#35 Dr. Liane Platz: Wie gelingt echte finanzielle Bildung für Kinder und Jugendliche?

Shownotes

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Über Geld Spricht man nicht? Warum tun wir uns so schwer damit, Kindern und Jugendlichen Finanzwissen nahezubringen? Und könnte spielerisches Lernen der Schlüssel sein, um echte Kompetenz und Selbstvertrauen im Umgang mit Geld zu fördern?

In dieser Folge sprechen wir mit Dr. Liliane Platz von der Universität Konstanz über innovative Wege der finanziellen Bildung.

Dr. Platz erforscht, wie Serious Games – also speziell entwickelte Lernspiele – Kindern und Jugendlichen helfen können, komplexe Finanzthemen besser zu verstehen und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Gemeinsam diskutieren wir, warum klassische Ansätze oft scheitern, wie Spiele Lernprozesse revolutionieren können und was wir tun müssen, um die nächste Generation wirklich finanz-stark zu machen.

🎙️ Themen der Folge:

Warum finanzielle Bildung oft zu spät ansetzt Wie Serious Games funktionieren – und was sie so wirkungsvoll macht Welche Rolle emotionale Erfahrungen beim Lernen spielen Was Eltern und Schulen tun können, um Kinder frühzeitig zu stärken

Eure Gastgeberinnen:

👩‍💻 Anja Werner: Nachhaltigkeitsbeauftragte bei fairvendo, Marketingexpertin und Medien-Design-Studentin. 👩‍💼 Helene Bosmann: Versicherungsmaklerin mit über 10 Jahren Erfahrung und Diplom-Betriebswirtin (DH).

fairvendo #hamburg #FAIRstärkung


Über fairvendo:

fairvendo ist euer unabhängiges Maklerbüro für nachhaltige Versicherungs- und Finanzlösungen. Als Vorreiter für ökologische und sozialethische Beratung sind wir CO₂-neutral und CSE-zertifiziert. 🌍💚

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Transkript anzeigen

00:00:00: (Dynamische Musik)

00:00:01: Soll dieses Spiel nicht nur in Schulen gespielt werden,

00:00:08: sondern soll auch in den Familien gespielt werden.

00:00:10: Damit dann auch in Familien das Gespräch über Finanzen

00:00:13: ein Stück weit erleichtert wird.

00:00:15: Warum glaubst du, dass Serious Games besser sind als unter euch?

00:00:19: Für welches Alter sind deine Spiele oder sind die für sehr verschiedene?

00:00:23: (Dynamische Musik)

00:00:24: Hallo und herzlich willkommen.

00:00:29: Wir sind deine Verstärkung von Verwendo,

00:00:31: ein Podcast für nachhaltige Versicherungen

00:00:33: und sozialethisches Finanzwesen.

00:00:35: Hier geht es nicht nur um deinen persönlichen Wohlstand,

00:00:38: sondern auch um eine bessere Zukunft für uns alle.

00:00:41: Im heutigen Format "Nachgefragt" reden wir mit Expertinnen und Gästen.

00:00:46: Dabei teilen sie ihre persönlichen Geschichten und Erfahrungen mit uns,

00:00:50: insbesondere zu Finanz- und Versicherungsthemen.

00:00:53: Das soll dich inspirieren und befähigen,

00:00:55: nicht nur deine eigene Zukunft zu gestalten,

00:00:58: sondern auch zu positiven Veränderungen in der Welt beizutragen.

00:01:02: So werden wir ganz nebenbei zu deiner Verstärkung.

00:01:05: (Dynamische Musik)

00:01:06: Ich bin an Javarna Mutter, einer Tochter im Grundschulalter,

00:01:13: Nachhaltigkeitsbeauftragte bei Verwendo.

00:01:15: Zusammen mit Helene bin ich im Marketingteam

00:01:17: und nebenbei studiere ich Mediendesign.

00:01:20: Mein Name ist Helene Bossmann, ich bin Diplombetriebswirtin

00:01:23: und habe einen Master in Wirtschaftspädagogik.

00:01:25: Ich bin ein Vorgang-Klarklerin und davon seit neun bei Verwendo, glaub ich.

00:01:30: Oder? Diese neue Jahreszahl prägt mich immer durcheinander.

00:01:34: Neun Jahre, doch. - Wie rechnet das durch?

00:01:36: Sehr schön. Wir haben uns heute einen sehr, sehr tollen Gast eingeladen.

00:01:42: Lieber Anja, auf den freue ich mich schon sehr.

00:01:44: Und zwar ist das Dr. Liane Platz. - Wow, ich bin sehr gespannt.

00:01:48: Herzlich willkommen, liebe Liane. - Vielen Dank, Helene.

00:01:51: Hallo, schön, dass das geklappt hat.

00:01:54: Ich freue mich so doll, weil du quasi genau in unserem Thema unterwegs bist.

00:01:58: Also du leerst und forscht zu ökonomischer Bildung an der Uni Konstanz.

00:02:04: Und in diesem Zusammenhang hast du in den letzten Jahren

00:02:06: zum Einsatz von Serious Games, also Lernspielen zum Aufbau

00:02:09: von finanzieller Bildung bei jungen Menschen geforscht

00:02:12: und auch Veröffentlichungen getätigt.

00:02:14: Und seit Februar diesen Jahres bist du Projektleiterin

00:02:17: für die digitale Entwicklung eines solchen Spiels.

00:02:20: Das finde ich auf so vielen Ebenen spannend.

00:02:23: Also da kommt mein Lehrergeist und der Finanzgeist.

00:02:26: Und ich möchte mitmachen eigentlich.

00:02:29: Und die Mutter direkt auch noch, die bei mir jetzt direkt angesprungen ist.

00:02:33: Aber ich würde mit dem für uns ganz offensichtlichen starten,

00:02:37: also der finanziellen Bildung.

00:02:38: Und ich habe deine Veröffentlichung

00:02:40: über die Education, oder in der Education Sciences gelesen,

00:02:44: wo du schreibst, dass junge Menschen häufig nicht das Finanzwissen haben,

00:02:48: dass sie brauchen, um finanzielle Entscheidungen zu treffen und zu überblicken.

00:02:51: Wie bist du persönlich auf das Thema gestoßen?

00:02:54: Also, Helene, ich bin ja wie du auch Wirtschaftspädagogin.

00:02:57: Und ich habe selbst zehn Jahre als Lehrerin gearbeitet

00:03:00: unter anderem für das Fach Wirtschaft.

00:03:02: Und habe da viel mit Lehrpersonen zu tun gehabt,

00:03:05: im Lehrerzimmer natürlich.

00:03:06: Und auch ganz viel mit jungen Menschen.

00:03:08: Und was mir da bewusst geworden ist,

00:03:10: jetzt gerade im Übergang von einer Uniausbildung in die Schule,

00:03:13: dass egal ist, was man theoretisch weiß,

00:03:16: es ist darauf ankommt, was bei der anderen Seite ankommt.

00:03:18: Und das heißt, die uns immer wieder wirklich überlegen müssen,

00:03:21: dass wir mit Dinge beim Gegenüber ankommen,

00:03:23: damit da wirklich was bewegt.

00:03:25: Und wir können uns da wirklich ganz viele Gedanken machen,

00:03:28: was theoretisch ganz toll ist und so.

00:03:30: Aber wenn es nicht bei unserem Gegenüber letztlich ankommt

00:03:33: und die Person, was davon hat und damit wachsen kann,

00:03:35: dann ist das nicht so wichtig, was dann bei uns

00:03:39: vielleicht an elaborierten Inhalten bleibt.

00:03:42: Von daher habe ich mich dann schon gefragt,

00:03:44: wie oder was braucht es,

00:03:45: damit Menschen wirklich anfangen,

00:03:47: sich über das Thema Finanzen Gedanken zu machen.

00:03:50: Da wirklich auch so eine Hürde überwinden,

00:03:52: die ich bei ganz vielen wahrnehme.

00:03:53: Also jetzt nicht nur bei jungen Menschen,

00:03:55: sondern auch bei Lehrpersonen oder so,

00:03:57: die das dann vielleicht auch unterrichten müssen.

00:03:59: Und darüber bin ich dann, glaube ich,

00:04:01: da hingekommen, mir Gedanken zu machen,

00:04:03: auch nicht spielene geeignete Methode sein können.

00:04:06: Kannst du einschätzen, ein Schritt davor,

00:04:08: warum jungen Menschen das fehlt?

00:04:11: Also anders gefragt, an welcher Stelle wäre denn

00:04:15: vielleicht ein guter Zeitpunkt, um damit anzufangen?

00:04:18: Nicht nur in der Schule, sondern vielleicht auch zu Hause?

00:04:20: Also es ist, ich würde sagen,

00:04:22: warum junge Menschen damit wenig Kontakt haben.

00:04:25: Oder ich würde vielleicht sagen,

00:04:26: dass inwiefern Jugendliche und junge Erwachsene

00:04:29: da gut aufgestellt sind oder nicht,

00:04:31: hat ganz, ganz viel mit dem Elternhaus zu tun.

00:04:33: Aber nicht nur damit, wie vermögend das Elternhaus ist

00:04:36: oder wie hoch das Einkommen ist,

00:04:38: sondern auch ganz stark damit verbunden ist,

00:04:40: wie Eltern mit ihren Kindern darüber sprechen.

00:04:42: Und ob sie darüber sprechen.

00:04:44: Und welche Einstellungen vermittelt werden.

00:04:46: Und die haben einen ganz großen Einfluss darauf,

00:04:48: wie eigentlich in dem Bereich aufgestellt sind.

00:04:50: Und das ist dann natürlich ganz, ganz unterschiedlich.

00:04:53: Das Thema finanzielle Bildung hat bisher im deutschen Bildungssystem

00:04:56: noch nicht so einen ganz prominenten Platz einfach.

00:04:59: Studien zeigen schon, dass Eltern sich das wünschen,

00:05:01: dass Jugendliche sich das wünschen.

00:05:02: Aber das ist trotzdem eben, was noch nicht so sehr adressiert wird.

00:05:06: Von daher ist es natürlich ganz, ganz wichtig,

00:05:08: sich zu überlegen, was man da machen kann.

00:05:11: Weil das Thema, also auch euer Thema,

00:05:14: wird einfach immer wichtiger, auch sich selbst Gedanken darüber zu machen,

00:05:17: wie sicher ich mich ab.

00:05:18: Wie kann ich sicherstellen, dass ich auch im Alter

00:05:20: meinen Lebensstandard halten kann.

00:05:21: Auch gerade für Frauen ist das ein wichtiges Thema.

00:05:23: Und bei Jugendlichen, es ist natürlich so,

00:05:26: dass es eigentlich schon Sinn macht, da relativ früh anzufangen.

00:05:29: Aber da vor allen Dingen, auf Themen zu gehen,

00:05:31: die nicht sofort oder offensichtlich was mit finanzieller Bildung zu tun haben.

00:05:35: Also Stichwort Selbstregulation.

00:05:37: Solche Dinge einfach aufzubauen,

00:05:39: die kann man auch schon ganz, ganz, ganz früh aufbauen.

00:05:42: Und dann macht es eigentlich Sinn, wirklich richtig tief reinzugehen,

00:05:45: wenn sie zunehmend anfangen, auch in dem Bereich Verantwortung zu übernehmen.

00:05:48: Und das bedeutet dann, wenn sie zum Beispiel Taschengeld bekommen

00:05:51: oder sich dann Gedanken machen, wie sie das einsetzen.

00:05:54: Und meiner Meinung nach, und das ist auch so der Kern meiner Forschung,

00:05:58: dass es dann wirklich darum geht, in der Oberstufe anzusetzen.

00:06:00: Oder am Ende des Schuljahres.

00:06:02: Weil da hat man noch eine ganze Generation an jungen Menschen bei Sam.

00:06:06: Bevor sie dann alle in unterschiedlichen Richtungen gehen.

00:06:09: Und sie sind kurz davor, vollständig geschäftsfähig zu werden.

00:06:12: Und sie sind kurz davor, vielleicht auszuziehen

00:06:15: oder eigenständige Entscheidungen zu treffen.

00:06:17: Sie werden vielleicht, wenn sie dann anfangen zu studieren,

00:06:19: auf irgendwelche Anbieter treffen,

00:06:22: die nach der Studienvorstellung ihnen Versicherungen antreten möchten.

00:06:25: Genau. Und da kurz davor anzusetzen und zu sagen,

00:06:28: das ist der Bereich, wo wir dann wirklich einsteigen wollen.

00:06:31: Da wirklich sie aufsetzen, so dass sie verstehen,

00:06:33: ist lohnt sich und es ist wichtig, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

00:06:36: Ich finde das so spannend,

00:06:37: weil ich an einer privaten Berufsschule unterrichtet.

00:06:41: Das heißt, ich hab die, wenn sie aus dem Abi kommen,

00:06:43: also meistens sind die schon über 18,

00:06:45: haben Abi oder schon mal eine Ausbildung oder so angefangen.

00:06:48: Und ich bringe das auch mal mit rein.

00:06:49: Also auch so das Thema Aktien, Aktienmärkte,

00:06:52: um da so ein bisschen die Angst vorzunehmen.

