#3 GfaW: Was steckt hinter dem CSE-Siegel?

Shownotes

"FAIRstärkung" der Podcast von fairvendo – deiner FAIRstärkung für Finanzen und Versicherungen!

In der dritten Folge unseres Podcasts widmen wir uns der Laufbahn von Sophie von Lilienfeld-Toal, der treibenden Kraft hinter der GfaW und einer Pionierin im Bereich der nachhaltigen Wirtschaft. Wir tauchen in die Welt der ökologischen Landwirtschaft und nachhaltigen Unternehmensführung ein und erfahren, wie Sophie die Branche mit ihrer innovativen Herangehensweise verändert.

Anja Werner und Helene Bosmann, unsere Gastgeberinnen, führen ein tiefgehendes Gespräch mit Sophie über ihre Anfänge, die Hindernisse, die sie überwunden hat, und die Leidenschaft, die sie antreibt. Bereiten Sie sich darauf vor, von den einzigartigen Erfahrungen und Einsichten einer echten Vorreiterin in Sachen Nachhaltigkeit inspiriert zu werden!

Mehr über die GfaW findest du auf der Website: GfaW.eu

**Genannte Quellen in der Folge: ** https://de.statista.com/statistik/daten/studie/658844/umfrage/lebensmittelkauf-vertrauen-in-das-bio-siegel-in-deutschland/ https://utopia.de/utopia-insights/siegel-studie-lost-in-label/ https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=CELEX%3A52022SC0085

Über Fairvendo:

Fairvendo ist ein unabhängiges Maklerbüro mit Fokus auf ökologisches, sozialethisches und ökonomisches Finanzwesen. Als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit sind wir CO²-neutral, CSE-zertifiziert und haben die höchste Quote an ESG-Berater:innen deutschlandweit.

Website: fairvendo.de Soziale Medien: Folge fairvendo GmbH auf LinkedIn, Facebook und Instagram für regelmäßige Updates.

Deine Gastgeberinnen

Anja Werner: Nachhaltigkeitsbeauftragte bei fairvendo, Teil des Marketingteams, und Medien-Design-Studentin. Helene Bosmann: Diplom-Betriebswirtin (DH) und Versicherungsmaklerin seit 10 Jahren.

Bleib dran:

"Fairstärkung" – Deine Verstärkung für faire Finanzen. Bis bald!

Transkript anzeigen

00:00:00: Ich finde, es hat was mit Verantwortung zu tun.

00:00:07: Also Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und nicht zu sagen, naja,

00:00:10: irgendjemand wird meinen Handeln schon irgendwann wieder rückgängig machen.

00:00:14: Dann wurde ich wirklich gebeten, dass wir einen umfassenden Standard entwickeln, der eben mehr abdeckt.

00:00:20: Enkeltaugliches Leben. Was genau ist denn für dich enkeltaugliches Leben?

00:00:25: Hallo und herzlich willkommen. Wir sind deine Verstärkung von Vervendo,

00:00:31: ein Podcast für nachhaltige Versicherungen und sozialethisches Finanzwesen.

00:00:35: Hier geht es nicht nur um deinen persönlichen Wohlstand, sondern auch um eine bessere Zukunft für uns alle.

00:00:41: Im heutigen Format "Nachgefragt" reden wir mit Expert*innen und Gästen.

00:00:46: Dabei teilen sie ihre persönlichen Geschichten und Erfahrungen mit uns, insbesondere zu Finanz- und Versicherungsthemen.

00:00:53: Das soll dich inspirieren und befähigen, nicht nur deine eigene Zukunft zu gestalten,

00:00:58: sondern auch zu positiven Veränderungen in der Welt beizutragen.

00:01:02: So werden wir ganz nebenbei zu deiner Verstärkung.

00:01:06: Ich bin Anja Werner, Mutter einer Tochter im Grundschulalter,

00:01:10: Nachhaltigkeitsbeauftragte bei Vervendo, zusammen mit Helene im Marketing-Team

00:01:14: und nebenbei studiere ich Mediendesign.

00:01:17: Mein Name ist Helene Bosmann, ich bin Diplomatriebswirtin und habe ein Master in Wirtschaftspädagogik.

00:01:22: Ich bin seit zehn Jahren selbstständig und davon seit acht Jahren als Partnerin bei Vervendo.

00:01:26: Ich habe zwei kleine Töchter.

00:01:28: Hallo Helene!

00:01:29: Hallo Anja!

00:01:30: Helene, heute dürfen wir eine außergewöhnliche Persönlichkeit begrüßen.

00:01:34: Sie ist Gründerin und Geschäftsführerin der Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik.

00:01:39: Sophie von Lilienfeld Toerl.

00:01:41: Sie ist eine beeindruckende Frau, die sich täglich mit vollem Einsatz der Herausforderung stellt,

00:01:46: unsere Welt zu einem lebenswärteren Ort zu machen.

00:01:48: Schön, dass du da bist.

00:01:49: Ja, sehr gerne. Vielen Dank, dass ich da sein darf.

00:01:51: Magst du uns kurz über deinen Werdegang aufklären?

00:01:54: Ja, sehr gerne.

00:01:56: Also ich bin das zweite Kind von Viren und bin aufgewachsen in einem Haushalt,

00:02:02: der relativ, würde ich sagen, akademisch würde man das bezeichnen.

00:02:07: Und wir sind viel umgezogen, deshalb glaube ich, bin ich vertraut mit Flexibilität

00:02:13: und mich schnell irgendwo einfinden, anpassen.

00:02:17: Und ich habe nach der Schule, also ich habe in der Schulzeit selber die Schule einmal gewechselt,

00:02:22: bin von dem staatlichen Gymnasium auf die Waldorfschule,

00:02:25: habe nach der Schule erstmal ein freiwilliges soziales Jahr absolviert in Kanada.

00:02:30: Das war so ein Ding von, ich muss ganz, ganz schnell raus, weg, ganz weit und was Eigenes erleben so.

00:02:38: Genau, und bin da in Kontakt gekommen mit Gartenbau und dem Zusammenleben der Menschen.

00:02:44: Ich habe einfach mal was anderes kennengelernt als jetzt Familienleben.

00:02:48: Das war ein Leben in der Gemeinschaft, in einem Kämpel mit Menschen, die eine Behinderung haben.

00:02:54: Und da gab es eben verschiedene Werkstätten und Bereiche.

00:02:57: Und da bin ich eben zum ersten Mal in Kontakt damit gekommen,

00:03:00: was Menschen alles auch mit Landschaft anstellen können

00:03:03: und habe da eben mitgearbeitet in dem Bereich Gartenbau.

00:03:06: Ja, und danach, als ich dann wieder in Deutschland war, habe ich erstmal mit Biologie angefangen

00:03:11: und das war tatsächlich erstmal, nee, also dann doch nicht so meins.

00:03:16: Und habe dann umgesattelt und habe die Ausbildung zur Landwirtin gemacht

00:03:21: und fand das dann sehr interessant.

00:03:23: Also habe erstmal die konventionelle Ausbildung sozusagen gemacht

00:03:27: und hatte dann eben doch sehr, sehr viele Fragen,

00:03:30: wie kann man das freundlicher der Natur gegenüber gestalten

00:03:34: und auch den Tieren gegenüber gestalten.

00:03:36: Genau, und dann bin ich in Witzenhausen gelandet,

00:03:40: habe dort ökologische Agrarwissenschaften studiert.

00:03:43: Das war damals noch so, dass es in der Fachhochschule war

00:03:46: und ich habe das Fachhochschuldiplom gemacht

00:03:49: und habe in der Zeit des Studiums dann meinen zukünftigen Ehemann kennengelernt

00:03:55: und dann eben auch ein Kind bekommen.

00:03:57: Ab dann wurde es so ein bisschen chaotisch, würde ich sagen.

