#27 Niels Christiansen: wie werden Unternehmen wirklich grün und was bedeutet das für Jede*n von uns?

Shownotes

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In der ersten Folge des neuen Jahres tauchen wir mit Niels Christiansen, Gründer von sustaineration, in die Welt der strategischen Nachhaltigkeit ein. Niels hat uns 2019 bei der CSE-Zertifizierung begleitet und gibt Einblicke in seinen spannenden beruflichen Werdegang, seinen Alltag als Nachhaltigkeitsexperte und die Mission seines Unternehmens. 🌱✨

Wir sprechen über: ✅ Die Bedeutung von strategischer Integration von Nachhaltigkeit in Unternehmen ✅ Warum „Sustaineration“ nicht nur ein Unternehmensname, sondern ein Statement ist ✅ Wie Unternehmen bei Sustaineration begleitet werden – vom ersten Kontakt bis zur Umsetzung ✅ Die gesellschaftliche und politische Lage rund um Nachhaltigkeit und die Herausforderungen, denen wir begegnen ✅ Praktische Tipps für ein nachhaltigeres Leben im Alltag

Außerdem teilt Niels seine Perspektiven zur Zukunft: Was muss sich ändern, und welche Verantwortung tragen wir alle? 🤔💭

Besprochene Links in dieser Folge: Wohin mit deinen Kartons? -> https://repacket.de Über fairvendo:

fairvendo ist ein unabhängiges Maklerbüro mit Fokus auf ökologisches, sozialethisches und ökonomisches Finanzwesen. Als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit sind wir CO²-neutral, CSE-zertifiziert und haben die höchste Quote an ESG-Berater:innen deutschlandweit.

Website: fairvendo.de Soziale Medien: Folge fairvendo GmbH auf LinkedIn, Facebook und Instagram für regelmäßige Updates.

Deine Gastgeberinnen

Anja Werner: Nachhaltigkeitsbeauftragte bei fairvendo, Teil des Marketingteams, und Medien-Design-Studentin. Helene Bosmann: Diplom-Betriebswirtin (DH) und Versicherungsmaklerin seit 10 Jahren.

Bleib dran:

"FAIRstärkung" – Deine Verstärkung für faire Finanzen. Bis bald!

Transkript anzeigen

00:00:05: Wenn ich mir die politische Lage im Moment so anschaue, frage ich mich, ob solche Beschlüsse wie der Kohle- oder Atomausstieg gefährdet sind.

00:00:12: Zum einen hat diese Studie gezeigt, dass die Versorgungssicherheit zu keinem Zeitpunkt, wo Kraftwerke abgeschaltet wurden, gefährdet war.

00:00:20: Du drückst das so schön diplomatisch

00:00:22: aus.

00:00:22: Ja, ich bin

00:00:23: bei Adon.

00:00:23: Gute Berater offensichtlich.

00:00:27: Hallo und herzlich willkommen.

00:00:29: Wir sind deine Verstärkung von Vervendo.

00:00:31: Ein Podcast für nachhaltige Versicherungen und sozialethisches Finanzwesen.

00:00:36: Hier geht es nicht nur um deinen persönlichen Wohlstand, sondern auch um eine bessere Zukunft für uns alle.

00:00:42: Im heutigen Format nachgefragt, reden wir mit Expertinnen und Gästen.

00:00:47: Dabei teilen sie ihre persönlichen Geschichten und Erfahrungen mit uns, insbesondere zu Finanz- und Versicherungsthemen.

00:00:53: Das soll dich inspirieren und befähigen, nicht nur deine eigene Zukunft zu gestalten, sondern auch zu positiven Veränderungen in der Welt beizutragen.

00:01:02: So werden wir ganz nebenbei zu deiner Verstärkung.

00:01:10: Ich bin Anja Werner, Mutter einer Tochter im Grundschulalter, Nachhaltigkeitsbeauftragte bei Verwendo.

00:01:15: Mit Helene bin ich im Marketingteam und nebenbei studiere ich Mediendesign.

00:01:19: Mein Name ist Helene Bossmann, ich bin Diplombetriebswirtin und habe einen Master in Wirtschaftspädagogik.

00:01:24: Ich bin seit zehn Jahren selbstständig als Versicherungsmaklerin und davon seit acht Jahren bei Verwendo.

00:01:29: Ich habe zwei kleine Töchter.

00:01:31: Hallo Helene.

00:01:32: Hi Anja.

00:01:33: Helene, ich habe einen alten Bekannten dabei.

00:01:35: Ich habe heute Nils mitgebracht.

00:01:37: Hallo Nils.

00:01:38: Hallo, freut mich, dass ich da bin.

00:01:41: Wir haben dich als Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanager kennengelernt.

00:01:44: In unserem, in deinem Unternehmens-Sustainoration unterstützt du deine Kundinnen bei der strategischen Integrierung von Nachhaltigkeit in deren Betrieben.

00:01:52: So hast du auch uns, zwei Tausendneinzehnte, zur Seite gestanden.

00:01:56: Da haben wir uns für das CSE-Siegel vorbereitet und auch bekommen.