00:06:54: Und ich merke einfach,

00:06:56: also da kommt dann immer wieder der berühmte Lebensweltbezug,

00:06:58: dass das schon was ist, was sie auf dem Schirm haben.

00:07:02: Also sich fürs Alter abzusichern

00:07:03: und dass nicht die gesetzliche Rente reichen wird.

00:07:06: Aber es fehlt dann immer noch so,

00:07:08: der Dreifzig da wirklich mit zu beschäftigen.

00:07:10: Ich guck mit denen ganz oft den Film "The Big Short",

00:07:13: also mit jeder Gruppe mindestens einmal,

00:07:15: ein wunderbarer Film,

00:07:16: weil ich den so spannend finde über, was es da eigentlich passiert,

00:07:19: als 2008,

00:07:20: die Weltwirtschaft mehr oder weniger zusammengebrochen ist

00:07:23: aufgrund der Krise am Häusermarkt,

00:07:25: die zu einer Weltwirtschaftskrise wurde.

00:07:27: Und dieser Film ist einfach wunderschön plakativ,

00:07:30: das sind gute Erklärungen drin.

00:07:32: Und ich hab jedes Mal, also ich bin jedes Mal depressiv am Ende

00:07:35: dieses Films, weil ich denke, es passiert einfach wieder genau so.

00:07:39: Und merke, wir werden einfach nicht glüger.

00:07:42: Und meine Schüler gehen daraus und sagen, ja, schon krass,

00:07:46: aber es wird heute ja nicht mehr passieren.

00:07:48: Also heute wird ja darauf geachtet,

00:07:50: dass sowas nicht mehr passieren kann.

00:07:52: Und ich dachte, verrückt,

00:07:53: also die sind so gebeutelt vom System,

00:07:57: aber haben trotzdem noch das Vertrauen ins System.

00:07:59: Genau.

00:08:00: Also es ist ja gar nicht verkehrt,

00:08:02: dass sich ein Kind dahingehend erst mal sicher fühlt.

00:08:05: Aber natürlich sollte man nicht blauäugig sich sicher fühlen.

00:08:07: Das stimmt schon.

00:08:09: Ja, aber die große Frage ist ja, wie man das anstellt.

00:08:11: Also wie stellt man das an und zu welchem Zeitpunkt

00:08:14: und mit welchen Mitteln, als Mutter, als Lehrer und ja.

00:08:18: Und da kommst du ja ins Spiel eigentlich.

00:08:20: Genau.

00:08:21: Warum glaubst du, dass Serious Games, also Lernspiele

00:08:25: in dem Fall besser sind als unter euch?

00:08:28: Also grundsätzlich, glaub ich, macht Gamification ganz viel Sinn

00:08:31: in verschiedenen Bereichen.

00:08:33: Und warum in dem Beispiel oder in dem Bereich?

00:08:36: Ich glaube, dass das ganz viel Sinn macht.

00:08:39: Und vielleicht muss ich da vor noch ein kleines Klammer beifügen.

00:08:42: Also ich glaube nicht, dass man da eine Methode

00:08:44: gegen die andere aufwiegen sollte,

00:08:46: sondern du bist ja selbst auch in der Schule tätig.

00:08:48: Und ich glaube, man hat das schon verstanden,

00:08:49: dass es nicht jetzt darum geht,

00:08:51: dass eine Methode alles abdecken kann

00:08:53: oder eine Methode da besonders dominant eingesetzt werden sollte,

00:08:56: sondern man sich immer Gedanken machen sollte,

00:08:58: was will ich überhaupt vermitteln?

00:08:59: Welche Lernziele habe ich?

00:09:01: Und wie kann ich sie dann gut mit anderen Methoden koppeln?

00:09:03: Und spielbasiertes Lernen eignet sich einfach wunderbar,

00:09:05: um angstfrei Prozesse und Themen zu simulieren,

00:09:08: die für Jugendliche vielleicht noch ganz abstrakt sind.

00:09:10: Weil die haben ja noch nicht zum Aktienmarkt zu tun so direkt.

00:09:13: Also ich hatte mal in meiner Zeit als Lehrerin einen Achtkläster,

00:09:17: der mich dann, nachdem ich da auch so eine kurze Einführung gemacht hat,

00:09:20: was zur Verbesserung von Aktien gefragt hat und nichts,

00:09:22: was ist hier los, ne?

00:09:24: Und der hatte schon über seinen Vater einfach so ein Portfolio,

00:09:26: was er so mitgemanaged hat, was über seinen Dad lief.

00:09:29: Aber das ist natürlich halt eine absolute Ausnahme.

00:09:31: Und das heißt, die meisten kommen einfach noch nicht

00:09:33: mit dem Thema in Berührung

00:09:35: und dürfen das ja auch rechtlich einfach noch nicht so ganz.

00:09:37: Und gleichzeitig ist das Thema Finanzen schon auch so besetzt,

00:09:40: dass man da natürlich auch nichts falsch machen möchte

00:09:43: und auch vor allen Dingen nicht viel drüber spricht.

00:09:45: Und da hat man natürlich beim Spiel ganz viele Möglichkeiten,

00:09:48: weil man hat die Möglichkeit,

00:09:49: mit den Jugendlichen ihre Entscheidung zu simulieren,

00:09:52: ohne dass sie unmittelbar Auswirkungen auf ihr echtes Leben haben.

00:09:55: Das heißt, sie können einfach mal ausprobieren,

00:09:57: was es macht, wenn sie eine bestimmte Aktie hypothetisch kaufen.

00:10:01: Und gleichzeitig hat man die Möglichkeit,

00:10:03: hypothetisch über die Themen zu sprechen.

00:10:05: Weil man kann, da muss man nicht über sich persönlich sprechen,

00:10:07: sondern man kann über das Spiel und eine Spielrolle sprechen

00:10:11: und kann dann eine gewisse Distanz einnehmen.

00:10:13: Und das nutzen wir sozusagen als Brücke,

00:10:16: um dann ins Gespräch zu kommen, weil sie persönlich und über ihre Ziele

00:10:20: und hat da so verschiedene Möglichkeiten

00:10:22: und kann die ganz gut nutzen.

00:10:23: Und dann ist es natürlich wichtig,

00:10:25: so verstehen, dass Spiele auch limitiert sind.

00:10:27: Weil Spiele natürlich die Realität nur begrenzt simulieren können.

00:10:30: Das heißt, man muss da immer gewisse Abstriche machen.

00:10:32: Und das bedeutet, dass man am Ende auch ganz, ganz wichtig reflektieren muss.

00:10:36: Das heißt, man muss reflektieren,

00:10:38: was kann man mitnehmen für sein eigenes Leben

00:10:41: und was kann man vielleicht auch nicht mitnehmen.

00:10:43: Also, wenn man zum Beispiel in unserem, in einem Spiel,

00:10:45: was wir entwickelt haben, geht es auch darum,

00:10:47: Aktien zu kaufen, zu verkaufen und so weiter.

00:10:49: Und da hat man, manche dann ganz schnell Erfolg

00:10:51: und weiß sich an der Wert sehr, sehr schnell,

00:10:54: fett 10-facht oder so. Und das ist dann für die natürlich toll.

00:10:57: Aber ganz, ganz wichtig, dann mit ihnen auch zu reflektieren,

00:10:59: dass natürlich jetzt das Thema Aktienmarkt

00:11:01: dann doch noch ein bisschen anders läuft.

00:11:03: Und sie dann nicht einfach die Dinge oder die Konzepte,

00:11:05: die sie jetzt im Spielen angeteasert bekommen haben,

00:11:08: auch einfach so mitnehmen, sondern dann nutzen wir das Spiel,

00:11:12: sozusagen, um dann noch tiefer zu gehen.

00:11:13: Das heißt, dann machen wir wieder klassischen Frontalunterricht

00:11:16: oder erläutern Dinge, sie recherchieren

00:11:18: und entwickeln sich dann inhaltlich auch weiter.

00:11:20: Aber es ist sozusagen, haben wir auch in einem anderen Studio rausgefunden,

00:11:23: wirklich ein ganz gutes, manchenschen Gateway genannt,

00:11:26: um in das Thema einzusteigen und das auch mit Spaß einfach zu verknüpfen.

00:11:31: Ja, stimmt. Es gibt ja auch Leute,

00:11:33: die so was das Aktienhandel angeht, so eine leichte Sucht entwickeln.

00:11:37: Also das war ja das, was du gerade meinst.

00:11:38: Man hat Erfolg, man holt sich da so Hormonkicks

00:11:42: und dann ist es gut, wenn man die dann mal wieder zurückholt.

00:11:44: Das ist vielleicht wirklich eine gute Übung,

00:11:46: bevor es dann eben im echten Leben losgeht.

00:11:49: Da passieren dann ja auch so die psychologischen Phänomene.

00:11:52: Das heißt, wenn man fünf Mal gewonnen hat,

00:11:55: dann geht man davon aus, dass man auch beim sechsten, siebten, achten Mal gewinnt.

00:11:58: Also man vergisst, dass auch da immer noch die Chance zu verlieren besteht

00:12:01: und sagt, hey, jetzt habe ich eine Glückstreme und so.

00:12:04: Ja, genau. Und es geht um echtes Geld sofort im echten Leben,

00:12:07: wenn du es vorher nicht üben kannst.

00:12:08: Und wenn wir jetzt bei dem Thema zum Beispiel bleiben,

00:12:10: ist es auch so, dass wir dann halt unterschiedliche Spielstrategien haben,

00:12:13: die wir auch reflektieren.

00:12:14: Also das bedeutet, dass Sie ganz in der Tendenz halt häufig bei jungen Mädchen beobachten,

00:12:19: dass Sie dann sagen, Sie kaufen eine Aktie.

00:12:22: Oh ja, süß. Das bin ich.

00:12:23: Andere sagen eher, Sie kaufen ja, also gehen volles Risiko und so

00:12:27: und räumen danach während die anderen.

00:12:29: Das ist natürlich auch ein Lerneffekt, wo man auch gut reflektieren kann.

00:12:31: Hey, wie gehe ich denn an Dinge heran, bin ich eher Risikoavers

00:12:34: oder bin ich da Risikoaffin?

00:12:36: Und da auch nicht zu sagen, ich muss mich da total ändern oder so.

00:12:39: Aber wirklich zu sagen, hey, es wird dann erst mal sichtbar, oder?

00:12:42: Wie würde ich denn handeln da und kann dann darüber schon nachdenken,

00:12:45: bevor ich dann später Entscheidungen treffe,

00:12:47: die dann auf mein echtes Leben Auswirkungen haben?

00:12:51: Ja, und ich finde da so spannend,

00:12:52: das beantwortet ja quasi schon meine Frage zur Didaktik.

00:12:55: Also das war nämlich auch mein Gedanke, dass nur ein Spiel,

00:12:58: glaube ich, da schwierig wird oder da schwierig ist, das zu vermitteln.

00:13:02: Aber ja, quasi immer wieder mit Themen, also mit Inditiefe gehen,

00:13:06: um nochmal wissen, quasi zu vermitteln, dann darüber,

00:13:09: weil dann hat es wieder einen direkten Lebensweltbezug

00:13:11: und dann ist es wieder etwas, was leichter lernenbar ist.

00:13:14: Find ich sehr spannend.

00:13:17: Du hattest eine Frage an, ja.

00:13:18: Die schließt da ganz gut an, wenn ich das richtig verstehe,

00:13:21: dann sind das keine Spiele, die ich mir jetzt hier zu Hause runterlade

00:13:24: und ein bisschen spiele, sondern das sind schon Spiele,

00:13:27: die man eher als Lernspiele im Unterricht und sowas einsetzt, richtig?

00:13:31: Also einen Spiel haben wir, Brettspiel, also das haben wir wirklich

00:13:34: vor allen Dingen für Unterrichtszwecke eingesetzt,

00:13:36: aber mittlerweile wird es auch teilweise zu Hause gespielt.

00:13:38: Also wir haben das jetzt nicht veröffentlicht,

00:13:40: aber wir hatten mehrere Versionen und die haben es dann so gestreut.

00:13:44: Aber wir haben jetzt auch in einem neuen Projekt eben, was jetzt startet,

00:13:48: das hat Helene schon angesprochen, ist, wir haben das Legacy genannt,

00:13:51: passt so schön und da wird es eben auch ein digitale Series Game geben,

00:13:54: wo dann auch offen entwickelt wird

00:13:56: und dann auch im deutschsprachigen Raum zur Verfügung gestellt wird.

00:13:59: Und da ziehen wir auch das Thema Nachhaltigkeit mit ein,

00:14:02: weil was wir bisher bei unseren Spielen immer so gemacht haben,

00:14:04: ist, dass jedes Spiel damit beginnt,

00:14:07: dass sich die Spielenden ein Lebensziel auswählen dürfen,

00:14:10: einen persönlichen Lebenstraum, der ihre Werte repräsentiert.

00:14:13: Und wir haben dann so eine Batterie, zum Beispiel Aufforstung

00:14:16: von einem Wüstengebiet oder Aufbau von einem Burger-Franchise.

00:14:19: Also das ist nur so ein Konträrbe.

00:14:21: Aber wo wir auch wirklich sagen, hey, wir wollen auch die Werte

00:14:23: und die Werteorientierung in Schippert ernst nehmen.