00:04:00: Dann hat man ja eben nicht nur das kennt ihr beide ja auch,

00:04:03: also hat man eben nicht nur das eigene Leben und das eigene Ziel irgendwie vor Augen

00:04:08: und der Tag wird eben dann muss doch irgendwie anders strukturiert werden,

00:04:12: als man sich das vorgestellt hat.

00:04:14: Da sind wir in ein kleines Dorf gezogen in der Nähe von Witzenhausen

00:04:18: und haben eben auch da schon mal was versucht aufzubauen.

00:04:22: Und dann nach ungefähr 10 Jahren ist tatsächlich leider das dermaßen missglückt

00:04:27: und dann auch die Ehemissglückt und dann auch meine Gesundheit missglückt.

00:04:32: Also es gab sowas wie so ein totalen Breakdown.

00:04:35: Zum Glück sind meine Kinder geglückt

00:04:38: und ich habe eben nach diesem Zusammenbruch ein paar Jahre gebraucht

00:04:44: um sozusagen wieder auf die Füße zu kommen und auch mich gesundheitlich wieder zu berappeln.

00:04:49: Ich hatte in der Zeit auch kurz bevor meine Ehe zu Ende ging,

00:04:53: habe ich in einer Zertifizierungsstelle gearbeitet hier in Götting,

00:04:57: die Bio-Lebensmittelkontrollen macht, also eben die Kontrolle,

00:05:02: die hinter dem Bio-Siegel steht und habe da im Grunde das Handwerkzeug gelernt,

00:05:07: was man für Zertifizierung und so braucht.

00:05:10: Und hatte mich dann eben in dieser Zeit nach Trennung und so weiter

00:05:16: dann selbstständig gemacht und war dann eben Auditoren.

00:05:20: Ich bin da dann auch in diesen Bereichen Non-Food gekommen, also ökologischer Non-Food.

00:05:25: Das bedeutet eben die Naturkosmetik und die ökologischen Wasch- und Reinigungsmittel

00:05:30: und habe da eine ganze Zeit als selbstständige, als Auditoren eben gearbeitet.

00:05:36: Das war dann ja auch eine Phase, also wo ich mehr oder weniger allein erziehend Mutter

00:05:43: und irgendwie noch nicht so richtig im Beruf angekommen

00:05:46: und das war einfach echt auch eine Zeit der Suche.

00:05:49: Und da war ich sehr glücklich, als Unternehmen an mich herangetreten sind

00:05:54: und eben gesagt haben, also das ist schön und gut hier mit dieser Naturkosmetik-Zertifizierung,

00:05:59: aber wir machen ja noch sehr, sehr viel darüber hinaus.

00:06:03: Also wir haben ja nicht nur Rohstoffe aus nachwachsenden Quellen,

00:06:07: sondern wir haben hier, wir nutzen Ökostrom und ich meine, das war 2009 ungefähr.

00:06:14: Da war das schon noch, also da war das noch revolutionär, mehr oder weniger,

00:06:19: dass man halt eben wirklich 100 Prozent Ökostrom, genau.

00:06:22: Und denen hat das sozusagen nicht ausgereicht, diese Zertifizierung der Inhaltsstoffe.

00:06:28: Dann wurde ich wirklich gebeten, möchtest du nicht ein Projekt daraus machen,

00:06:32: dass wir einen umfassenden Standard entwickeln, der eben mehr abdeckt,

00:06:37: als nur die reinen Inhalte, die in dem Produkt drin sind.

00:06:40: Also ich war ja eben auf der Suche irgendwie nach meiner Nische, meinem Platz,

00:06:45: der Möglichkeit irgendwie das, was ich in die Welt bringen möchte, auch umsetzen zu können

00:06:50: und habe das eben dankend angenommen.

00:06:52: Daraus ist im Grunde die GFAW entstanden.

00:06:55: Genau, und richtig in Fahrt gekommen ist es dann, als ich so ein Gründerstipendium bekommen habe

00:07:00: und das dann eben auch finanziert wurde, diese Gründung.

00:07:03: Und seit Anfang 2012 gibt es eben dann auch die GFAW.

00:07:09: Und mit der beschäftige ich mich hauptsächlich Tag und Nacht.

00:07:14: Naja, nicht so ganz, aber fast.

00:07:16: Ich hoffe nicht auch nach.

00:07:18: Die GFAW, die Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik. Was genau ist das?

00:07:23: Für jemanden, der das noch nie gehört hat, was machen die?

00:07:26: Ja, das ist sehr schwierig zu erklären, weil wir tatsächlich da neue Wege gehen.

00:07:32: Also von der Rechtsform ist es eine GmbH.

00:07:35: Aber von der Tätigkeit, die sie macht und von den Zielen und von dem, wie wir auch arbeiten,

00:07:41: es ist eigentlich wie eine NGO, beziehungsweise schon im Grunde wie ein Verein.

00:07:47: Also bei uns kann man zwar nicht richtig Mitglied werden, das geht halt nicht,

00:07:50: weil eine GmbH, die hat ja einfach feste Gesellschaften.

00:07:53: Wir binden halt eben unsere Kunden so ein in die ganze Entwicklung unserer Arbeit

00:07:59: und die Hintergründe unserer Arbeit, als wäre das eben ein Verein.

00:08:03: Und tatsächlich ist es so, als wir das gegründet haben, war ich sehr lange am Haar,

00:08:08: dann welche Rechtsform wählen wir jetzt und hätte es damals das gegeben.

00:08:13: Heutzutage gibt es diese Purpose-Bewegung, wo die Rechtsform eben schon sicherstellt,

00:08:19: dass es eigentlich eine GmbH ist, die aber ein gebundenes Vermögen hat.

00:08:25: Die werden ja meistens gegründet, um dann irgendwann richtig groß und viel Kapital und so weiter zu generieren,

00:08:30: um dann an die Börse zu gehen.

00:08:32: So, und das ist aber überhaupt nicht unser Ziel.

00:08:34: Also wir wollen einfach eine Rechtsform haben, mit der wir eine beschränkte Haftung haben

00:08:39: und in der wir agieren können.

00:08:41: Aber unser Unternehmenszweck ist der Nachhaltigkeit gewidmet

00:08:44: und nicht dem gewidmet, dass wir ganz viel Kapital generieren.

00:08:48: Da irgendwie so was passen, dass das gab es halt nicht

00:08:51: und deshalb ist es bei uns halt so eine Mischform.

00:08:54: Also das ist eben das, was man zu der Rechtsform sagen kann.

00:08:58: Und sonst, ja, also ich krieg oft die Frage, was macht ihr eigentlich?

00:09:03: Tatsächlich ist es nicht so ganz einfach zu beantworten.

00:09:06: Also von dem, was wir anbieten, sind es eben Zertifizierungssysteme,

00:09:11: die wir selber aber eben auch nicht zertifizieren, sondern das macht die Zertifizierungsstelle.

00:09:16: Wir geben die Kriterien vor, nach denen die Zertifizierungsstelle entweder das Unternehmen

00:09:23: oder eben auch ein Produkt prüfen soll

00:09:27: und vergeben dann nach einer erfolgreichen Prüfung das Siegel.

00:09:32: Die Einnahmen, die wir generieren, die sind eben Lizenzgebühren.

00:09:36: Also die Siegel, die wir vergeben, damit ist eine Lizenzgebühr verbunden

00:09:41: und mit dieser Gebühr finanzieren wir dann das Aufrechterhalten der Kriterien,

00:09:46: also dass die immer noch derzeit angemessen sind, die müssen immer wieder mal überarbeitet werden.

