmusik]

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