00:14:25: Und da ausgehend von diesen individuellen Zielen,

00:14:27: also es ist nicht so wie bei herkömmlichen Spielen,

00:14:29: dass eigentlich alle um das selbe Ziel sich beigen oder so,

00:14:32: sondern alle haben unterschiedliche Teilzäckungsgleiche Ziele.

00:14:36: Und wo wir sie auch inspirieren wollen,

00:14:38: über sich selbst hinauszudenken,

00:14:39: das bedeutet, dass sie auch überlegen, was will ich mal hinterlassen?

00:14:41: Also was will ich aufbauen, was Personen unabhängig ist irgendwann?

00:14:46: Also jetzt nicht nur ich werde eine Karriere als Influencer oder so,

00:14:49: sondern ich baue vielleicht was auf, was dann auch nachhaltig ist.

00:14:52: Und gleichzeitig soll dieses Spiel nicht nur in Schulen gespielt werden,

00:14:56: sondern es soll auch in den Familien gespielt werden.

00:14:58: Damit dann auch in Familien das Gespräch über Finanzen

00:15:02: ein Stück weit erleichtert wird,

00:15:04: weil man dann auch erst mal hypothetisch über das Thema sprechen kann.

00:15:08: Und das ist ganz, ganz wichtig unsere Überzeugung nach.

00:15:11: Und es zeigen eigentlich auch viele Studien,

00:15:13: dass Eltern massiven Einfluss haben auf die Financial Literacy

00:15:17: oder Finanzkompetenz ihrer Kinder

00:15:19: und vor allen Dingen im Bereich Einstellungen und Erhaltensweisen.

00:15:23: Und ich weiß nicht, wie das bei euch ist,

00:15:24: aber ich habe erst in meinen 30ern oder Richtung 40 fast angefangen

00:15:28: zu reflektieren, was ich da überhaupt teilweise von zu Hause mitbekommen habe.

00:15:31: Vieles übernimmt man dann vielleicht ein Stück weit uninterfragt

00:15:34: oder hat es halt interpretiert.

00:15:35: Und das wollen wir zumindest einfach sichtbar machen

00:15:38: und dann die Möglichkeit geben, das zu reflektieren

00:15:40: und sich international zu entscheiden,

00:15:42: ob man das ein Stück weit anpassen möchte

00:15:44: oder einfach damit weitermachen möchte.

00:15:45: Hab ich das richtig verstanden?

00:15:47: Ganz kurz noch zu dem Spiel, dass man das miteinander spielt.

00:15:50: Also, es ist schon so, dass der Aktienmarkt quasi,

00:15:53: denn ihr da gebaut und erfunden habt,

00:15:54: den spielt man miteinander.

00:15:55: Find ich richtig cool.

00:15:56: Jetzt du, Helene. - Entschuldige.

00:15:58: Das setzt ja quasi ganz vorne an.

00:16:00: Also, ich glaube, dass das, was man von zu Hause mitbekommt,

00:16:03: ja, schon von oder mitbekommen hat.

00:16:05: So in unserer Generation ja wenig reflektiert war mit,

00:16:07: was gebe ich da eigentlich weiter?

00:16:09: Also, und da werden ja schon die Grundlagen gelegt,

00:16:12: für wie gehe ich eigentlich mit Geld um

00:16:14: und welchen Wert mäß ich Geld bei

00:16:16: und welche Hidden...

00:16:19: Pyrotechnisches habe ich da vielleicht,

00:16:20: also welche Vorurteile, welche Hidden bei ist,

00:16:22: das bringe ich da eigentlich mit.

00:16:24: Und das quasi, dem direkt bewusst zu werden,

00:16:27: also zu sagen, okay, ich bin eher vorsichtig, ja,

00:16:29: ich habe von zu Hause gelernt,

00:16:31: ich kann nur Geld ausgeben, was ich habe,

00:16:33: so Geldlein ist nicht, nur in Ausnahmefällen.

00:16:36: Und das einem bewusst zu machen,

00:16:38: da habe ich schon so viel Wert.

00:16:39: Teil eurer Spiels ist ja auch immer,

00:16:41: so wie du schreibst, immer ganz viel Reflexion.

00:16:43: Und das finde ich halt auch so wichtig,

00:16:44: zu sagen, warum tue ich denn das jetzt eigentlich?

00:16:46: Oder was habe ich jetzt daraus gelernt,

00:16:47: dass ich das getan habe?

00:16:49: Also die Fehler oder vorsichtigen Dinge,

00:16:51: die ich getan habe, zu hinterfragen, so, okay, bin das eigentlich ich?

00:16:54: Oder nehme ich da jetzt was mit,

00:16:55: was ich vielleicht in Zukunft auch anders machen möchte?

00:16:58: Oder sage ich mir, dass es genau gut so wie es ist?

00:17:00: Und ich glaube, das, da fängt es halt an zu sagen,

00:17:02: warum handle ich eigentlich so?

00:17:04: Also, ich weiß selbst, dass ich einen,

00:17:07: also trotz der langen Erfahrung

00:17:09: auch immer noch finanzielle Hürden habe,

00:17:13: in mir drin, die ich mir nicht mal erklären kann,

00:17:15: trotz der ganzen Zeit, wo ich merke,

00:17:17: ich habe ein komisches Verhältnis zu Geld

00:17:19: und ich weiß gar nicht, wo jetzt genau das herkommt.

00:17:22: Also bei vielen Dingen weiß ich es mittlerweile,

00:17:24: aber bei manchen Dingen ist es noch so,

00:17:25: dass ich denke, ich versteh es nicht.

00:17:27: Was treibt mich da an oder was treibt mich nicht an?

00:17:29: Und ich glaube, das finde ich so wertvoll,

00:17:32: da quasi früh reinzugehen, bevor Dinge verfestigt sind.

00:17:35: Und vielleicht auch, bevor wir eben langfristige Entscheidungen treffen,

00:17:39: also die von Bedeutung sind.

00:17:41: Und da können wir wirklich gut ansetzen.

00:17:43: Und ich glaube, es wird auch einen Unterschied machen,

00:17:45: dann eben, wenn Sie es in der Schule spielen

00:17:47: und dann auch zu Hause mit Menschen spielen,

00:17:49: die sich stark geprägt haben.

00:17:51: Und dann vielleicht auch zu merken,

00:17:53: oh, die Trät, das ist vielleicht ähnlich

00:17:54: oder das ist vielleicht ganz anders und so,

00:17:56: ah, okay, das hat vielleicht Gründe.

00:17:58: Ich mache es mehr wie Mama oder ich mache es mehr wie Papa.

00:18:01: Und wie kommt das eigentlich?

00:18:02: Ja, das ist ganz spannend wirklich.

00:18:03: Aber wirklich hat sich zu überlegen,

00:18:05: warum ist das so?

00:18:06: Und dann halt wirklich da, es eröffnet ganz viel Gesprächsanlässe,

00:18:08: um erst mal über das Thema zu sprechen und dann noch zu reflektieren.

00:18:11: Und ich glaube, wir als Eltern,

00:18:13: an ja, wir können unseren Kindern auch keinen größeren Gefallen tun,

00:18:16: als sie wirklich in unsere Lernprozesse auch mit hineinzunehmen.

00:18:19: Und nicht nur also zu sagen,

00:18:20: auch hey, das hat vielleicht nicht so gut funktioniert bei mir,

00:18:22: aber ich mache das jetzt so.

00:18:24: Und da ihnen dann auch einfach zu ermöglichen,

00:18:25: das auch anders zu machen und zu lernen.

00:18:27: Ja, das ist echt so.

00:18:29: Und genau das wollte ich auch fragen eben,

00:18:31: für welches Alter sind deine Spiele oder sind die für sehr verschiedene?

00:18:35: Also wir haben es in erster Linie konzipiert für Ältere,

00:18:37: also so ab 15, 14, 15 bis 20 ungefähr.

00:18:41: Also da haben wir, also ich bilde ja auch Lehrpersonen aus,

00:18:44: das heißt, mit denen spiele ich auch manchmal,

00:18:46: weil ich finde es auch ganz wichtig,

00:18:47: wenn sie dann in die Schulen gehen,

00:18:48: dass sie es nicht nur theoretisch vermitteln können,

00:18:50: sondern das auch leben.

00:18:52: Bedeutet nicht, dass jeder eben mit Aktienhandeln muss

00:18:54: oder in Immobilien investiert sein, muss oder in Unternehmen,

00:18:56: oder man muss das schaffen eher nicht nebenbei noch in dem Vollzeitjob,

00:18:59: aber dass man selbst schon intentional an das Thema herangeht.

00:19:03: Und darum geht es uns auch bei unseren Finanzbildungsprogrammen.

00:19:06: Also deswegen, wenn es auch proaktive Finanzbildung,

00:19:08: dass es nicht am Ende des Tages darum geht,

00:19:10: dass Leute bestimmte Dinge tun.

00:19:12: Selbst sparen ist nicht immer sinnvoll.

00:19:14: Also das ist ganz, also von der Individu...

00:19:17: Also ihr macht ja auch, glaube ich, auch Coaching und so,

00:19:19: da wisst ihr das ja.

00:19:20: Also je nachdem, worum man sich gerade im Leben befindet,

00:19:23: das Ergebnis ist manchmal ganz unterschiedlich.

00:19:26: Aber worauf es ankommt,

00:19:28: ist wirklich die Entscheidung, intentional und reflektiert zu treffen.

00:19:31: Und das ist das, was wir wollen

00:19:32: und das ist das, was wir fördern wollen.

00:19:33: Weil dann wird es auch nicht partitalistisch nehmen,

00:19:35: wir sagen, ihr müsst jetzt das machen oder das machen.

00:19:37: Sondern so generell gibt es natürlich schon ein paar Sachen so.

00:19:39: Also die sind immer gut, wie eben Belohnungsaufschub und so.

00:19:43: Das heißt nicht sofort, die neuesten Sachen kaufen wollen oder so.

00:19:46: Aber alles Weitere ist, glaube ich, am Ende des Tages

00:19:49: abhängig davon, was für ein Urteil ich treffe,

00:19:51: basierend auf meinen Präferenzen, Werten und Zielen,

00:19:55: die ich im Leben habe.

00:19:57: Ja klar, es gibt kein richtig und falsch,

00:19:59: bei dem nicht, also bei manchen Themen gibt es kein richtig oder falsch,

00:20:01: sondern einfach genau, wo will ich hin?

00:20:03: Find ich gut.

00:20:05: Es gibt ja schon immer Spiele,

00:20:07: in denen, oder schon sehr lange, in denen wir das quasi üben können.

00:20:10: Ich mir fällt da spontan Monopoly ein

00:20:12: oder auch digitale Spiele wie Siedler oder Sims.

00:20:16: Hältst du so was für sinnvoll,

00:20:18: für die finanzielle Bildung von Menschen?

00:20:20: Weil das weiß ich nicht, ein bisschen vielleicht, oder?

00:20:23: Was sagst du?

00:20:24: Auf jeden Fall.

00:20:25: Also es gibt auch Studien, zum Beispiel mit von Monopoly.

00:20:27: Und ich weiß nicht, ob ihr das wisst.

00:20:29: Monopoly wurde ursprünglich entwickelt,

00:20:31: um die Auswitzel des Kapitalismus darzustellen.

00:20:33: Man hat das gemeinschaftlich gespielt.

00:20:35: Eigentlich war das Ziel, eine Gruppe zu werden und nicht gegeneinander.

00:20:39: Ja, das hatte ich schon gehört und das hat auch eine Frau erfunden.

00:20:42: Das wusste ich auch nicht.

00:20:43: Genau, dann hat man sich sozusagen geschnappt

00:20:46: und hat die Rechte daran an sich genommen und es eben kapitalisiert.

00:20:50: Das ist ganz, ganz interessant.

00:20:52: Ich glaube, insgesamt bieten sich verschiedene,

00:20:55: auch einfach ganz Gesellschaftsspieler an,

00:20:57: um verschiedene Mechanismen einfach zu simulieren

00:21:00: oder darzustellen auf jeden Fall.

00:21:02: Man muss sich eigentlich immer nur überlegen,

00:21:03: wenn man das einsetzen möchte für Lernzwecke,

00:21:05: was möchte ich eben vermitteln, was möchte ich erreichen.

00:21:08: Und du hast eben auch das Thema Sita angesprochen

00:21:10: oder vielleicht kennt ihr auch Risiko.

00:21:12: Ja.

00:21:13: Und wir, wenn wir jetzt darum geht, Spiele zu entwickeln

00:21:16: oder weiterzuentwickeln oder auszuwählen für so ein didaktisches Setting,

00:21:20: ist uns immer ganz wichtig zu schauen,

00:21:22: was tun die Spiele denn im Spiel?

00:21:24: Idealerweise ist die Handlung, also das Hand, was sie im Spiel tun,

00:21:28: repräsentiert ein Stück weit das, was sie später lernen sollen.

00:21:32: Das bedeutet, wenn wir jetzt zum Beispiel mal Risiko nehmen,

00:21:35: das ist ja ein Spiel für diejenigen, die es vielleicht nicht so kennen.