00:09:52: Da muss immer noch mal nachjustiert werden

00:09:55: und das machen wir eben nicht einfach nur alleine, sondern eben wirklich im Austausch mit unseren Kunden,

00:10:01: aber dass wir eben nicht von oben herab einfach sagen, so, das ist jetzt notwendig,

00:10:06: das müsst ihr jetzt umsetzen, fertig, sondern dass wir immer in einem Dialog sind,

00:10:10: mit unseren Kunden und das immer versuchen abzugleichen.

00:10:14: Also das, was notwendig ist und das, was geht

00:10:18: und dazwischen einen Mittelweg zu finden.

00:10:21: Das ist im Grunde unsere Hauptarbeit

00:10:24: und natürlich versuchen wir auch unsere Siegel bekannt zu machen,

00:10:27: was tatsächlich im Moment noch nicht das ist, wo ich richtig glücklich drüber bin,

00:10:33: weil wir einfach noch eine sehr kleine Firma sind, immer noch im Aufbau.

00:10:38: Wir haben ja sehr wenig Budget dafür, also wirklich richtig groß ins Marketing zu gehen.

00:10:44: Marketing ist ein gutes Stichwort.

00:10:47: Auf eurer Website habe ich gelesen, das ganz tolles Wort, enkeltaugliches Leben.

00:10:51: Also fast schon philosophisch, es ist wirklich sehr, sehr schön.

00:10:54: Was genau ist denn für dich enkeltaugliches Leben?

00:10:57: Ja, das ist auch ein Begriff, den ich lieber mag, als jetzt sagen wir mal zukunftfähig

00:11:03: oder ja auch regenerativ finde ich, trifft es noch nicht so richtig

00:11:07: und ich weiß nicht, ob ich mit enkeltauglich auch wirklich das Wort gefunden habe,

00:11:12: was es wirklich trifft, was ich meine, tatsächlich glaube ich, kommt es dem am nächsten.

00:11:17: Also was ich meine ist, dass ein Leben jetzt gelebt wird,

00:11:22: was nicht auf Kosten der zukünftigen Generationen stattfindet

00:11:26: und was wirklich auch langfristig gedacht ist.

00:11:30: Nicht eben nur eine Legislaturperiode und auch nicht irgendwie,

00:11:35: also als ich zwölf war, ist ja dieses Cernobyl-Unglück passiert, das Reaktor-Unglück

00:11:43: und ich habe damals, habe ich wirklich gedacht, wie kann eine Menschheit,

00:11:47: eine Technologie so umsetzen, in die Welt setzen, die so ein hohes Risiko in sich birgt

00:11:54: und ich fand das unvorstellbar und für mich ist enkeltaugliches Leben,

00:11:59: dass wir das eben nicht verwenden, auch wenn wir jetzt kurzfristig vielleicht CO2 einsparen würden,

00:12:04: aber das Risiko ist einfach viel zu groß und auch der Schaden, der entsteht,

00:12:08: der ist ja nicht nur unsere Generation, sondern auch die Nachkommende

00:12:13: oder sogar die noch Nachkommende und die Kindeskinder und so weiter,

00:12:17: also dass die eben berücksichtigt werden, genau.

00:12:20: Das ist das, was ich meine mit enkeltauglich.

00:12:23: Also nicht nur der kurzfristige Horizont eigentlich, sondern wirklich der langfristige,

00:12:28: ja das finde ich ein schöner, also ich finde das Wort sehr, sehr schön,

00:12:31: das bringt so schön weiter nach hinten, gar nicht zu sagen,

00:12:35: so wir müssen jetzt die Welt retten, also wir müssen sie insofern retten,

00:12:38: dass es sie dann immer noch gibt, so wie dann jede Generation damit umgeht ist ihre Sache,

00:12:44: aber wir machen es gerade irgendwie sehr, sehr schlimm, immer mit der Hoffnung auf,

00:12:49: ja dann, die Technik wird da irgendwann Lösungen für finden, so CO2,

00:12:53: irgendwann saugen wir das aus der Luft, so lange pusten wir einfach weiter rein.

00:12:57: Na, sehr spannend.

00:12:58: Ja, ich finde das auch immer ein Schade dieses Abwälzen auf eine technische Lösung.

00:13:03: Also ich persönlich sehe auch für uns Menschen da ziemlich viel Wachstumspotenzial,

00:13:09: also was wir einfach an Menschlichkeit wachsen können.

00:13:12: Also die Technik ist ja immer eine Essenz unseres Intellects,

00:13:16: tatsächlich aber eben genau, wie du es gerade beschrieben hast,

00:13:21: wenn wir an unserem Verhalten festhalten und eigentlich nur eine Technik,

00:13:26: die die Konsequenzen unseres Verhaltens auflösen soll,

00:13:30: dann verpassen wir einfach die Chance, dass wir vielleicht eben irgendwie an unserem Verhalten

00:13:35: Bedürfnissen oder an unseren Einstellungen was ändern können.

00:13:39: Und ich glaube auch, dass dieser Weg, der Weg der Technik, Läubigkeit, das der eine Sackgasse ist.

00:13:46: Ich sehe unsere Aufgabe woanders, also nicht die Technik als Lösung herbeiführen,

00:13:51: sondern dass wir in unserem Zusammenleben eben was Enkeltaugliches finden.

00:13:57: Ich finde, es hat was mit Verantwortung zu tun.

00:13:59: Also Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und nicht zu sagen,

00:14:02: naja, irgendjemand wird meinen Handeln schon irgendwann wieder rückgängig machen, wie du sagst,

00:14:07: sondern zu sagen, nee, das was ich tue und auch was ich nicht tue, hat halt einfach Konsequenzen.

00:14:12: Und ja, hoffentlich gibt es irgendwann eine technologische Lösung,

00:14:16: dass wir die 1,5 vielleicht doch noch halten können.

00:14:19: Aber das kann halt nicht funktionieren, indem wir einfach weitermachen und sagen,

00:14:23: bis dahin wird sich halt nichts ändern, weil Verantwortung habe ich nicht,

00:14:26: die Technik wird es irgendwann bringen.

00:14:28: Das finde ich einfach so kurz gesprungen und so unverantwortlich.

00:14:32: Stimme zu.

00:14:33: Ah, aber zurück.

00:14:34: Welche Rolle und Bedeutung haben denn für dich Zertifizierung auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Welt im Allgemeinen?

00:14:41: Ja, tatsächlich ist es nur ein Baustein von vielen.

00:14:44: Also ich finde, die sind eine Hilfestellung, nicht mehr und nicht weniger.

00:14:49: Ich bin ja auch Mutter und ich bin ja auch Verbraucherin.

00:14:52: Ich gehe genauso einkaufen wie ihr alle auch und stehe dann oft auch in dem Laden.

00:14:57: Ich mein, ich bin vom Fach, aber selbst ich finde es extrem schwierig.

00:15:02: Und diese ganzen Kaufentscheidungen und so weiter, und mache ich das jetzt so.

00:15:06: Und meistens ist das etwas Schlechtes gegen was anderes Schlechtes tauschen und so.

00:15:11: Es gibt einfach nicht das Richtige.

00:15:13: Tatsächlich finde ich, sind diese Siegel eine grobe Orientierung.

00:15:17: Ich sehe Zertifizierung jetzt, was Verbraucher angeht, wirklich eben als eine Orientierungshilfe bei der Kaufentscheidung.

00:15:24: Aber was sozusagen auf die andere Seite die Unternehmen angeht, sehe ich Zertifizierung als also nicht nur ein Baustein von vielen,

00:15:33: sondern einen sehr wesentlichen Sockel, würde ich jetzt mal sagen.

00:15:38: So was wie eine Basis. Also dass das integriert sein sollte in die komplette Unternehmensstruktur, in die Philosophie, in die Ausrichtung,

00:15:48: in die Art und Weise, wie das Unternehmen auch Entscheidungen trifft, wie es ja im Grunde das ganze Management organisiert.