00:02:00: Und seitdem haben wir es jedes Jahr bekommen.

00:02:02: Wie sah dein Weg zu dieser Berufung, also zu deinem Beruf aus?

00:02:06: Dein Werdegang.

00:02:09: Ich glaube, mein Werdegang ist relativ früh gestartet im Bereich Nachhaltigkeit.

00:02:13: Ich bin in der Landwirtschaft groß geworden.

00:02:16: Also meine Eltern haben einen Hof und meinen Vater hat mich sehr geprägt, was den Umgang mit Ressourcen angeht, den Umgang mit Böden.

00:02:26: Von daher habe ich so ein bisschen das Gefühl, dass mir das Thema Ressourcenschonung als solches irgendwie ein bisschen in die Wiege gelegt wurde.

00:02:33: Habt ihr auch da schon nachhaltige Landwirtschaft gemacht?

00:02:35: Weil ich komme auch vom Bauernhof und gut, wir hatten mehr Tiere.

00:02:39: Nicht zertifiziert.

00:02:40: Mein Vater hat einen sehr bewussten Umgang mit seinem Hof, aber er ist kein zertifizierter Biohof.

00:02:48: Was vor allem daran liegt, dass wir keine Nachfolge auf dem Hof hatten.

00:02:52: Ich habe einen Bruder und wir sind beide Unternehmer mit einem anderen Geschäftsmodell.

00:02:58: Das heißt eben, die Landwirtschaft wird nicht fortgeführt und ja.

00:03:02: Das baut sich jetzt gerade so höheabhöhe, ja für ja ein bisschen ab, wird immer ein bisschen kleiner.

00:03:09: Es ist mehr ein Hobby geworden von meinem Vater.

00:03:12: Genau, er ist schon im Rennen alter.

00:03:14: Genau, aber dadurch bin ich sehr, sehr früh an das Thema Umgang mit Ressourcen herangeführt worden.

00:03:19: Damit bin ich einfach groß geworden.

00:03:22: Und das hat sich dann letzten Endes auch irgendwie immer in meinem Hinterkopf abgespielt, auch als ich mich im Studium mit anderen Themen beschäftigt habe, kam eben wieder die Thematik zur Nachhaltigkeit, zum Thema Ressourcennutzung immer wieder in den Vordergrund bei mir.

00:03:42: Ich habe in meinem ersten Studium Volkswirtschaftslehre mit einem Schwerpunkt auf Umwelt und Entwicklungsökonomik studiert, war auch eine Zeit lang in Afrika und habe auch einen Einblick in die Entwicklungshilfe bekommen.

00:03:56: Genau.

00:03:57: habe lange gesucht, in welche Richtung das geht.

00:03:59: Ich habe viel mit der Entwicklungszusammenarbeit geliebäugelt.

00:04:02: Das ist es am Ende für mich nicht geworden, weil ich mich in Afrika nicht gesehen habe, in den Townships da längerfristig zu sein.

00:04:10: Es war eine spannende Erfahrung, aber irgendwie habe ich mich da einfach nicht für einen längeren Zeitraum gesehen.

00:04:17: und in einer Organisation in Europa zu arbeiten, die dann das Ziel hat, die Entwicklung in... Afrika voranzutreiben, das hat mir irgendwie auch nicht so ganz passend, hat sich nicht so ganz passend angefühlt.

00:04:32: Ich habe immer den Anspruch gehabt, dass ich das über mehrere Jahre auch vor Ort hands on kennenlerne, bevor ich dann irgendwie in der europäischen Organisation arbeite.

00:04:39: Und dann war ich lange wirklich so ein bisschen am Schwimm, wo es für mich hingeht und habe ganz, ganz viele unterschiedliche Dinge ausprobiert zwischen meinem Bachelor und meinem Masterstudium, was so berufliche Erfahrungen angeht und ich war unter anderem auch in einer Nachhaltigkeitsberatung.

00:04:55: und das hat mir einfach, das hat mich so abgeholt und das hat mich auch wieder an meine Erziehung erinnert und das war einfach sofort passend.

00:05:05: und dann habe ich ein Masterstudium eben im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement angeschlossen und seitdem ist es immer das Thema Nachhaltigkeitsmanagement gewesen.

00:05:14: Ich habe auch relativ früh schon gegründet im Masterstudium.

00:05:18: Das ist jetzt auch schon knapp elf Jahre her.

00:05:20: Und seitdem arbeite ich eben in der Beratung zu dem Thema.

00:05:25: Was beinhaltet denn so ein Studium zum Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanager?

00:05:32: kann sehr stark variieren.

00:05:34: Zu der Zeit, als ich studiert habe, gab es noch gar nicht so viele Studiengänge in dem Bereich.

00:05:38: Das hat sich bis heute doch stark gewandelt.

00:05:40: Es gibt an vielen Universitäten, Fachhochschulen, Ausrichtungen zum betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagement oder Ähnlichem, wo es auch explizit Studiengänge gibt.

00:05:51: Das heißt, davon hängt das natürlich sehr stark ab.

00:05:53: Aber es geht grundsätzlich.