00:21:38: Es ist eben ein Spiel, wo es darum geht,

00:21:40: bestimmte Länder zu erobern, man hat so seine Soldaten

00:21:42: und muss sie dann irgendwie verteilen.

00:21:44: Und wenn man das jetzt gegenüber Monopoly vergleicht,

00:21:47: was dezidiert, darum geht, immer Häuser zu kaufen,

00:21:50: Immobilien zu kaufen, Straßen zu kaufen,

00:21:52: wo man denkt, erst mal, das hat viel, viel mehr mit Finanzen zu tun,

00:21:55: als zum Beispiel Risiko.

00:21:56: Das ist in erster Linie so, aber der Vorteil von Risiko,

00:21:58: zum Beispiel im Vergleich zur Monopoly ist,

00:22:01: dass bei Risiko man diese Worker-Placement-Mechanik hat.

00:22:04: Das heißt, man muss knappe Ressourcen

00:22:08: effektiv und strategisch managen.

00:22:10: Man muss sich wirklich überlegen, wie verteil ich diese Männchen.

00:22:13: Und es gibt verschiedene Wege zum Ziel.

00:22:15: Wir hatten es ja eben davon.

00:22:17: Und das ist ganz, ganz gute Mechanik,

00:22:19: um eben Finanzbildung zu fördern oder finanzielle Kompetenzen,

00:22:22: weil es auch darum geht, wirklich knappe Ressourcen,

00:22:25: effektiv und strategisch zu managen.

00:22:27: Wir haben diese Mechanik wirklich auch in unsere Spieler integriert,

00:22:30: weil oft sind es auch gerade so Spieler,

00:22:31: die ganz, ganz viel mit Finanzbildung zu tun haben,

00:22:34: offensichtlich wie Monopoly, Cashflow und so weiter.

00:22:37: Die sind sehr linear.

00:22:38: Das heißt, meistens bürfelt man, kommt dann auf irgendein Feld

00:22:41: und kann Entscheidungen treffen.

00:22:42: Mach ich das, mach ich es nicht.

00:22:43: Das ist an sich erst mal nicht verkehrt und auch ein ganz guter Einstieg.

00:22:46: Aber wir haben überlegt, wie können wir das noch weiterentwickeln

00:22:49: und verbessern und haben festgestellt,

00:22:51: dass diese Worker-Placement-Mechanik,

00:22:52: also wir konnten das wirklich auch in Studien zeigen,

00:22:54: viel, viel besser funktioniert,

00:22:56: weil sie dann viel, viel strategischer unterwegs

00:22:58: und viel, viel mehr überlegen müssen,

00:23:00: basierend auf ihrem individuellen Lebenstraum,

00:23:02: was sie dann wirklich auch erreichen wollen und merken,

00:23:05: es gibt verschiedene Wege zum Ziel.

00:23:07: Bordens hat natürlich der Zufall und die anderen auch noch

00:23:09: einen gewissen Einfluss.

00:23:11: Aber das macht einen riesen Unterschied.

00:23:12: Und wir konnten zum Beispiel eben in Studien dann auch zeigen,

00:23:14: dass sie dann, du hast eben diese eine Publikation angesprochen,

00:23:18: konnten wir da zum Beispiel zeigen,

00:23:19: dass sie dann dieses Programm oder dieses Spiel

00:23:21: als viel, viel sinnvoller für sich und ihr Leben wahrgenommen haben

00:23:25: als die Gruppe, wo wir eben dieses Zufallsbasierte eingesetzt haben.

00:23:29: Also sie hatten viel mehr den Eindruck,

00:23:31: dass es wirklich was ist, was sie jetzt gerade

00:23:33: oder was sie später auch einsetzen können.

00:23:35: Und was wir auch festgestellt haben,

00:23:37: ist, dass sie dann ihre Einstellung

00:23:39: gegenüber finanzieller Planung sich positiv entwickelt hat.

00:23:43: Also sie viel, viel mehr planen mussten,

00:23:45: als jetzt zum Beispiel bei einem Spiel,

00:23:47: was Monopoly möglicherweise ähnelt.

00:23:50: Wo sie Dinge in der Hand haben einfach.

00:23:52: Ich finde bei Monopoly ist es halt einfach ganz viel Zufall und Glück.

00:23:55: Kommt jetzt jemand auf meine Straße und muss was bezahlen oder nicht.

00:23:58: Das habe ich nicht in der Hand.

00:23:59: Aber bei Risiko habe ich ganz viel selbst in der Hand.

00:24:02: Also es ist ja auch euer Thema oder also wir wollen ja auch das Menschen

00:24:05: verstehen, sie haben Dinge in der Hand.

00:24:06: Also natürlich nicht alles,

00:24:07: aber sie haben wirklich auch eine gewisse Gestaltungsmöglichkeit.

00:24:10: Und das bedeutet, dass es wichtig ist,

00:24:11: in Spielen Freiheiten zu erlauben, zu gestalten.

00:24:14: Aber was wir auch rausgefunden haben,

00:24:16: ist, dass dann wiederum wichtig ist,

00:24:19: dass die Reflexion sehr, sehr gelenkt und sehr, sehr strukturiert ist.

00:24:22: Das heißt, dass da nicht so eine Freiheit drin ist.

00:24:24: Weil auch da haben wir mal variiert und geschaut,

00:24:27: okay, weil man denkt ja so bei 18, 19-Jährigen,

00:24:29: wenn man denen sagt, setz dich mal hin und denk nach,

00:24:31: dass da schon was passiert so.

00:24:32: Aber wir haben dann festgestellt,

00:24:34: dass das, wenn wir ihnen davor schon viel zumuten,

00:24:37: das heißt ihnen davor schon eine große strategische Freiheit zumuten,

00:24:40: dass wir ihnen dann nicht helfen, wenn wir ihnen dann sagen,

00:24:44: so, und jetzt denkt mal drüber nach, was hier gerade passiert ist.

00:24:47: Und was kannst du daraus lernen?

00:24:49: Sondern eher wirklich darüber zu sprechen.

00:24:51: Hier schreibt die drei Spielstrategien auf, die jetzt erfolgreich waren

00:24:54: und überlegt dir, warum das so war.

00:24:56: Und dann diskutier mit anderen darüber,

00:24:57: dass solche Reflexionsaufgaben, die viel, viel gelenkter waren,

00:25:01: die viel, viel enger waren, viel wirksamer wahrgenommen wurden

00:25:04: von jungen Menschen, als wenn man dann ihnen auch noch

00:25:07: diese Freiheit erlaubt hat in der Reflexion.

00:25:09: Und nun ist meine Tochter aber noch nicht 17 oder 18,

00:25:12: die ist noch klein.

00:25:13: Was gibt es für Spiele für kleinere Kinder?

00:25:16: Also, mir fällt auf Anhieb der Kaufmannsladen für die ganz Kleinen ein,

00:25:19: das ist bestimmt ein Superspiel für so was.

00:25:22: Aber was fällt dir ein für Sammelgrundschüler

00:25:25: oder den Übergang in die Weiterführende Schule?

00:25:27: Ich weiß nicht, wie alt deine Tochter ist.

00:25:30: Sie ist neun, wird zehn. - Ich hab fünfjährige.

00:25:32: Und wir spielen jetzt auch uns zur Monopoly tatsächlich?

00:25:35: Ja, haben wir auch schon gemacht.

00:25:36: Also, Junior, aber Junior ist wirklich superlangweilig für mich.

00:25:39: Aber wir haben auch schon das große gespielt,

00:25:41: ich kann sie davon aber nicht so begeistern.

00:25:44: Der Papa sieht immer nicht ein, dass das Kind auch mal gewinnen muss,

00:25:47: wenigstens ab und an, deswegen gewinnt er halt immer.

00:25:50: Und deswegen hat sie natürlich auch wenig Lust.

00:25:52: An sich passt das schon, aber ...

00:25:54: Und wir sind halt auch immer nur zu dritt.

00:25:56: Ich find das dann auch langweilig zu dritt.

00:25:59: Aber vielleicht hast du noch weitere Ideen für was anderes?

00:26:02: Das ist tatsächlich nicht so gut,

00:26:03: weil wir haben jetzt auch in einer anderen Studie

00:26:06: Eltern befragt, was sie so machen und wie sie ihre Kinder befähigen.

00:26:09: Oder auch wie sie das ihnen vorleben, so umgang mit Finanzen.

00:26:13: Das muss ja schon ein bisschen weiter.

00:26:15: Aber ich glaub halt, was wirklich ein Unterschied macht,

00:26:17: ist, dass sie in den eigenen Umgang mit reinnehmen.

00:26:20: Und auch immer wieder sagen,

00:26:22: hey, so einfach so, dass wir verbalisieren die Entscheidungen,

00:26:25: die wir im Bezug auf Finanzen treffen.

00:26:27: Das macht einen riesen Unterschied.

00:26:29: Da ihnen auch Taschengeld geben und da ihnen sukzessive

00:26:32: an eigene Entscheidungen heranzuführen.

00:26:35: Und ihnen auch die Möglichkeit geben, zum Beispiel Selbstgeld einzunehmen.

00:26:39: Also doch zu sagen, Hausarbeit gibt's einen Stern.

00:26:41: Das ist ja auch ein Teil des Monats oder so was.

00:26:44: Generell muss man natürlich gucken, dass sie jetzt nicht alles für Geld machen.

00:26:48: Ja, das war so mein Gedanke. Ich hab das immer abgewählt.

00:26:51: Weil ich dachte, press ich sie ja und pressen auch nicht.

00:26:54: Sondern dann permanent so Dienstleistung für Geld im eigenen Haushalt.

00:26:57: Irgendwie auch blöd, ne? So eine Mischung vielleicht.

00:27:00: Ich finde, es hat ja auch was mit Verantwortung zu tun.

00:27:03: Ich hab bei meinen Teuchtern irgendwann das Gefühl gehabt,

00:27:06: für die ist Geld halt logischerweise selbstverständlich,

00:27:09: ich hab keine Schuhe, etc. Also das ist ja nie ein Thema.

00:27:12: Und dann hatten wir es irgendwann mal, pass bitte auf,

00:27:15: mach deine Schuhe nicht kaputt, dann mach ich die halt kaputt.

00:27:18: Dann krieg ich neue.

00:27:20: Und ich dachte so, verdammt, kriegt sie ja irgendwie.

00:27:22: Die haben halt gar kein Gespür für den Wert von Geld.

00:27:26: Und wir hatten das mit, meine Töchter wollte, ein blaues Auto.

00:27:29: Mal mal, wir kaufen jetzt ein blaues Auto.

00:27:31: Und dann war, wer bezahlt das? Ja, ihr.

00:27:33: Schatz, blaues Auto ist aber teuer.

00:27:35: So, ja, du hast doch die Karte.

00:27:37: Wenn du das Geld drauf für ein neues Auto,

00:27:40: dann müsst ihr mehr arbeiten.

00:27:42: Ja, aber da kriegt man auch nicht so viel mehr Geld.

00:27:45: Dann können wir nicht mehr in Urlaub fahren nächstes Jahr,

00:27:48: dann müssen wir das Geld sparen für ein neues Auto.

00:27:50: Kann ich arbeiten?

00:27:52: Ja, du kannst mal fragen, ob du bei den Nachbarn was machen kannst.

00:27:55: Da kriegst du ein bisschen Geld,

00:27:57: musst du aber auch ganz lange sparen für ein neues Auto.

00:28:00: Ja, nee, dann war das Auto doch nicht so wichtig.

00:28:02: Dann war ein Urlaub fahren doch wichtiger.

00:28:05: Also, wenn du das jetzt kaputt machst, kriegst du neue Schuhe.

00:28:08: Aber das kostet uns Geld.

00:28:10: Dann können wir am nächsten Wochenende nicht in den Zoo.

00:28:13: Also können wir natürlich trotzdem ...

00:28:16: Genau, also Dinge ins Verhältnis zu setzen,

00:28:18: zu sagen, neue Schuhe haben auch einen Wert.

00:28:21: Dafür müssen wir arbeiten gehen.

00:28:23: Das schließt sich eine Frage, an die du beantworten kannst.

00:28:26: Hast du schon mal von dem Jugendgeld aus der Schweiz gehört?

00:28:29: Ist irgend so ein Projekt gestartet?

00:28:31: Ich fand das total spannend.

00:28:33: Ich habe von zwölf oder vierzehn anfängt,

00:28:35: mit den Kindern sich an den Tisch zu setzen und zu sagen,

00:28:39: wie viel Geld brauchst du, um im Monat zu leben?

00:28:41: Und nicht fünf Euro Taschengeld, sondern 100 Euro zum Beispiel.

00:28:45: Ich brauch ja mein Bus-Ticket, dann brauch ich ab und zu mal

00:28:48: ein neues Kleidungsstück, weil die Winterjacke vielleicht ersetzt.

00:28:52: Dann muss ich rausgewachsen und so weiter.

00:28:55: Und dieses Gespräch dann wirklich vierteljährlich wiederzuführen

00:28:58: und zu gucken, wie bist du denn klargekommen,

00:29:01: dass die Kinder gar nicht mehr fragen,

00:29:03: Mama, mein Vater, das kaputt, mach ich ihn jetzt so.