00:15:56: Für Unternehmen eher, dass sie auch der Gesetzgebung immer so ein bisschen einen Schritt voraus sind und dass sie einfach auch wissen,

00:16:04: was notwendig ist, was sie erfüllen müssen.

00:16:07: Ich bin die Nachhaltigkeitsbeauftragte von Verwendung und meine Empfindung aus unternehmerischer Sicht ist aber auch Orientierung.

00:16:14: Denn wir sind nachhaltig, wir wollen nachhaltig sein, wir wollen es bleiben und wir wollen was tun.

00:16:19: Aber in dem Moment, wo wir uns entschieden haben, uns, ich sage immer liebevoll, uns versiegeln zu lassen,

00:16:25: haben wir uns auch eine Vorgabe gesetzt, die wir einhalten müssen, wollen natürlich, aber müssen.

00:16:31: Und da haben wir nochmal einen Riesenschritt nach vorn gemacht. Vieles wussten wir noch nicht. Vieles haben wir noch nie dokumentiert.

00:16:36: Oder es kommen neue Regeln dazu, an die wir vorher nie gedacht hätten, wenn man so an indirekte Emissionen zum Beispiel denkt,

00:16:44: an die jetzt niemand beim, wenn er sagt, ich kompensiere jetzt eine Sache, dann denkt er nicht an indirekte Emissionen.

00:16:49: So was kommt ja dadurch zu uns. Und für mich ist das auch eine totale Orientierung auf dem, sagen wir mal, nachhaltigen Markt,

00:16:56: der ja doch sehr groß und auch teilweise sehr grün gewaschen sein kann. Und das ist es aus meiner Sicht.

00:17:02: Und das hilft uns total weiter, so ein Siegel.

00:17:04: Das ist schön zu hören, weil dann erfüllte es seinen Zweck.

00:17:08: Mich würde interessieren, ob du oder ob ihr Erhebungsdaten habt, dass die Bedeutung von Siegeln und Zertifizierung für die Konsumenten zunimmt

00:17:17: über die Jahre, also 2012, seitdem ihr dabei seid. Es ist für die Kunden wichtiger.

00:17:22: Ja, tatsächlich. Also wir selber machen keine Erhebungsdaten. Das werden Teil von den Marketing, wo uns einfach im Moment das Budget findet.

00:17:30: Aber also was ich gerne oft zitiere, ist die Utopia Studie. Also Utopia, diese Plattformen kennt ihr vielleicht.

00:17:38: Die haben 2019 eine Umfrage und eine Studie gemacht und ich glaube nicht, dass die besonders repräsentativ ist.

00:17:45: Aber bei den Lesern von Utopia, die schon in Richtung nachhaltig orientiert sind, war es so, dass 78 Prozent der Befragten finden diese Siegel hilfreich.

00:17:56: Und das ist erstaunlich, weil nur 28 Prozent davon haben so eine Idee oder eine Vorstellung, was die bedeuten.

00:18:05: Also da klafft so ein bisschen was auseinander, wo ich sagen würde, ich persönlich jetzt sagen würde, genau das ist der Vertrauensvorschuss, den Verbraucher der Wirtschaft im Grunde schenken.

00:18:18: Wie das ein Riesenunterschied macht, ob ich demeter Bio Produkt kaufe oder all die Bio um mal einzunennen.

00:18:26: Genau. Und es gibt so ein bisschen jetzt Neuere. Ich habe im Vorfeld jetzt zu diesem Podcast auch noch mal gesucht.

00:18:34: Und ich finde es erstaunlich, dass die relativ alt sind diese Zahlen.

00:18:38: Von 2021 zum Beispiel hat ein Statista eine Umfrage gemacht, das ist allerdings nur bezogen auf das Bio Siegel.

00:18:46: Haben eben gesagt, dass 45 Prozent der Befragten vertrauen in das Bio Siegel.

00:18:52: Vorher, also 2020, das wird jetzt zitiert als Grundlage für die Green Claim Verordnung.

00:18:59: Ich weiß nicht, ob ihr die mitbekommen habt, dass die EU-Kommission sich darauf beruft, dass Verbraucher,

00:19:06: das war 2020, also 66 bis 76 Prozent der Verbraucher sind bereit, mehr zu zahlen für ein Produkt,

00:19:15: was nachweislichen Benefit für entweder Umwelt und dann Nachhaltigkeit bietet.

00:19:20: Und das, also das sind relativ alte Zahlen. Also das finde ich interessant, weil die EU-Kommission eben das wirklich auch zitiert in ihrem Entwurf für diese Green Claim Directive.

00:19:32: Das ist ja das, wo der Gesetzgeber jetzt nachzieht, also wo der eben sagt, okay, diese vielen, vielen Umwelt- und Nachhaltigkeitssiegel und Kennzeichnungen und so weiter,

00:19:43: das wird reglementiert werden, also die ist jetzt verabschiedet worden auf EU-Ebene.

00:19:48: Die Nationalstaaten haben zwei Jahre Zeit, die in nationales Recht umzuwandeln.

00:19:54: Und dann wird es so sein, dass sowas wie umweltfreundlich oder klimaneutral Wänder nicht wirklich ein Zertifizierungsverfahren dahinter steckt

00:20:05: und auch wissenschaftlich, dass sozusagen nachgewiesen werden kann, dass das nicht mehr erlaubt ist.

00:20:12: Die richtige Richtung. Ich würde das für unsere Hörer*innen gerne einmal verlinken in den Show-Nodes.

00:20:18: Deshalb wäre es natürlich cool, wenn ich die Links von dir kriegen könnte.

00:20:21: Auf jeden Fall.

00:20:22: Noch mal eine ganz andere Frage. Wie entwickelt ihr denn die Standards und Zertifizierung?

00:20:28: Also wie kommt ihr auf die Bereiche, die Themen, die es dann durch eine externe Stelle zu prüfen gilt?

00:20:37: Also es gibt ein paar Kriterien, die wir uns selber gegeben haben.

00:20:43: Also das ist auch das, wo wir uns glaube ich eben unterscheiden auch von einem Verein oder von, also von dem,

00:20:51: noch mal diese Frage, was macht ihr eigentlich als GFW?

00:20:55: Ich habe das eben leider nicht gefunden, sowas wie ein Rahmenwerk, nach dem man eigentlich Kriterien entwickelt.

00:21:02: Also das stimmt nicht, es gibt schon eine Norm, wie irgendwie Zertifizierungssysteme aufgebaut sein sollen,

00:21:07: aber was heißt das jetzt im Bezug eben auf Nachhaltigkeit?

00:21:10: Da haben wir uns selber sowas wie elementare Fragen gestellt.

00:21:16: Die sind auf unserer Webseite, kann man die auch nachlesen.

00:21:19: Das ist sowas wie, wenn es im Raum steht, dass ein neues Kriterium dazu kommt oder ein neues Thema dazu kommt

00:21:26: oder wir ein Thema nochmal neu angucken müssen, dann fragen wir uns immer erstmal, also trifft es überhaupt den Geldungsbereich des Standards.

00:21:32: Also da müssen wir eben unterscheiden, haben wir jetzt eine Unternehmenszertifizierung oder eben eine Produktzertifizierung?

00:21:39: Genau, und dann geht es eben darum, würde das Kriterium wirklich einen Unterscheidungsmerkmal liefern,

00:21:45: bezüglich entweder einem nachhaltigeren Unternehmen gegenüber einem nicht so nachhaltigen Unternehmen,

00:21:52: also ist das dann wirklich ein Unterscheidungsmerkmal und wäre zum Beispiel mit diesem Kriterium auch ein Rebound-Effekt verhindert.

00:22:01: Also das nützt ja nichts, wenn wir ein Kriterium aufnehmen, was dann wiederum ein Rebound-Effekt verursacht.

00:22:08: Also sowas wie zum Beispiel, wenn wir sagen würden, nur mal hypothetisch, die Autos sollen weniger Kraftstoff verbrauchen,

00:22:16: deshalb machen wir sie leichter und dann werden sie aber mehr gefahren und haben dann im Endeffekt mehr Kraftstoffverbrauch,

00:22:25: obwohl wir dieses Kriterium eingeführt haben, aber der Effekt ist dann halt eben einfach der Gegenteilige sozusagen.

00:22:32: Und das versuchen wir schon bei der Kriterienentwicklung mit zu berücksichtigen.

00:22:37: Also manchmal muss man auch sagen, ja, wissen wir nicht so genau, das können wir bis jetzt noch nicht abschätzen,

00:22:44: aber deshalb ist es eben notwendig, dass wir da regelmäßig eben nochmal drauf gucken auf die Kriterien.

00:22:50: Und so haben wir uns eben so ein paar Kriterien für uns selber, also die die Kriterien sozusagen selber durchlaufen müssen, gegeben.

00:22:58: Also wir arbeiten so, dass wenn uns irgendwie, also was begegnet sozusagen in der Form, es gibt neue wissenschaftliche Erkenntnisse,

00:23:07: es gibt neue technische Erkenntnisse, es gibt vonseiten der Unternehmen ein Wunsch, dass wir nochmal ein Thema mit aufnehmen.

00:23:14: Das sammeln wir alles im Laufe des Jahres, machen daraus sowas wie ein Vorschlag.

00:23:21: Also wenn diese diese Parameter durchlaufen sind, die wir uns selber hier gegeben haben und wir aber sagen, ja, das macht Sinn.

00:23:27: Also das könnten wir aufnehmen. Dann gibt es einen interessanten Punkt.

00:23:32: und mit diesem Entwurf laden wir dann eben alle Kunden zu unserem Arbeitsgruppen treffen ein und

00:23:37: dann wird das eben diskutiert. Genau, so entstehen diese Kriterien. Und entwickelt ihr nur die Kriterien

00:23:46: oder auch die Parameter nach denen dann die externen Zertifizierung stellen, das prüfen sollen, weil

00:23:52: das frage ich mich immer wieder, aus einem Kriterium muss dann ja auch was Messbares werden, was man

00:23:57: irgendwie beobachten, messen, schätzen kann, wie ist der Prozess? Genau, das ist das ist dann das

00:24:03: nächste oder das läuft sozusagen parallel bei den Arbeitsgruppen treffen mit. Deshalb sind

00:24:09: da auch immer die Zertifizierung Stellen eingeladen. Wenn wir uns etwas wünschen an einem

00:24:15: Kriterium, dass das mit reinkommt und dann besprechen wir es halt in dem Kundenkreis, das

00:24:21: könnte umgesetzt werden und dann besprechen wir es nochmal mit der Zertifizierung Stelle, wie

00:24:25: wäre das? Wir stellen uns vor, das kann man so und so messen. Könnt ihr euch das auch vorstellen?

00:24:31: Und so ist es sozusagen ein Zusammenarbeiten bis dann am Ende halt eben wirklich etwas rauskommt.

00:24:38: Also der Standard ist das Ergebnis und das veröffentlichen wir so nicht. Das stimmt,

00:24:44: das wäre nochmal eine vielleicht eine Maßnahme, dass wir veröffentlichen, was die Zertifizierungs

00:24:49: Stelle dann eigentlich prüft. Also im Bereich der Produktzertifizierung haben wir es veröffentlicht,

00:24:55: also das steht in diesem Anleitung, schreiben für die ganzen Neukunden, aber was jetzt TSE

00:25:01: angeht, da ist das alles in dem Programm hinterlegt, was wir anbieten, was die Zertifizierungsstelle

00:25:08: halt eben prüfen soll. Stimmt, das nehme ich noch als eine Anregung mit, dass wir das vielleicht

00:25:13: nochmal veröffentlichen können. Schau mal, dann haben wir ja sogar noch mehr Wert mitgebracht.

00:25:17: Ja, sehr gut. Dume Fragen gestellt. Nee, überhaupt nicht dumm. Das manchmal hilft das. Ja, ich finde

00:25:25: ganz, also ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich finde ganz oft hilft das, wenn Leute

00:25:29: vermeintlich dumme Fragen stellen, weil man schon so tief drin ist im Prozess, dass man gar nicht auf

00:25:33: die Idee kommt, dass diese Frage gibt. Total. Ja, das CSE Siegel habe ich gelesen, ist eine Kombination

00:25:41: aus Management, Unternehmens und Produktzertifizierung und damit der anspruchsvollste und umfassendste

00:25:47: Nachhaltigkeitsstandard. Ich habe das natürlich noch mal ein bisschen recherchiert und bin auf

00:25:52: verschiedene Seiten gestoßen, wo sie das auch gegenüberstellen und da wird CSE tatsächlich

00:25:56: als eines der umfassendsten auf jeden Fall beschrieben. Was sind da so Parameterkriterien,

00:26:01: Max und Panenn? Ja, also oder vielleicht eher den Vergleich. Also es gibt ja einige Normen,

00:26:07: die eben eine Managementzertifizierung vorrufen, sag ich mal. Also das wäre eben die ISO 14001 zum

00:26:15: Beispiel, die eben festlegt, wie ein Managementsystem für ein Umwelt, jetzt sage ich eben auch,

00:26:23: umweltfreundliches Unternehmen gestrickt sein muss. Das wäre eine reine Managementzertifizierung.

00:26:29: Dann gibt es diese Kriterien oder Anforderungen wirklich an die Produkte, also dass die zum

00:26:36: Beispiel möglichst wenig Petrochemie drin haben, dass die möglichst langen Lebenszyklus haben,

00:26:43: dass die Verpackungen recyclingfähig sind und sowas. Das sind ja wirklich ganz klare Sachen,

00:26:49: die sich auf das Produkt beziehen und die nicht das gesamte Unternehmen abbilden. Und diese

00:26:55: Unternehmenszertifizierung, da gibt es ja auch einige, die gucken sich genauer an, welche Vision

00:27:03: das Unternehmen hat und welche Schritte es unternehmt, um dieser Vision gerecht zu werden. Und bei

00:27:08: CSE ist das tatsächlich alles in der Kombination, weil wir finden, wenn schon ein Unternehmen sich

00:27:17: als zertifiziert nachhaltiges Unternehmen bezeichnen darf, wirklich auch mit dieser Krone,

00:27:23: die dann hinterher das Siegel ja im Grunde darstellt, dann muss es auch wirklich eben

00:27:29: anspruchsvoll sein. Und dann müssen im Grunde diese drei Sachen, die ich gesagt habe, also eben

00:27:35: diese grundsätzliche Ausrichtung des Unternehmens, dann wie ist das Management aufgebaut? Also wie

00:27:40: findet das dann wirklich in dem Alltag statt, diese nachhaltige Wirtschaftsweise? Und was kommt am

00:27:46: Ende raus? Also die Produkte, die dann herauskommen, die müssen natürlich auch sich einer Prüfung

00:27:51: unterziehen, dass das alles drei eben zusammengefasst sein muss und eben wirklich um das Vertrauen

00:27:59: der Verbraucher im Grunde zu schützen, wenn die halt eben sehen, ah, das ist ein Produkt aus einem

00:28:04: nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen mit CSE Siegel, dann können die wirklich sicher sein, dass eben

00:28:09: diese drei Aspekte da berücksichtigt sind. Und nur das ist nachhaltig? Also alles andere ist ja

00:28:15: für den Endverbraucher gar nicht nachhaltig, weil er nie genau weiß, woran er ist. Und auch was ich

00:28:20: eben übers Unternehmen gesagt habe, dann fehlt ja natürlich auch wieder die Orientierung im

00:28:25: Unternehmen. Wie viele Unternehmen lassen sich denn schon nach CSE zertifizieren? Ja, tatsächlich,

00:28:31: da wünschte ich, das wären mehr. Im Moment sind es zwölf. Genau, uns uns eingeschlossen. Wir sind

00:28:39: eben mehrere Branchen. Also ihr seid ja jetzt, das finde ich ganz wunderbar, ihr seid ja Vertreter

00:28:44: einer der Dienstleistungsbranche. Und wir haben eben noch Produktionsunternehmen sowohl eben für

00:28:51: Lebensmittel als auch eben für den ökologischen Nonfood Bereich. Das hat noch nicht stattgefunden.