00:29:06: Ich gehe mit dir Reifen wechseln, oder weiß was ich,

00:29:09: sondern zu sagen, löst das Problem, hier ist dein Geld.

00:29:12: Und wenn es nicht reicht, dann spart zwei Monate irgendwo.

00:29:16: Und klar muss man das wieder reflektieren,

00:29:18: weil so ein Kind kann von vornherein ja noch nicht wissen,

00:29:21: was kostet und das Bus-Ticket ist teurer geworden und so weiter.

00:29:24: Aber was hältst du denn davon?

00:29:26: Das ist ein super Konzept.

00:29:29: Da gibt es mittlerweile, also wird jetzt keine Namen nennen,

00:29:32: weil ich fahre auf jeden Fall verschiedene Angebote,

00:29:35: wo man es mittlerweile auch digital gestützt machen kann.

00:29:38: Und wo sie einfach schon sparen können.

00:29:41: Und man ist sozusagen dann immer wieder

00:29:43: auch als Eltern mitverfolgen kann.

00:29:45: Das ist wirklich ein super Ansatz, den man natürlich aufbauen muss,

00:29:48: schrittweise.

00:29:49: Aber ich glaube, davon werden sie wirklich profitieren,

00:29:52: weil wie auch du gesagt hast, Helene, es ist halt,

00:29:55: sie kriegen ein Konzept, sie setzen es in Relation,

00:29:57: sie stehen das, wenn ich zu was ja sage,

00:30:00: sage ich zu was anderem auch nein.

00:30:02: Und da wirklich das auch zu lernen und dann auch als Eltern

00:30:05: natürlich und das Wissen alles super schwer durchzuhalten,

00:30:08: dann auch zu sagen, nee, ich spring da jetzt nicht rein,

00:30:10: wenn sie jetzt trotzdem noch das haben wollen,

00:30:12: oder es doch nicht so aufgegangen ist.

00:30:14: super wichtig und ihnen dann auch vielleicht die Möglichkeit zu geben, zu sagen, hey, es gibt bestimmte Bereiche im Haushalt, dass einfach das ist dein Teil, das ist

00:30:21: dein Teil von Verantwortung übernehmen. Also unsere räumt jetzt gerade die Spülmaschine regelmäßig ein, dafür kriegt sie natürlich kein Geld oder so.

00:30:27: Das macht sie jetzt einfach oder räumt ihr Zimmer oder irgendwie deckt den Tisch ab und zu. Aber andere Bereiche, wo man sagt, hey, das ist so, das ist so deine normale To-do's als Teil der Familie.

00:30:37: Aber dann gibt es vielleicht Bereiche, wo man sagt, hey, da kannst du dir vielleicht was dazu verdienen. Also nicht, wenn sie hier an die Straße kehrt oder irgendwelche anderen Sachen macht, wo man sagt, es ist jetzt nicht, was man jetzt grundsätzlich erwarten kann.

00:30:48: Aber wenn du sagst, du willst jetzt noch was dazu verdienen, dann kann ich mir vorstellen, dass wir das so ein Zeit lang nicht outsourcen oder keine Ahnung, die Wäsche halten oder irgendwas, wo im Garten oder so, oder was auch immer,

00:30:59: glaube ich, könnte oder bei den Nachbarn und sich da Dinge überlegen oder Limonaden stand. Also wir wohnen am Bodensee, da gibt es den Bodenseeradweg, da fand ständig lustige Radfahrer lang.

00:31:09: Von daher gibt es da viele verschiedene Möglichkeiten, aber es lohnt sich echt, die da früh ran zu führen.

00:31:14: Ja, ich weiß, was du meinst mit digital gestützt, das wäre auch quasi eine Frage, die hier auch schon auf meiner Liste steht. Es gibt jetzt Geldkarten für Kinder, wo sie in einer App auch Budgets einteilen können.

00:31:25: Und das ist das, was du sagst, das macht Sinn. Das würde auch schon, weil ich überlege, das tatsächlich für meine Tochter so zu machen, natürlich nicht mit 100 Euro, das wäre vielleicht ein bisschen viel für eine neunjährige, aber mit so ein bisschen der Art Taschengeld.

00:31:37: Ich nenn es mal in Anführungsstrichen Spielgeld zum Üben, wie man mit Geld umgeht, sozusagen. Wenn es weg ist, okay, dann solltest du vielleicht nicht deine Freundin jeden Tag zum Bäcker einladen oder so.

00:31:47: Dann hast du jetzt eben erst mal nichts mehr, pack das doch in die Budgets und so. Du hältst das für sinnvoll, ne? Hab ich richtig rausgeholt.

00:31:53: Also ich glaube, auf einem bestimmten Alter auf jeden Fall, weil auch unsere, also Erwachsenen ist ja mittlerweile so, dass eigentlich unsere meisten Transaktionen digital laufen.

00:32:00: Das heißt, wir müssen auch überlegen, wie wir sie darauf vorbereiten, weil eigentlich, ne, erst mal sagen, so analog macht mehr Sinn, weil da hat man es in der Hand und hat so ein bisschen besseres Gefühl.

00:32:08: Aber es macht definitiv, glaube ich, Sinn, sie ein Stück weit darauf vorzubereiten, dass das auch eine Rolle spielt.

00:32:14: Und ich habe auch viele in meinem Umfeld ja mit so 14, 15-Jährige Kinder, die sagen, die sind ein absolut Fan von solchen Ansätzen. Und ich denke, es macht auf jeden Fall Sinn, das ein Stück weit auch zu machen.

00:32:25: Aber ich würde es halt noch nicht so früh machen. Aber können wir vorstellen, dass es auch vollkommen reich zu ab 12 oder 14.

00:32:31: Es gibt ein entscheidendes Problem. Meine Tochter hat noch keine eigenen Handy.

00:32:36: Sie hat zwar ein iPad, auf dem sie spielt, aber noch keinen Bezug zum Internet, was das dann geht. Und das habe ich auch immer gedacht.

00:32:44: Ich dachte immer, es ist total blöd, wenn sie gar kein Handy hat, das dann immer über mein Handy oder so irgendwie. Also doch erst mal mit Bargeldtaschengeld dann erst mal anfangen.

00:32:53: Okay.

00:32:54: Find ich auch wichtig. Also finde ich wichtig, um auch einfach ein Gefühl dafür zu bekommen. Also klar, das Digitale gehört auch dazu.

00:33:00: Das muss dann auch kommen. Aber am Ende ist es immer noch, habe ich was in der Hand oder habe ich nichts mehr in der Hand?

00:33:06: So auf dem Handy ist es, wie habe ich noch drei Leben oder nicht bei einem Spiel? Aber da ist es dann halt wirklich weg.

00:33:12: Also ich glaube, gerade bei Kindern funktioniert es halt so. Hab ich noch Süßigkeiten oder habe ich keine? Ja, aber Kinder und das wissen wir auch aus Studien können nicht mit,

00:33:20: wenn du die Süßigkeiten heute nicht ist, kriegst du morgen noch eine Tüte? Also dann gibt es ja Studien, welche Art von Kinder das können.

00:33:27: Und das ist dann die Instant-Belohnung doch eher…

00:33:30: Das ist bei den Kleinen auch noch ganz leicht zu erkennen, dass das die Wahrheit ist. Aber bei mir verwischt das jetzt schon.

00:33:35: Es geht schon los, dass ich merke, sie kann schon abstrakt anders denken. Und so, also wir reden ja auch schon darüber, ob man sich ein Urlaub oder neue Möbel kauft und so was.

00:33:44: Das ist ja schon sehr abstrakt. Da hat sie ja nichts in der Hand in dem Sinne. So wie du es ja auch schon angefangen hast.

00:33:49: Also ich denke auch, ich hatte auch immer beim Handy gedacht, 12 ist ein gutes Alter. Und ich glaube, dann wird das vielleicht alles ganz gut zusammenpassen.

00:33:56: Das stimmt.

00:33:57: Weil ich glaube, das mit dem Handy ist natürlich halt dann auch einfach nochmal ein Tor für ganz, ganz andere Themen, die man als Eltern mitnehmen muss.

00:34:02: Ja, ja, absolut.

00:34:03: Aber man hat ja auch vorher Zeit wirklich viel noch zu investieren, also in den Nachwuchs und in die Dinge beizubringen.

00:34:09: Also jetzt, ja, zuletzt hat das Nachbarskind, hat mein Töchter alle Babys, die sie hatte, verschenkt, die sie nicht mehr braucht.

00:34:18: Das war ein Ries, also war mega. Wir hatten jetzt ganz, ganz viel Zeug und setzten es einfach geschenkt.

00:34:24: Und dann habe ich jetzt auch überlegt, hey, was können wir ihr geben, sozusagen, und im Tausch.

00:34:30: Und natürlich überlege ich dann nochmal aus meiner Profession ein Stück weit anders.

00:34:35: Und ich habe es jetzt so gelöst, dass ich hier zum einen ein Gutschein geschenkt habe für einen Klamottenladen.

00:34:40: Der ist jetzt nicht so umfangreich, aber wo sie einfach sich was kaufen kann dafür und einfach weiß, hey, das war wirklich, wird wertgeschätzt.

00:34:47: Aber du kannst jetzt auch einfach, ich sehe auch, was dir momentan wichtig ist, was dich interessiert.

00:34:52: Und dann habe ich ihr noch eine Silbermünze gegeben, also geschenkt.

00:34:56: Und habe ihr dann zwei Charts mitgegeben und habe ihr über die Entwicklung der Kaufkraft, das Euro.

00:35:03: Und also, ja, bisschen, also ich habe es vorher mit der Momen abgesprochen, ob es okay ist.

00:35:08: Und sie war, sie war voll okay damit.

00:35:10: Und habe ihr dann gleichzeitig die Wertentwicklung von Silber auch auf einem Chart.

00:35:14: Und mir dann gesagt, das sind die beiden Sachen, die ich dir einfach geben möchte.

00:35:17: Und du hast jederzeit die Möglichkeit, diese Silbermünze bei mir einzutauschen, wieder gegen den aktuellen Gegenwert.

00:35:22: Aber du kannst es auch behalten und nicht einfach mal gespannt, was passiert.

00:35:26: Das ist voll die gute Idee.

00:35:28: Ja, also ich finde, dass eigentlich könnte man das ja wirklich jedem Kind eine Silbermünze ins Zimmer legen

00:35:34: und gar nicht das Angebot, den umzutauschen, sondern zu gucken, was für ein Wert immer in ihrem Zimmer liegt, quasi da.

00:35:40: Das finde ich schon eine witzige Idee, das zu beobachten mit dem Kind.

00:35:43: Also man hat nämlich dann was zum Anfassen und sieht, dass sich trotzdem was im Kopf abstrakt an diesem kleinen Wert verändert.

00:35:50: Spannend, ganz tolle Idee, finde ich total gut. Nehm ich auf jeden Fall mit.

00:35:54: Ich würde gerne nochmal zurück zum Thema Finanzbildung.

00:35:58: Du hast es für den Schritt angesprochen, das ist ja quasi auch unser tägliches Geschäft.

00:36:02: Also zumindest ist das so mein Anspruch an mich und die Beratung, quasi die Klientinnen zu ermächtigen, selbst Entscheidungen zu treffen.

00:36:10: Und ich glaube, das ist eigentlich die Quintessenz unseres Jobs.

00:36:14: Ich will nicht für Kunden Entscheidungen treffen müssen.

00:36:17: Also das will ich einfach nicht, sondern ich will die Informationen geben, die nötig sind, um eine gute Entscheidung treffen zu können.

00:36:23: Also um dann alles zu haben.

00:36:25: Ich merke aber auch in der Schule, so wenn wir über das Thema Aktien ETFs sprechen, dass die Lust haben, dann aber nicht wirklich ins Tun kommen.

00:36:35: Aber wenn wir dann so über das Thema Steuererklärung oder auch mal Versicherung sprechen, dann ist das einfach nur noch Trocken und Bröge.

00:36:43: Kann man spiele thematisch so aufbereiten, dass auch da eine Motivation aufkommen, tätig zu werden.

00:36:48: Wenn ich gar nicht wirklich die Gratifikation habe, so bei Aktien sehe ich das,

00:36:51: aber bei einer Versicherung hoffe ich eigentlich, dass ich sie nicht brauche.

00:36:54: Da fehlt so der Direktgegenwert.

00:36:56: Also wir haben jetzt bei unseren zwei Spielen, also bei dem aktuellen, was wir entwickeln und bei dem, was wir schon haben, einfach so Schicksalsschläge eingebaut,

00:37:04: die so teilweise randomisiert auftreten und wo dann einfach bestimmte Dinge passieren,

00:37:09: wie Krankheit, wie eine Naturkatastrophe oder irgendwelche anderen Unfall, was auch immer.

00:37:15: Und wo sie einfach die Möglichkeit haben, auch Versicherung sozusagen hinzuzunehmen,

00:37:20: um sich da gegen diese Risiken auch ein Stück weit abzusichern.

00:37:23: Also das ist so unser Ansatz, um das Thema überhaupt ein Stück weit in die Präsenz zu bringen.

00:37:28: Und da wirklich auch ihnen zu zeigen, sie haben verschiedene Möglichkeiten.