00:28:57: Mein Wunsch wäre natürlich auch, dass eine Bank sich eben auch CSE zertifizieren lassen kann.

00:29:01: Wir haben es eigentlich im Grunde so aufgeteilt, also Dienstleister, Produktion und Handel eigentlich

00:29:07: auch. Doch das stimmt, da ist jetzt ein neues Unternehmen dazu gekommen, was in dem Bereich

00:29:12: Handel reinfällt. Also das ist eben auch die Idee, die hinter CSE steht, dass es branchenübergreifend

00:29:18: ist, damit Verbraucher eben nicht in diesem Wust oder in diesem Dschungel von Siegeln sich da

00:29:25: irgendwie, dann gibt es irgendwie eins nur für eine Sparte, ein Consumerbereich oder so und dann

00:29:31: gibt es nur Einsiege für Dienstleister und dann wieder Einsiege für Handel und so weiter. Und

00:29:36: jedes Mal ist es ein neues Zeichen. Und da hatten wir halt eben die Idee, dass es eben Einsiege gibt

00:29:42: für ein nachhaltiges Unternehmen, unabhängig davon, was das Unternehmen jetzt macht. Aber tatsächlich,

00:29:48: also ich wünschte mir, es würden mehr Unternehmen noch dazu kommen. Aber aufgrund der richtigen

00:29:55: Linien, die wir einhalten sollen und der Zertifizierungsmaßnahmen, muss ich sagen, ich kaufe

00:30:00: auch sehr gerne die Produkte, die CSE zertifiziert sind, denn ich weiß aus bester Quelle, dass die

00:30:06: ordentlich nachher... Ja, das ist schön, genau, kann ich auch empfehlen. Was glaubst du, liebe Sophie,

00:30:12: braucht es, damit noch mehr Unternehmen mitmachen? Und zwar nicht nur des Siegels wegen, also nicht

00:30:18: nur der Krone, wie du sagst, sondern dass insgesamt das Thema nachhaltiges agieren, noch viel stärker

00:30:23: in den Köpfen des Management ankommt. Ja, ich glaube, das braucht so zwei Ansatzpunkte. Also einerseits

00:30:32: die Nachfrage und andererseits die Sicherheit, dass dieser Aufwand, der dann unternommen wird,

00:30:38: auch honoriert wird. Weil ich glaube, es ist schon wirklich sehr herausfordernd, womit Unternehmen im

00:30:47: Moment zu kämpfen haben, wirklich auch einfach die letzten drei Jahre. Das ist also vor allem die

00:30:52: produzierenden Unternehmen und ich meine, das wirkt sich ja dann auch aus. Also ich weiß nicht,

00:30:56: ja, ob du davon... ob ihr davon liezingen könnt, also das zieht sich ja dann durch. Und wenn du keine

00:31:03: Planungssicherheit hast und so weiter, und dann steigen einfach die Anforderungen und dann gibt es

00:31:08: immer wieder neue Gesetzgebungen, die mehr oder weniger sinnvoll sind für die Unternehmen und so.

00:31:14: Und also es ist wirklich herausfordernd. Und ich glaube, auch gerade in Deutschland ist es echt für

00:31:20: Unternehmen, es ist ein schwieriges Pflaster. Nichtsdestotrotz, glaube ich, gibt es viele Unternehmen,

00:31:26: die wirklich, also die entweder schon da sind oder wirklich gerne auch den Weg dahin gehen, nur,

00:31:33: ich weiß es ja auch aus eigener Erfahrung, also wir sind ja selber auch CSE-Zertifiziert. Es ist

00:31:39: ein Aufwand. Also man muss sich damit beschäftigen und man muss sich wirklich irgendwie eine Struktur

00:31:46: geben. Man muss dieses kontinuierliche Verbesserungsprinzip implementieren und man muss sich wirklich

00:31:52: Gedanken machen. Also das ganze Unternehmen im Grunde auf den Gleis setzen, dass man selber eben

00:31:59: erst mal bauen muss. So, das ist total sinnvoll und ich glaube auf lange Sicht zahlt es sich aus,

00:32:05: aber eben in diesem Kurzfristigen, ne, also nehmen wir mal jetzt an so ein Durchschnittsunternehmen,

00:32:11: das braucht ungefähr zwei Jahre, bis es dann wirklich so weit ist, dass es sich zertifizieren

00:32:16: lassen kann und dann kommt das Siegel da drauf und wenn das dann eben nicht honoriert wird oder

00:32:22: wenn das dann eben auch nicht erkannt wird, wäre das eine Hürde. Demotiviert. Genau. Ja, verstehe ich,

00:32:30: dann sind es rein wirtschaftlich nur zusätzliche Kosten, die gekommen sind, ohne den Benefit zu

00:32:35: sehen. Ja, dann fehlt quasi das, dann ist das ja eigentlich eine gute Verbindung, die die Studie

00:32:41: aus 2020, die du zitierst hast, hast, dass die Leute bereit sind mehr dafür zu bezahlen und das

00:32:47: honorieren. Ja, ganz aus eigener Erfahrung können wir auch sagen, also Verwendoteam, dass Leute kommen.

00:32:54: Ich will nicht sagen nur wegen dem CSE Siegel, aber auf jeden Fall, weil man bei uns eine ganz

00:33:00: ehrliche, aufrichtige, nachhaltige, ja ich sag mal, Gesinnung erkennen kann, die tief steckt und mit

00:33:07: Expertise verbunden ist. Gesinnung. Gesinnung ist kein gutes Wort. Nicht heute. Ja, und da kommen Kunden

00:33:15: und da kommt eben auch eine ganz bestimmte Niche, weil gerade Menschen, die sich versuchen,

00:33:21: nachhaltig in ihrem Leben zu positionieren, die wollen eben gerne Siegel, weil es so viele gibt,

00:33:28: die eben nur mal ein grünes Produkt haben, aber der Rest, naja, oder das ganze Thema Greenwashing,

00:33:33: was wir vorhin schon mal kurz angesprochen hatten. Also wie viel, wie viel Grün ist denn wirklich

00:33:38: drin? Das ist gerade im Finanzbereich ja immer auch noch sehr, sehr viel. Also gerade das ganze Thema

00:33:43: Finanzanlagen und auch Versicherungsunternehmen sind wir ehrlich, die sich damit Greenwashing auch

00:33:49: nicht beliebt machen. Es ist noch nicht so sehr lange her, da hatte ich eine Dienstreise zu einem,

00:33:55: zu einer Gesellschaft und eine Versicherungsgesellschaft und die sind auch schon einen ganz guten Schritt

00:34:01: gegangen. Aber wenn ich dann eben alle entscheide, da sind nur Männer zum Beispiel, alle die ich treffe,

00:34:07: die frau, die weiblich sind oder sich zumindest weiblich erstmal lesen, das sind Putzfrauen,

00:34:12: das sind die Frauen in der Kantine und da fehlt mir eben noch was, da frage ich mich dann schon,

00:34:20: hm, wie weit gehen die denn jetzt wirklich? Wie weit denken die denn jetzt wirklich oder

00:34:24: inwieweit belächeln sie manche Einstellungen in der nachhaltigen Szene vielleicht auch sogar?

00:34:28: Ja, ich glaube, das ist immer noch ein großes Thema und ich glaube, das wird ja was sein,

00:34:34: wo dann auch die Zertifizierung gegenwirken kann, zu sagen, okay, ich schaue mal her. Ich schreibe mir

00:34:39: nicht nur Grün auf meine Farbe und mal jetzt mein Hausgrün an, sondern ich gehe in die Prozesse rein

00:34:45: und lass da wirklich jemanden von außen Drauhr schauen, der dann mal checkt, ob das wirklich

00:34:50: alles so grün ist, wie ich das so nenne. Ja, und das CSE-Siegel geht da halt sehr in die Tiefe.

00:34:55: Was ich noch gelesen habe, ist, dass du deine Laufbahn begonnen hast mit der Frage, wie die

00:35:00: Schnittstelle Mensch Natur Wirtschaft gestaltet werden kann. Hast du in der ganzen Zeit jetzt

00:35:05: darauf schon eine oder mehrere Antworten finden können und wenn ja, wie sehen die aus?

00:35:10: Nee, ich habe darauf noch keine Antworten. Es ist immer noch im Prozess und ich frage mich,

00:35:15: ob es jemals auch darauf eine finale Antwort gibt, so, weil eben auch einfach, was wir auch am

00:35:22: Anfang hatten, die Menschheit an sich, einfach ja auch im Werdeprozess ist. Je mehr sie sich

00:35:28: entwickelt, umso besser kann sie das verinnerlichen, dass die Natur uns nicht braucht, sondern wie sie

00:35:36: und wie am besten mit ihr im Einklang leben können, wenn wir sie eben nicht zerstören,

00:35:42: sondern im Gegenteil sie mit Respekt und Würde behandeln und dazu zähle ich auch,

00:35:47: dass man so ein paar Geheimnisse vielleicht auch einfach als Geheimnisse wahrt. Für dich

00:35:53: jetzt eben in diesem Bereich Gentechnik und so, wo ich das hoch problematisch sehe, vor allem in dem

00:35:58: Bereich Lebensmittel erzeugen, was in meiner persönlichen Sicht so ein Risiko ist, wie die Atomkraft

00:36:06: weil wir immer noch nicht alles final verstanden haben, was uns da draußen umgibt und dann mein in

00:36:14: in so einer Tiefe da irgendwas auch technisch etwas zu verändern, bei dem ich es sehr anmaßend

00:36:20: finde zu behaupten, ich wüsste was dann da letztendlich auch in zehn Jahren dann damit passiert.

00:36:26: Vielleicht ist das, was ich in diesen Jahren jetzt mitgenommen habe, vermehrt die Idee von Respekt und

00:36:32: Demut und Würde von den Lebensprozessen, die uns umgeben und dass, dass wir eigentlich unsere

00:36:39: Wirtschaft brauchen, um diese Lebensprozesse aufrecht zu erhalten bzw. wieder in gesunde

00:36:46: Bahnen zu lenken. Ich weiß nicht, ob das die Frage beantwortet, aber auf jeden Fall total. Total. Wie

00:36:54: können wir und unsere Hörerinnen euch denn auf eurem Weg unterstützen? Was braucht ihr von uns?

00:37:02: Ja, so was hier wie dieses Podcast ist sehr unterstützend, in dem Sinne, wenn es eben bekannt

00:37:10: wird und auch die unsere Intentionen da drin vielleicht auch deutlich wird. Genau und relativ

00:37:20: profan. Nachfragen, Nachfragen, Nachfragen. Jede Person, die irgendwo entweder in einem Laden

00:37:27: nachfragt, auch bei den eigenen Lieblingsprodukten, bei dem Unternehmen, das das herstellt. Nachfragen.

00:37:33: Es gibt doch dieses sehr strenge Nachhaltigkeitssiege. Warum habt ihr das nicht oder wollt ihr das nicht

00:37:39: irgendwann einführen, dieses Schweigen und hinnehmen, das irgendwie zu überwinden. Gerne

00:37:45: Nachfragen, gerne direkt im Laden, gerne auch auf Social Media, die Unternehmen wirklich einfach

00:37:51: direkt anspringen und tatsächlich glaube ich, also zumindest ist das bei unseren Kunden so,

00:37:56: dass die sehr dankbar sind. Also wenn sie wirklich auch so klare Wünsche von Verbrauchern hören,

00:38:03: da haben wir es dann auch wieder. Die Unternehmen brauchen irgendwie so was wie, ja wenn wir das

00:38:08: jetzt umsetzen, ist das denn wirklich das, was ihr haben wollt? Also gehen wir den Weg zusammen

00:38:14: oder gehen wir jetzt proaktiv und dann kommt ihr sozusagen nicht mit ihr Verbraucher. Und wenn

00:38:21: ihr aber eben dieses Signal erhalten, hey, wir wünschen uns das total und genau wie diese Zahlen

00:38:25: gesagt haben, wir sind auch bereit mehr dafür zu bezahlen, dann ist das wirklich so was wie,

00:38:31: ah, okay, dann machen wir das jetzt auch und begeben uns auf den Weg und das wäre meiner Meinung

00:38:37: nach das, was wirklich unterstützen würde. Also nicht nur uns, sondern eben auch einfach die Unternehmen

00:38:43: unterstützen würde. Ein sehr schöner Appell, ja, die macht der vielen. Also so jeder Einzelne, der denkt

00:38:51: auch, was interessiert ihr doch nicht, was ich denke, aber wenn es halt irgendwie tausend machen,

00:38:55: dann guckt man da schon hin. Ja, gute Idee. Ja und halt eben wirklich also diese Diskrepanz, weil es

00:39:01: gibt ja so viel Marketing, Abteilung und Vertrieb und so weiter und alle fragen sich immer also

00:39:07: dieser mysteriöse Verbraucher, so wer ist das, was wollen die und so weiter und wenn die dann wirklich

00:39:13: mal ein ganz klares Statement kriegen, das ist also die sind einfach wirklich sehr dankbar. Ja,

00:39:18: auf der schönen Punkt der Verantwortung der Konsumenten. Also nicht nur zu sagen, es gibt ja

00:39:22: nichts, was ich kaufen könnte, ich würde gerne so, sondern das doch einfach aktiv einzufordern.

00:39:26: Schöner Gedanke, finde ich sehr gut. Und man ist manchmal überrascht, dass so ein Unternehmen dann

00:39:33: sofort sagt, oh, das ist ein guter Tipp. Also das ist mir auch schon passiert, dass ich jemand

00:39:37: angeschrieben habe und die gesagt haben, oh, das nehmen wir sofort auf und das dann wirklich

00:39:42: umgesetzt haben. Ich vielleicht war ich nicht die einzige, das kann gut sein, aber man kann da wirklich

00:39:46: viel erreichen manchmal, wenn das Unternehmen eh schon in die Richtung agiert und sagt, oh, das

00:39:52: wussten wir noch gar nicht, das ist wirklich gut. Ja, das kann ich mir gut vorstellen, finde ich gut.

00:39:57: Wenn du zu dem Thema Fragen hast, dann kannst du uns gerne schreiben unter verstärkung@verwendopunkt.de.

00:40:03: Verwendo schreibt sich Friedrich Antoni der Richard, Victor Emil Nordpol, Dora Otto. Gibt es Fragen,

00:40:09: die du an uns hast, liebe Sophie? Ja, tatsächlich würde ich nämlich gerne wissen, also wie schätzt

00:40:16: ihr denn die Bereitschaft unserer Gesellschaft ein, sich mehr um Nachhaltigkeit zu kümmern oder um die

00:40:23: Natur zu kümmern und diesen Weg jetzt gemeinsam zu gehen, also die Transformation der Wirtschaft?