00:37:32: Also das ist so unser Ansatz für das Thema Versicherung.

00:37:36: Und dann ist natürlich, wenn man das dann inhaltlich vertief, muss man natürlich auch mit ihnen darüber reden,

00:37:40: welche machen überhaupt Sinn und welche nicht.

00:37:42: Und bei Steuererklärung, also wenn wir es jetzt bei Jugendlichen machen, die jetzt kurz davor sind, zu studieren und so,

00:37:49: dass wir damit ihnen darüber reden, dass sie auch die Möglichkeit haben, einfach schon Kosten abzusetzen, die sie jetzt haben.

00:37:55: Weil mein Eindruck ist dann schon bei denen, dass sie dann ganz häufig sagen, sie haben schon, also es ist dann meist so,

00:38:00: warum machen wir nicht mal wie meine Steuererklärung?

00:38:03: Aber anders als bei eurem Klientel würde ich sagen, das macht bei denen wirklich halt noch nicht so viel Sinn,

00:38:07: weil die werden das die nächsten zwei, drei Jahre vermutlich noch nicht machen müssen.

00:38:10: Und das heißt, die haben dann schon wieder vergessen, welche Spalte und so weiter.

00:38:14: Aber da halt so verstehen, dass so dieses Grundkonzept, sie können Dinge absetzen, sie müssen schon mal verstehen.

00:38:19: Also sie verstehen, welche Dinge sie vielleicht schon mal einfach oder welche Kassenzettel sie aufbewahren sollten.

00:38:25: Weil sie das dann später nochmal nutzen könnten, solche Sachen sind dann einfach schon mal wichtig.

00:38:29: Also wirklich so diese On-Time-Bildung in dem Bereich.

00:38:32: Das spielt dann schon eine Rolle, aber dieses generelle Bedürfnis der Verantwortung abgeben zu wollen,

00:38:37: also das kenne ich auch von mir selbst, das ist dann denke ich, ich hätte natürlich gerne jemanden, der sich da reinfucht

00:38:41: und der für mich da richtig gute Entscheidungen trifft, aber weiß nicht, wie das bei euch persönlich ist.

00:38:46: Ich habe jetzt für mich erstmal entschieden, ich habe schon verstanden, dass auch da in dem Bereich

00:38:50: Leute die Dinge gewissenhaft verwalten können oder vielleicht nicht so gewissenhaft,

00:38:53: beziehungsweise da auch vielleicht eigene Interessen verfolgen

00:38:56: und ich für mich erstmal entschieden habe, in gewisse Zeit möchte ich die Dinge noch vollständig selbst in der Hand haben,

00:39:01: um wirklich dann auch später beurteilen zu können, wie Personen das jetzt für mich verwalten.

00:39:06: Ja, ich glaube, das ist was, was man leider von vornherein nicht im Blick hat.

00:39:11: Also wie man immer so schon sagt, man kann den Menschen nur vorn Kopf gucken

00:39:14: und was ganz oft dazu führt, dass man ein Berater gerät, die dann doch nur das eigene Interesse im Kopf haben.

00:39:21: Und es gibt ja leider auch so viele davon und die machen ja auch Aggressivwerbung für sich.

00:39:26: Also das ist echt, man tappt so leicht in die Falle.

00:39:29: Und ich finde, das Einzige, was hilft und das sage ich meinen Klienten immer, ist einfach Hinterfragen.

00:39:34: Also entweder Dinge wissen, da muss ich aber sagen, ich merke das in meinen Beratungen,

00:39:39: ich erkläre ganz viel und dann werden Entscheidungen getroffen

00:39:43: und dann schließen wir Dinge ab oder auch nicht ab.

00:39:45: Und ein Jahr später kommt die Frage, warum haben wir das so abgeschlossen?

00:39:48: Also ich verstehe auch, dass dann, wenn man die Entscheidung getroffen hat,

00:39:52: das ganze Wissen, was man da bekommen hat, auch wieder das nicht wichtig,

00:39:55: so das geht dann wieder raus aus dem Kopf.

00:39:57: Aber ich finde es einfach wichtig und ich glaube, das ist der erste Schritt, Dinge zu hinterfragen.

00:40:01: Also an jeder Stelle des Prozesses fragen zu können, warum empfiehlst du mir das?

00:40:06: Warum denkst du, dass ich das brauche?

00:40:08: Was verdienst du jetzt daran?

00:40:10: Gebt es die Möglichkeit, das nochmal woanders checken zu lassen?

00:40:14: Warum ist es die und nicht die andere?

00:40:16: Also wirklich ganz, ganz viele Fragen zu stellen.

00:40:20: Und ich glaube, dass wir Menschen da oder die meisten Menschen in der Lage sind,

00:40:25: da ein gutes Gefühl dafür zu bekommen.

00:40:27: Du hast die Druckstheber jetzt jemanden herum und weißt es selbst nicht so genau,

00:40:30: weil er nur was abliest.

00:40:32: Oder ist der in der Lage, mir eine Antwort zu geben, die mich zufrieden stellt?

00:40:35: Also wo ich sage, ja, okay, verstehe ich.

00:40:37: Und auch wie geht es weiter?

00:40:39: Ich habe in einem Strukturvertrieb gelernt und habe da unglaublich viel Wissen mitgenommen,

00:40:44: muss ich sagen, aber auch unglaublich viele Verhaltensweisen,

00:40:47: die ich nie adaptiert habe, wie dem Kunden zu sagen, so, das jetzt knapp.

00:40:51: Ja, da gibt es noch drei von, du musst dich jetzt entscheiden,

00:40:54: ist das aus, sonst kannst du es nicht mehr abschließen.

00:40:56: Also so künstliche Verknappung, also so Dinge so, wie kann das sein?

00:41:00: Warum kann ich das nur noch jetzt abschließen?

00:41:03: Und macht das dann Sinn?

00:41:05: Ich weiß, ein Kollege hat mir erzählt, er hat mir das wirklich so gemacht,

00:41:07: er hat gesagt, nee, 200 Euro alt, das versorge kannst du nicht machen, die sind aus,

00:41:10: du musst 300 Euro nehmen.

00:41:12: Ich bin so, what, what?

00:41:15: Und das feiern die, also das feiern solche Leute,

00:41:19: da drehen sich mir immer noch alle Zähnen-Negeln um.

00:41:22: Den so quasi auf Kosten der Kundin, also klar,

00:41:26: ist das wahrscheinlich für den Kunden auch gut, mehr zu machen,

00:41:28: so tendenziell zu viel gibt es da eigentlich nicht.

00:41:30: Aber das nicht zu sagen, so, hey, das macht Sinn, dass du mehr machst,

00:41:34: weil du einfach dann am Ende eine höhere Rente hast,

00:41:36: dann Rendenlücke ist x hoch so, dafür müsstest du x zurücklegen,

00:41:40: sondern dass so klassische Verkäufer-Techniken einfach anders fällt mir dazu nicht ein.

00:41:47: Und ich finde, das ist das Wichtige.

00:41:49: Und das ist zumindest bei meinen Kundinnen, dass das auch immer noch passiert.

00:41:52: Also die rufen mich an und sagen, ich war bei der Bank

00:41:54: und der Bankberater hat gesagt, das ist totaler Mist, was ich da habe

00:41:57: und ich müsste das jetzt alles ändern.

00:41:59: Und ich finde es so gut, dass sie erstmal anrufen.

00:42:01: Und ich finde es so gut, dass sie mich das fragen.

00:42:03: Also ich hoffe, dass sie immer alle, das können sie mich immer fragen.

00:42:06: Und ich erkläre ihnen, warum wir welches Produkt wie gemacht haben.

00:42:09: Und vielleicht gibt es an der einen oder anderen Stelle jetzt ein Produkt,

00:42:12: das irgendwie günstiger sein könnte.

00:42:14: Hey, kein Problem, kann sein, dass ich das übersehen habe, wie auch immer.

00:42:17: Aber prinzipiell dann zu sagen, hey, das ist alles Mist,

00:42:20: das müssen wir alles anders machen.

00:42:22: Der einzige, der an solchen Dingen verdient, ist der Berater.

00:42:24: Und in der Real ist es der Berater, nicht die Beraterin.

00:42:27: So, weil das, finde ich, wird halt oft übersehen,

00:42:30: dass wenn man gerade so langfristige Versicherung wechselt,

00:42:33: dass immer zu Lasten der Kunden geht.

00:42:35: Es sind immer Kosten, die die Kunden tragen.

00:42:37: Und warum verkaufe ich eine neue Versicherung?

00:42:39: Ja, weil wenn ich den alten Vertrag übernehme, verdiene ich nicht neues Geld,

00:42:43: sondern nur wenn ich einen neuen Verrag abschließe, verdiene ich nicht neues Geld.

00:42:46: Und in vielen Dingen macht das wirklich Sinn.

00:42:48: Aber in vielen Fällen macht es auch einfach keinen Sinn.

00:42:50: So, da macht es keinen Sinn.

00:42:52: So sagen, hey, du hast jetzt noch zehn Jahre Zeit, nee, wir machen alles nochmal neu.

00:42:55: Also der eine Weg ist dieses permanente Nachfragen.

00:42:58: Der andere ist eben auch einfach die Verantwortung manchmal zu tragen

00:43:01: und zu sagen, ich muss mich mit dem Thema beschäftigen,

00:43:03: weil ein Berater kann ein guter sein.

00:43:06: Es kann auch böswillig sein, aber es kann ja auch sein,

00:43:09: er ist selber nicht so befähigt.

00:43:11: Er ist einfach nicht gut in seinem Job.

00:43:13: Das weiß ich, das gibt es.

00:43:15: Das weiß ich ja vorher nicht.

00:43:17: Aber bei dem würde ich nie was abschließen, oder?

00:43:19: Ja, das weißt du ja, aber nicht. Steht ja nicht dran.

00:43:21: Also klar, wenn du jetzt eine Bewertung liest, dann schon.

00:43:23: Aber du lernst einen neuen Berater kennen, keine Ahnung, Empfehlung von

00:43:26: keine Ahnung, Tante Isabel.

00:43:28: Und du weißt doch nicht, wie gut er ist.

00:43:30: Isabel fand den super, hat aber auch nicht gewusst,

00:43:32: dass sie in 50 Jahren nicht viel raus hat von dem, was er eh angetreten hat.

00:43:35: Also es ist schon auch, man kann auch die Verantwortung nicht völlig abgeben und sagen,

00:43:38: ich habe jetzt einen Berater, der trägt jetzt die volle Verantwortung für meinen Finanzen.

00:43:42: Also, und da sind wir ja wieder bei unseren, bei unserer aller,

00:43:46: gemeinschaftlichen Aufgabe der finanziellen Bildung von Menschen einfach,

00:43:49: den das Handwerkzeug zu geben oder wenigstens zu sagen, wo findest du das?

00:43:53: Wo findest du die Information, die du gerade suchst?

00:43:56: Also sind wir mal ehrlich, rein rechtlich trägt der Berater auch nie die Verantwortung.

00:44:01: Also bei Versicherungsvertretern ja noch viel schlimmer, die arbeiten für die Versicherung.

00:44:05: Das heißt, die tragen überhaupt keine Verantwortung.

00:44:07: Wenn die dir da den größten Mist verkaufen, dann sagt am Ende jeder,

00:44:10: hast du da unterschrieben?

00:44:12: So bei uns Marklein ist es ja noch ein bisschen anders.

00:44:14: Wir sind zumindest rein rechtlich auf Seiten des Kunden.

00:44:16: Also wenn ich dem Kunden sage, es macht Sinn, Haftlichtversicherung abzuschließen in hohem Maße.

00:44:22: Und hier du musst bitte die nehmen, die 480 Euro im Jahr kostet.

00:44:26: Dabei gibt es die auch für 48.

00:44:28: So klar bin ich dann dafür haftbar.

00:44:30: Aber ich bin nicht dafür haftbar, dass am Ende der Kunde, also ja,

00:44:34: dass deine Altersvorsorge abschließt mit 50 Euro Monatsbeitrag,

00:44:37: wenn ich das 500 Euro hätte machen müssen.

00:44:39: Dann bin ich haftbar, wenn ich ihm das nicht gesagt habe.

00:44:41: Aber wenn er sagt, nee, 500 Euro habe ich nicht, ich mache nur 50,

00:44:43: dass der am Ende mit super wenig Rente da steht und denkt, er ist super gut abgesichert,

00:44:47: dafür bin ich eben nicht haftbar.

00:44:49: So, das heißt, ich als Berater trage nie die Verantwortung.

00:44:52: Die kann immer nur der Kunde die Kundin tragen.

00:44:56: So, und dafür muss man einfach erfähig oder ermächtigt werden,

00:45:00: eine gute Entscheidung treffen zu können und wissen, was sichert die Versicherung eigentlich ab.

00:45:04: Und bei mir ist es halt immer ein Fall von statistischem Risiko.

00:45:08: Für wie hoch halte ich die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Fall mal eintritt?

00:45:12: Also ich kann über Fälle konstruieren, kann ich wahrscheinlich jede Versicherung dieser Welt verkaufen,

00:45:17: wenn ich ein Horrorszenario aufmahle.

00:45:20: So, und dann, also auch das höre ich bei Kunden immer wieder,

00:45:24: die wollen das Thema Geldanlage für Kinder abschließen

00:45:27: und kommen am Ende mit einer Unfallversicherung mit Beitragsrückgewehr raus,

00:45:30: weil ihnen jemand erzählt, wie schlimm das doch wäre,

00:45:33: wenn wir, glaube ich, auch mal was drüber gemacht.

00:45:36: Wie schlimm das dann wäre, wenn das Kind jetzt ein Unfall hat

00:45:38: und einfach so schlimm gelemt oder behindert ist,

00:45:42: dass es niemals wird, irgendeinen Job machen können.

00:45:44: Und ich sage, ich gucke nur mal bitte die Statistiken an,

00:45:46: für wie hoch diese Wahrscheinlichkeit ist.

00:45:49: So, also das finde ich einfach so klar, kann ich.

00:45:52: Und da finde ich, hilft einfach nur, Dinge zu hinterfragen.

00:45:55: Und nochmal zu überlegen, was wollte ich eigentlich?

00:45:57: Ich wollte eine Geldanlage für mein Kind machen,

00:45:59: damit mit 18, 20 der Führerschein bezahlt werden kann.

00:46:02: So, und dann möchte ich vielleicht noch eine Unfallversicherung abschließen.

00:46:05: Total okay, aber lass uns das doch nicht vermischen.

00:46:08: Ich möchte das ein und dann möchte ich vielleicht noch das andere.

00:46:10: Also ja, ich glaube, es hilft einfach nichts anderes,

00:46:12: als kritisch dem Berater gegenüber zu sein

00:46:14: und kritische Fragen zu stellen, weil ich weiß eben nicht,

00:46:16: hat der jetzt Ahnung oder die, oder hat er oder sie keine Ahnung.

00:46:20: Und das geht, glaube ich, nur, indem ich selbst mache.

00:46:23: Zu verstehen, welche Interessen, also auch verschiedene Personen haben,

00:46:27: also es ist auch Teil von ökonomischer Bildung zu verstehen.

00:46:30: Also es ist ganz natürlich, dass Personen unterschiedliche Interessen haben

00:46:33: und auch zu verstehen, was für Interessen hat eine Person,

00:46:36: die vor mir steht.

00:46:37: Und ich glaube, neben den kritischen Hinterfragen auch zu sagen,

00:46:40: ich hole mir eben mehrere Perspektiven ein.

00:46:42: Also ich vertraue nicht einer Person alles an,

00:46:44: weil die ist vielleicht nicht kompetent oder keine,

00:46:47: vielleicht versteht sie einfach nur nicht das, was,

00:46:49: versteht sie mich auch nicht.

00:46:50: Oder es kann ja auch sein, kann ja wirklich verschiedene Ursachen haben

00:46:53: und da wirklich auch zu sagen, mit Leuten zu sprechen, die selbst in Leben führen,

00:46:57: vielleicht auch schon ein paar Schritte weiter sind.

00:46:59: Und sagen, hey, wie machst du das denn?

00:47:01: Oder was hat da funktioniert und so weiter.

00:47:03: Und da, glaube ich, kann man natürlich auch ein gewisses Risiko minimieren.

00:47:07: Aber am Ende des Tages ist es natürlich so,

00:47:09: dass wir auch einfach Verantwortung übernehmen müssen

00:47:11: und nicht sagen, wir geben das jetzt alles ab und schimpfen dann über,

00:47:14: über wen auch immer, weil das Ergebnis müssen wir auch tragen so.

00:47:19: Ich finde, das war, so sagst du mal, ein bisschen schwierig,

00:47:22: weil wir auf der einen Seite dann von statistischen Statistiken

00:47:25: und Erkenntnissen gegenüber anekdotischer Evidenz sprechen.

00:47:28: Und das habe ich auch ganz oft, dann rede ich mit Kunden über eine Bruchs- und

00:47:31: Fähigkeitsversicherung, die unglaublich wichtig ist.

00:47:33: Und dann spricht die Person im Bekanntenkreis nochmal und dann kommt ja hier der Onkel

00:47:38: von Tante Erna, dessen Cousin, der Nachbar, der hatte eine und die hat nicht bezahlt

00:47:43: oder was soll denn passieren im Büro, dass man bruchs- und fähig wird.

00:47:46: Das stimmt also, das greift auch alles gar nicht.

00:47:49: Und das finde ich halt schwierig, wenn dann quasi anekotische Evidenz mit,

00:47:53: ich habe auch keine, weil ich brauche die nicht, gegen Statistiken und

00:47:57: einfach Erkenntnisse gegenübersteht.

00:47:59: Das finde ich schwierig, wenn dann jemand sagt, nee, brauchst du nicht,

00:48:02: dann finde ich, wird verkannt, was eigentlich im Hintergrund dahinter steht.

00:48:06: Würde ich dir grundsätzlich zustimmen, gleichzeitig ist es natürlich auch so,

00:48:09: dass es ja auch darum geht, nicht random irgendjemanden zu fragen.

00:48:13: Das will ich damit gar nicht sagen, also vielen Dank für den Einwurf.

00:48:16: Aber wirklich auch Personen zu fragen, wo man sagt, die machen das gut.

00:48:21: Also, die sind da schon, also wenn man sich das Leben so grundsätzlich anschaut,

00:48:25: für ein Dien-Leben, wo man sagen kann, hey, das ist, und jetzt auch nicht zu sagen,

00:48:29: hey, ich mache das dann genauso oder ist jetzt die einzige Quelle meiner Information.

00:48:33: Aber da auch wirklich zu lernen von dem Umfeld und damit Leuten auch ins Gespräch zu kommen,

00:48:38: weil das ist ja genauso wie, wenn wir uns als Frauen austauschen, darüber,

00:48:42: wie ich übergehält habe.

00:48:44: Also jetzt auch immer mehr angeregt wird und so weiter,

00:48:46: dass es transparent über Dinge gesprochen wird.

00:48:48: Und dass man einfach voneinander lernen können und auch Dinge abgleichen können.

00:48:51: Also ich glaube, das macht schon einfach so, als Zusatz schon sind,

00:48:54: weil es gibt es ja, wie sagt man, hat diese Datenbasis, also diesen quantitativen Ansatz,

00:48:58: schaut da die Statistiken, aber es gibt ja auch den qualitativen Ansatz.

00:49:01: Das heißt, man geht da in die Tiefe.

00:49:03: Und das ist ja auch eine seriöse wissenschaftliche Rangenseise, um davor zu gehen.

00:49:07: Von daher, glaube ich, kann man das schon auch nutzen.

00:49:10: Ja, also dann bin ich ganz bei dir.

00:49:13: Ja, das braucht es dann auf jeden Fall.

00:49:15: Und ich glaube, das ist durchaus auch wichtig.

00:49:18: Und wie immer am Ende die eigene Entscheidung zu treffen.

00:49:21: Also nicht zu sagen, dass Y hat gesagt, ich brauche das nicht, dann brauche ich das nicht,

00:49:24: sondern quasi die, wie du sagst, alle Erkenntnisse zusammenzutragen,

00:49:28: nebeneinanderzustellen und dann quasi am Ende immer eine eigene Entscheidung zu treffen.

00:49:32: Und ich sage, Oma Erna hat gesagt, brauche ich nicht, dann brauche ich das nicht,

00:49:35: sondern da zu hinterfragen.

00:49:38: Ja, da bin ich ganz bei dir.

00:49:40: Wir haben, glaube ich, schon viel abgedeckt.

00:49:44: Ich würde so rein persönlich noch interessieren, wie der didaktische Ansatz ist.

00:49:49: Also gibt es einen didaktischen Ansatz, den ihr über das gesamte Spiel anwendet?

00:49:53: Oder sind das unterschiedliche Ansätze, je nachdem,

00:49:56: in welchem Teil des Spiels man sich befindet?

00:49:59: Generell wird man ja da immer von erfahrungsbasiertem Lernen sprechen.

00:50:03: Also es gibt ja so verschiedene Formen, wie man herangeht.

00:50:05: Und es ist auch kulturell unterschiedlich.

00:50:08: Also oft ist es in unseren Breitengraden so, dass man eher so Prinzipien orientiert vorgeht.

00:50:13: Das bedeutet, dass man eher so sagt, dass man so ist.

00:50:16: Aber gleichzeitig hat natürlich das erfahrungsbasierte unglaublichen Wert,

00:50:19: weil man die Möglichkeit hat, direkt auch die Dinge einfach zu testen.

00:50:23: Und dann ist es, es gibt diesen Experience-Based Learning-Ansatz von Colt.Colk, glaube ich,

00:50:29: wo es auch darum geht, immer wieder, also eigentlich so ein iteratives Vorgehen.

00:50:33: Also es ist darum geht, wirklich erstmal was auszuprobieren im Spiel, dann wieder zu reflektieren

00:50:37: und zu sagen, hey, was hat jetzt funktioniert, was hat vielleicht nicht so gut funktioniert,

00:50:40: was hat bei anderen funktioniert, was kann ich davon übernehmen

00:50:44: oder was können andere von mir lernen.

00:50:46: Und dann wieder ins Spiel zu gehen und so weiter.

00:50:48: Also das ist so ein bisschen das, was wir machen und wo eigentlich generell die Theorie dahinter ist.

00:50:56: Und sonst ist es natürlich im Detail dann unterschiedlich.

00:51:00: Und das ist natürlich, also glaube ich, so das eine, was ganz wichtig ist,

00:51:02: so sich diese Spielmechanik anzuschauen.

00:51:04: Also Spielmechanik ist das, was das Spielhandeln definiert.

00:51:08: Also was tue ich da im Spiel?

00:51:10: Also wirklich so dieses strategische Management von knappen Ressourcen.

00:51:13: Und dann natürlich auch die Frage, was füge ich noch hinzu an Montalunterricht,

00:51:18: an Instruktion, an Recherche, das sind so, glaube ich, so wichtige Bausteine.

00:51:21: Mir ist noch aufgefallen, also wir haben jetzt gerade die ganze Zeit über schlechte und gute Berater gesprochen.

00:51:26: Und du hast gesagt, du hast dir vorgenommen, das jetzt erstmal komplett allein zu regeln.

00:51:31: Das heißt, dich so tief in die Themen einzuarbeiten, dass du allein entscheidest

00:51:38: oder auch dann im Hinblick auf Schadenabwicklung bei Versicherungen etc.

00:51:43: Bei mir ist es jetzt gerade so, da wenn also jetzt komplett gerade so alles,

00:51:47: was Verwaltung von Vermögen angeht und so weiter, dass ich das selbst habe,

00:51:50: ich habe natürlich trotzdem Menschen, die mir helfen.

00:51:52: Also wenn zum Beispiel unser Aktienportfolio betreut, treu ich selbst.

00:51:56: Und jetzt bei Immobilien oder so haben wir natürlich eine Hausverwaltung oder eine Mietverwaltung und solche Dinge schon.

00:52:01: Und natürlich hole ich mir trotzdem Beratung.

00:52:03: Aber was ich selbst mache ist zum Beispiel Steuererklärung.

00:52:06: Das mache ich selbst, weil ich habe jetzt in meinem Umfeld so viel mitbekommen,

00:52:08: auch teilweise was da nicht so gut funktioniert, muss ich unter langen Trotz hinbringen.

00:52:11: Irgendwann werde ich einen Steuerberater haben.

00:52:13: Ich schalte in den nächsten fünf Jahren das definitiv mein Ziel

00:52:16: und ich glaube irgendwann ist das rechtlich auch geboten.

00:52:18: Aber da wirklich noch nutze ich einfach als Chance,

00:52:21: um einfach nochmal jährlichen Kassensturz zu machen und zu schauen,

00:52:24: wie ist das überhaupt gerade und da auch einfach zu lernen.

00:52:27: Aber das ist einfach so meine Herangehensweise.

00:52:30: Ja, komplett. Das ist wirklich ein spannendes Thema.

00:52:33: Super schade, dass man müsste es irgendwie noch breiter zugänglich sozusagen machen.

00:52:38: Aber da seid ihr ja gerade dran, bist du gerade dran?

00:52:40: Hab ich das richtig verstanden?

00:52:41: Das ist ein Spiel, das man auch in den Familien spielen kann

00:52:44: und in der Schule, in der Schulklasse oder so.

00:52:46: Projekt wird auch vom Bundesministerium in Verbindung und Forschung gefördert

00:52:49: und wir starten jetzt eben mit der Digitalisierung im April

00:52:52: und dann wird es eben auch öffentlich zugänglich sein

00:52:54: im deutschsprachigen Raum und wir werden es auch testen

00:52:57: in verschiedenen Bundesländern.

00:52:59: Und ich glaube dann haben wir einfach auch eine gute, evidenzbasierte Version,

00:53:02: die dann auch gut eingesetzt werden kann,

00:53:04: ganz ohne unternehmerische Interessen.

00:53:06: Wo wir uns wirklich von erhoffen, dass auch in Familien einfach gesprochen werden können.

00:53:09: Man auch den Wert davon erkennt, wenn Schule und Elternhaus auch gut zusammenarbeiten.

00:53:13: Wie heißt das Projekt dann im Moment?