00:40:30: Wie schätzt ihr das ein oder was kriegt ihr da so mit? Hintergrund ist, ich bewege mich so in

00:40:35: meiner Bubble und wahrscheinlich bin ich auch total betriebsblind. Mir hilft es auch total eine

00:40:41: Einschätzung von einer anderen Perspektive, ja, also wie ihr das wahrnimmt und wie ihr das seht.

00:40:50: Aus berater Sicht kann ich sagen, dass schon immer mehr Kunden und Kundinnen zu uns kommen wegen dem

00:40:58: Thema Nachhaltigkeit und ich glaube da auch, weil wir nicht nur Nachhaltigkeit drauf schreiben, sondern

00:41:03: es auch beweisen mit dem CCC-Siegel, mit dem DNK, offensichtlich nicht nur Greenwashing betreiben,

00:41:09: sondern das wirklich nutzen. Ich kann sagen, dass immer mehr Menschen die nachhaltige Geldanlage

00:41:15: wichtig ist, also die wirklich ESG-Kriterien in ihrer Geldanlage, in ihrer Altersvorsorge berücksichtigt

00:41:21: haben wollen und auch immer mehr bereit sind, in den Sachversicherungen mehr Geld auszugeben, wenn es

00:41:26: denn wirklich nachhaltige Bedingungen hat, also wenn es der Baum ist wie bei besser Grün oder die

00:41:33: anderen nachhaltigen Konditionen, von daher das im Finanzbereich zu sehen, finde ich schon stark. Ich

00:41:39: habe immer mehr Kunden, die zur GLS Bank wechseln, also denen offensichtlich nachhaltiges Banking

00:41:44: auch wichtig ist, also was passiert mit meinem Geld, was bei der Bank liegt. Das kann ich sagen,

00:41:49: aus meinen anderen Tätigkeiten kann ich sagen, dass die Generation Set einen großen Einfluss nehmen

00:41:56: wird, hoffe ich, auf unsere Gesellschaft, auf die Themen, die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit sind,

00:42:01: also viel weiter weg von diesem Ellenbogen wirtschaften Gedanken, so dieses immer schneller, höher,

00:42:09: weiter und immer mehr arbeiten, sondern viel mehr auf, wer bin denn ich eigentlich und wo befinde

00:42:15: ich mich hier, in welchem Umfeld lebe ich, also in welchem wirtschaftlichen, aber auch naturgeprägten

00:42:21: Umfeld lebe ich denn eigentlich und wie kann ich das erhalten? Also ich glaube, dass diese 1,5 Grad

00:42:27: dann größeren Einfluss haben als jetzt auf die anderen Generationen, also ich bin Gen Y und

00:42:32: ich habe das Gefühl, dass meine Generation vielfach dann noch so, so lang es nicht teurer ist, ja,

00:42:39: ich kaufe das nachhaltige Produkt, aber es darf nicht teurer sein und ich glaube, das wandelt

00:42:44: sich gerade ganz stark, das finde ich sehr spannend. So, zwei spannende Fragen zum Schluss. Welche

00:42:50: Menschen inspirieren dich? Im Moment, sagen wir mal im Moment, das ist ja eine Momentaufnahme.

00:42:57: Tatsächlich sind das meine beiden Großmütter in der Tat. Hätte ich auch nicht gedacht vor 10 Jahren,

00:43:03: dass ich das mal sagen würde, aber kann ich jetzt so sagen, weil die beide in der Zeit eben gelebt

00:43:10: haben, in der es für Frauen einfach schwierig war, also schwierig war an Bildung zu kommen,

00:43:16: schwierig war, eigene Ideen zu verwirklichen, eigene Sachen umzusetzen und meine Großmutter

00:43:23: väterlicherseits, die hat trotz sechs Kinder Nachrichtszeit irgendwie gucken, wie sie diese

00:43:29: große Familie mit Essen versorgt, alle Kinder durch die Schule gebracht, dass die Abitur gemacht

00:43:35: haben, dass die studieren konnten und hat selber, ich weiß nicht wie viele, ich bin immer wieder

00:43:41: erstaunt, ich glaube acht Ausbildungen oder so gemacht, also so dermaßen ihr Leben genutzt und

00:43:48: gefüllt mit lauter Sachen und eben auch sehr interessiert und auch meine Großmutter mütterlicher

00:43:54: seits, die eben immer studieren wollte und die sich das aber eben dann selber angelesen hat,

00:44:00: die mehrere Sprachen gelernt hat und immer im Grunde eigentlich in die Schule gehen wollte,

00:44:05: weil es alles einfach so spannend war, was die Welt so zu bieten hat, ja genau, das inspiriert

00:44:12: mich, also das finde ich toll. Ungeachtet der ganzen Hürden und Schwierigkeiten, die Frauen

00:44:19: eben damals in der Zeit hatten, ihr Leben gelebt haben und auch ihre Werte gelebt haben und das

00:44:25: in die Welt gebracht haben, was sie geben konnten, also da ist jetzt kein Geschichtsbuch draus geworden,

00:44:33: genau das finde ich gerade sehr inspirierend, also eben jetzt ohne eine Ehrenmedaille wirklich ein

00:44:40: sehr lebenswertes Leben gelebt haben und sehr viel bewegt haben. Auch ganz viel Unterstützer waren,

00:44:46: oder? Also ganz viel unterstützt haben, so deine Großmutter, die die acht Kinder durch die Uni gebracht

00:44:51: hat, deine Großmutter mütterlicherseits, die dann ja auch wahrscheinlich viel für Bildung sich

00:44:56: eingesetzt hat, ja, finde ich auch. Welches Buch hast du zuletzt gelesen? Bei mir ist es so, dass

00:45:03: ich nicht ein Buch lese, sondern es liegen glaube ich fünf Bücher auf meinem Nachtisch

00:45:09: und lese irgendwie parallel so. Also es gibt einige Sachbücher, die ich gerne lese und ich lese

00:45:18: auch sehr gerne Romane. Also den letzten Roman, den ich wirklich richtig gut fand, der mich auch

00:45:23: sehr bewegt hat, war von Juli C. Das Buch über Menschen. Tatsächlich Juli C. finde ich eine

00:45:28: herausfordernde Schriftstellerin. Im Gegensatz zu ihren anderen Büchern fand ich dieses Buch

00:45:33: sehr versöhnlich. Genau und ich lese gerade ein paar Sachbücher. Also ich habe seit letztem

00:45:39: Jahr habe ich Bienen und lese mich gerade in die wesensgemäße Bienenhaltung ein und ich beschäftige

00:45:46: mich mit tibetischem Buddhismus und lese da gerade ein Buch über das Sterben. Super spannend.

00:45:53: Also spannend. Wie vielseitig. Oh Gott, ich könnte zu jedem jetzt noch 1000 Fragen stellen. Ja, genau.

00:46:02: Aber nein, da musst du deine Leidenschaft zurückstellen, Helene. Tut mir sehr, sehr leid.

00:46:06: So dann vielen, vielen Dank, liebe Sophie. Ja, sehr, sehr gerne. Ich bedanke mich auch. Das

00:46:14: war ein ganz tolles Gespräch und das hat mir auch als Nachhaltigkeitsbeauftragter von Verwendung,

00:46:19: ich will es nur noch mal betonen. Wirklich auch mehr wert gebracht. Vielen, vielen Dank für das

00:46:24: tolle Gespräch. Ja, sehr gerne. Mit all diesen neuen Infos wirst du jetzt zur Verstärkung

00:46:29: deines Umfelds. Wenn du jetzt noch Fragen hast, schreib uns an verstärkung@verwendo.de. Verwendung

00:46:36: schreibt sich Friedrich Anton Ida-Richardt, Victor Emil Nordpol Dora Otto. Die genaue Adresse

00:46:43: findest du aber auch nochmal in den Show-Notes. Lass uns gerne ein Abo da und bewerte uns auf

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