00:53:15: Da findet man doch die Stimmung dazu.

00:53:16: Also genau, es ist so ein Akronym immer.

00:53:17: Also wir arbeiten dann ganz oft mit Akronymen.

00:53:19: Also wenn ich jetzt richtig zusammenkriege,

00:53:21: irgendwas mit Lernen, mit Serious Games,

00:53:23: zur Förderung von Financial Literacy,

00:53:25: unter allen Bezug des Elternhauses, irgendwie so.

00:53:28: Nee, schreibe ich mir jetzt doch nicht mit auf.

00:53:30: Wollte ich gerade aber, nee, habe ich mich gerade um entschieden.

00:53:32: Aber den Namen habe ich natürlich.

00:53:34: Wir haben auch eine Homepage, wo wir dann nach und nach die Sachen

00:53:37: auch einfach zur Verfügung stellen, wo wir auch immer wieder schauen können.

00:53:40: Du darfst sie gerne hier einmal nennen, wenn du magst.

00:53:42: Die Homepage ist auch ziemlich lang, aber einfach die Homepage von der Uni Konstanz

00:53:45: mit meinem Namen und dann ist Projekt Homepage, glaube ich,

00:53:48: wertvoller als mich zu verlegen.

00:53:50: Und eine Frage, die mich wirklich interessieren würde,

00:53:52: ist, wie persönlich werdet ihr bei eurem Beratung?

00:53:56: Also weil das eine ist ja, ich finde, also so professionell,

00:53:59: also auch was, das mich persönlich immer wieder umtreibt,

00:54:02: weil ich glaube, dass Menschen eben schon stark davon profitieren können,

00:54:06: wenn Menschen persönlich werden, aber gleichzeitig halt auch zu sagen,

00:54:09: hey, nicht zu sehr, weil ich ja auch nicht will,

00:54:12: dass die dann jetzt unreflectiert da irgendwas übernehmen.

00:54:14: Also habt ihr das für euch mal, also bestimmt habt ihr das für euch reflektiert

00:54:17: oder wo steht ihr da gerade?

00:54:19: Wie sehr sprecht ihr offen über eure eigenen Herangehensweisen?

00:54:22: Also wenn ich mal so unsere, also mal unseren Kollegenkreis betrachte,

00:54:27: das ist glaube ich eine sehr individuelle Einstellung.

00:54:30: Also wir haben da glaube ich Kollegen, die da sehr professionell rangehen

00:54:34: und das Persönliche sehr außen vorlassen.

00:54:36: Ich bin da schon immer sehr persönlich.

00:54:39: Ich versuche aber, Dinge rauszulassen,

00:54:42: wie also es gibt ja so eine Verkaufsstrategie der Drittumlagerung.

00:54:45: Ja, ich habe das auch gemacht, dann musst du das auch machen.

00:54:47: So, das versuche ich immer zu vermeiden.

00:54:49: Ich bin ja quasi in die Branche gekommen auch,

00:54:51: weil ich angefangen habe, mich damit zu beschäftigen.

00:54:53: Also ich war damals bei der Bahn angestellt

00:54:55: und dachte, ich müsste doch jetzt mal Altersvorsorge machen.

00:54:57: Das kann ja nicht so schwer sein, sich dazu informieren.

00:54:59: Ich habe schließlich BWL studiert, um dann festzustellen,

00:55:02: aber es gibt ja keine Informationen, die ich mir anschauen kann.

00:55:05: Ich finde einfach nur jede Versicherung gesagt, ich bin die Beste,

00:55:08: alle anderen sind mies.

00:55:09: So, das kann es ja irgendwie auch nicht sein.

00:55:11: Und bin dann in einer Beratung bei einem Strukturvertrieb gelandet

00:55:13: und habe das also wirklich auf Herz und Nieren geprüft

00:55:16: und auseinandergenommen.

00:55:17: Und meinen Berater, glaube ich, ziemlich zur Verzweiflung getrieben.

00:55:19: Am Ende der Bitte ermöge mir das aufmalen.

00:55:22: Ich wäre ein visueller Mensch.

00:55:23: Und das hat er wirklich gut gemacht.

00:55:24: Und das war quasi für mich der Einstieg zu sagen,

00:55:27: so wie bin ich eigentlich dahin gekommen

00:55:29: und welche Hürden musste ich nehmen und was waren auch Dinge,

00:55:32: die ich dachte.

00:55:33: Also ich bin hin damals noch in meinem angestellten Job

00:55:35: und dachte, ich brauche keine Berufsunfähigkeitsversicherung.

00:55:37: Ja, ich sitze im Büro, was soll mehr da passieren?

00:55:39: Also ich kann mich in vielen Dingen schon ganz gut reinversetzen.

00:55:41: Wie ist das, wenn man kommt und denkt,

00:55:43: nee, das kann mir nicht passieren.

00:55:44: Und auf der anderen Seite bin ich heute nach wie vor

00:55:46: ein absoluter Gegner von unnötigen Versicherungen.

00:55:50: Ganz vielen Versicherungen denke ich mir, kann man machen, muss man nicht.

00:55:53: So, also und hier sind die Informationen.

00:55:55: Also Zahnsusatzversicherung ist, glaube ich, so das beste Beispiel.

00:55:58: Wie viele Kunden kommen und sagen, sie brauchen eine Zahnsusatzversicherung.

00:56:01: Und mir jetzt die Hälfte kriegt am Ende keine,

00:56:02: weil ich immer denke, weiß ich nicht.

00:56:04: So, also ja, wie sind denn die Zähne deiner Eltern?

00:56:07: Das ist schon mal schon mal ein guter Indikator.

00:56:09: Wenn man dann, wenn man dann ein Zahnsusatzversicherung hat,

00:56:11: dann steht da was an, es ist dann vielleicht eh schon zu spät.

00:56:13: So, und was braucht man denn da überhaupt?

00:56:15: Und wie viel Geld gibt man denn da eigentlich?

00:56:17: Und das ist für mich auch wieder so ein Null-Summspiel.

00:56:19: Wenn ich am Ende das rausbekomme, was ich eingezahlt habe,

00:56:21: brauche ich dann eine Versicherung.

00:56:23: Oder mache ich mir dann nicht irgendwie auf dem Tagesgeldkonto

00:56:25: und Sparplan und spare da die 20 Euro jeden Monat hin.

00:56:27: Und wenn ich dann einen Zahnersatz habe, dann habe ich da das Geld quasi.

00:56:30: Und wenn ich es nicht habe, dann fahre ich mit dem Geld in Urlaub.

00:56:33: Das ist so mein persönlicher Ansatz.

00:56:35: Und Fluch und Segen, glaube ich, ist, dass ich so empathisch bin.

00:56:38: Und ich habe das auch schon in der Zeit,

00:56:40: wenn ich das nicht habe, dann habe ich das Geld in der Zeit.

00:56:42: Und ich habe das Geld in der Zeit,

00:56:44: wenn ich das Geld in der Zeit habe, dann habe ich das Geld in der Zeit.

00:56:46: Und ich habe das Geld in der Zeit,

00:56:48: wenn ich das Geld in der Zeit habe, dann habe ich das Geld in der Zeit.

00:56:50: Und ich habe das Geld in der Zeit,

00:56:52: wenn ich das Geld in der Zeit habe, dann habe ich das Geld in der Zeit.

00:56:54: Und ich habe das Geld in der Zeit,

00:56:56: wenn ich das Geld in der Zeit habe, dann habe ich das Geld in der Zeit.

00:56:58: Und ich habe das Geld in der Zeit,

00:57:00: wenn ich das Geld in der Zeit habe, dann habe ich das Geld in der Zeit.

00:57:02: Und ich habe das Geld in der Zeit,

00:57:04: wenn ich das Geld in der Zeit habe, dann habe ich das Geld in der Zeit.

00:57:06: Also biete ich es schon gar nicht an.

00:57:08: Weil ich denke, ich sehe, dass das nicht geht

00:57:10: und dass dann das Gefühl ist,

00:57:12: ich bin schlecht und ich kann meine Familie nicht ordentlich absichern.

00:57:15: Ja, und macht dann, ehrlich gesagt, lieber den Abschluss nicht.

00:57:19: Also vielfach, also vielfach gehen Kunden bei mir

00:57:21: mit weniger Versicherungen raus als vorher,

00:57:23: weil es einfach vielfach misst ist

00:57:25: oder einfach nicht passt.

00:57:27: So, ich habe Kunden, die kommen mit einer Unfallversicherung,

00:57:29: die glauben, die sind richtig gut abgesichert

00:57:31: und eigentlich brauchen sie zumindest in meinen Augen

00:57:33: diese Unfallversicherung einfach nicht,

00:57:35: weil sie wieder ohne raus.

00:57:37: Und haben dann mehr Geld in der Tasche für Leben.

00:57:39: Das finde ich halt auch so wichtig.

00:57:41: All das versorg es wichtig.

00:57:43: Aber das Leben jetzt macht auch Spaß

00:57:45: und 10 Prozent der Menschen erreichen ihre Rente nicht.

00:57:47: Also was bringt es jetzt,

00:57:49: alles Geld beiseite zu sparen und am Hungertuch zu nagen,

00:57:51: so, wenn man gar nicht weiß,

00:57:53: ob man dann am Ende wirklich was davon hat.

00:57:55: Also ich finde, das muss ich einfach ins Leben einfügen.

00:57:57: Genau, also gar nicht.

00:57:59: Weiß ich nicht, aber auf jeden Fall glaube ich,

00:58:01: kommt es bei, wenn ich mir so die Geschäftsführungsebene anschaue,

00:58:03: aber im Marketing, ich mache den Beruf selber nicht.

00:58:05: Insofern habe ich so ein bisschen eine Traufsicht.

00:58:07: Ich glaube, es kommt sehr stark auf den Kunden an.

00:58:09: Es gibt Kunden, die kommen

00:58:11: und haben eine genaue Vorstellung und brauchen nur die zwei Versicherungen.

00:58:13: Dann wirst du nicht so persönlich.

00:58:15: Es gibt aber Leute, die kommen mit ihrer Frau,

00:58:17: vielleicht sogar noch einem älteren Kind,

00:58:19: die laden dich vielleicht sogar nach Hause ein

00:58:21: und die wollen genau das.

00:58:23: Die wollen, dass du das Ganze, die ganze Familie betrachtest

00:58:25: und dann deinen Urteil gibst

00:58:27: und sagst, was könnte hier gebraucht werden.

00:58:29: Und ich weiß zum Beispiel,

00:58:31: der eine Geschäftsführungskolege war neulich zu Hause bei einer Familie,

00:58:33: zwei Kinder.

00:58:35: Und die eine sang und tanzte da schon so ähnlich

00:58:37: wie unsere Tochter durchs Haus.

00:58:39: Und so gibt es ja viele gerade,

00:58:41: gerade, ich will jetzt nicht sagen, grad Mädchen lassen,

00:58:43: es gibt ja viele Kinder, die so sind.

00:58:45: Und dann sagt er,

00:58:47: der Geschäftsführungskolege hat gesagt,

00:58:49: wisst ihr eigentlich,

00:58:51: dass es Kinderberufs- und Fähigkeitsversicherung gibt?

00:58:53: Die bestimmt nicht bei jedem Kind Sinn machen,

00:58:55: aber euer Kind, und das hatten die halt im Vorgespräch

00:58:57: auch schon rausgefunden,

00:58:59: ist schon auf einer Musical-Schule,

00:59:01: hat schon dies und das vor.

00:59:03: Wisst ihr, dass Künstler nicht mehr versicherbar sind,

00:59:05: sobald sie erst mal den Weg eingeschlagen haben.

00:59:07: Und das ist ja dann sehr persönlich.

00:59:09: Also die waren zu Hause, die haben das Kind tanzen sehen.

00:59:11: Das kann man vielleicht gar nicht sonst beurteilen,

00:59:13: wenn man nicht auch persönlich wird.

00:59:15: Aber ich würde sagen, es kommt auch ganz stark auf den Kunden an.

00:59:17: Es gibt Kunden, die kommen nur

00:59:19: und wollen ein paar nachhaltige Anlagen.

00:59:21: Dann wird man nicht persönlich gar nicht.

00:59:23: Und dann gibt es eben die, die wollen ein komplett umfangreiches Gespräch.

00:59:25: Die kommen dann meistens auch noch mit der nächsten Generation

00:59:27: direkt um die Ecke und sagen,

00:59:29: meine Tochter wird 18,

00:59:31: mach mal bitte die wichtigsten Versicherungsschur mal und so was.

00:59:33: Also das ist so eine langfristig Vertrauensbasis.

00:59:35: Ich glaube, das ist total individuell.

00:59:37: Das waren wirklich spannende Ansätze

00:59:39: und schöne Gedanken, die ich auch definitiv

00:59:41: in mein Privatleben mitnehmen kann.

00:59:43: Lieben Dank, Liane. - Ja, vielen Dank.

00:59:45: Vielen lieben Dank. Schön, dass du da warst.

00:59:47: Und dann tschüss!

00:59:49: Mach's gut!

00:59:51: Für all diesen neuen Infos wirst du jetzt zur Verstärkung deines Umfelds.

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00:59:57: verstärkung@verwendopunkt.de

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