00:05:55: in meinem Studium ging es sehr, sehr viel um Methoden im Nachhaltigkeitsmanagement.

00:06:01: was beispielsweise Klimabilanzierung anbelangt, was Nachhaltigkeitsberichterstattung anbelangt.

00:06:07: Das Studium hieß Nachhaltigkeitsunqualitätsmanagement.

00:06:09: Ich habe jetzt ehrlich gesagt gar nicht so viel Inhalte aus dem Qualitätsmanagement kennengelernt, weil man sich da letzten Endes für einen Schwerpunktbereich auch entscheidet und das war für mich eben das Nachhaltigkeitsmanagement.

00:06:20: Es ging viel um Produktdesign, wir müssen Produkte... von der Kreislauffähigkeit her, designt werden, dass die Rohstoffe auch langfristig im System bleiben und nicht irgendwann zu Abfall werden.

00:06:33: Also es hatte schon sehr, sehr viele Facetten des Studiums.

00:06:38: Genau.

00:06:39: Ja, klingt gut.

00:06:41: Das war gut.

00:06:42: Ja, sehr schön.

00:06:43: Dein Unternehmen, das du gegründet hast vor elf Jahren, heißt Sustaineration.

00:06:47: Das war am Anfang in unserem Büro etwas schwierig.

00:06:50: Wir haben uns dann gegenseitig geholfen, wie man das ausspricht.

00:06:53: Also ich frage mich erstmal, wie kommt ja auf den Namen oder was bedeutet der Name?

00:06:58: Oder eben auch für was steht das Unternehmen?

00:07:02: Was wir den Buch stabilen, das mit dem Aussprechen ist ein großes Thema.

00:07:07: Wir sitzen in Nordfriesland und für die nordfriesische Zunge ist der Name sogar nicht gemacht.

00:07:12: Also ich muss es sehr, sehr viel Buch stabilen.

00:07:16: Aber wir haben uns auch.

00:07:18: Wir haben damals zu zweit gegründet.

00:07:20: Wir haben uns auch was gedacht bei dem Namen.

00:07:21: Wir haben unterschiedliche Begrifflichkeiten miteinander kombiniert, um irgendwie einen Kunstnamen zu generieren.

00:07:29: Und uns war eben klar, dass die Begrifflichkeit der Nachhaltigkeit da drinstecken soll.

00:07:34: Wir haben eben englische Wörter verwendet.

00:07:36: Das heißt, Sustainability war relativ früh gesetzt und dann haben wir viele unterschiedliche Dinge versucht und gemischt davor.

00:07:43: Also vor dem Sustainability-Wort und auch hinter dem Wort Sustainability.

00:07:48: Und irgendwann kamen wir eben auf Generation und daraus kam dann der Begriff Sustaineration und das war einfach, das hat uns direkt abgeholt.

00:07:57: Das drückt genau das aus, was wir mit der Unternehmung letzten Endes auch bewirken wollen oder wo wir an der Schnittstelle, an der wir wirken wollen und zwar an der, dass wir dazu beitragen.

00:08:11: die Wirtschaft hinsichtlich der Nachhaltigkeit zu transformieren, sodass künftige Generationen eben nicht ihrer Lebensgrundlage braub werden.

00:08:21: bewusst, dass wir das als Unternehmen alleine nicht erreichen können.

00:08:24: Aber das drückt der Name aus und das drückt letzten Endes auch das aus, wo wir eine Wirkung erreichen wollen.

00:08:30: Und ich halte das heute für unglaublich wertvoll, dass sich unsere Vision schon in unserem Namen verankert hat, weil dadurch ist die Vision auch nicht mehr veränderbar, auch wenn ich vielleicht irgendwann nicht mehr in dem Unternehmen bin, sondern das Unternehmen dann auch an folgende Generation übergeben wird.

00:08:46: mit dem Namen des Unternehmens ist eigentlich schon deutlich, wofür wir langfristig arbeiten werden mit dem Unternehmen.

00:08:52: Und ich werde auch nicht müde, den Namen zu buchstabieren, denn wirklich überzeugt

00:08:56: von dem Namen.

00:08:56: Ehrlicherweise bei uns ganz ähnlich.

00:08:58: Wir können das total nachfühlen, weil Fervendo ist ebenfalls ein Namen, den wir immer buchstabieren müssen.

00:09:03: Aber auch in seinem Namen steckt diese Fairness, die uns wichtig ist, auf Augenhöhe zu sein.

00:09:07: Einerseits mit dem Kunden, andererseits eben, Vendo ist spanisch, also eigentlich heißt es Wendy oder Mehrzahl Wendy?

00:09:14: Ich bin gar nicht ganz sicher.

00:09:15: Wendow gibt es, glaube ich, so nicht.

00:09:16: Das ist ein bisschen... Ich kaufe, oder?

00:09:19: Er kauft.

00:09:20: Er kauft aus dem lateinischen.

00:09:21: Ich glaube, ja.

00:09:23: Irgendwie so.

00:09:25: Genau, fair kaufen.

00:09:26: Also es geht eben immer wieder darum, dass man Versicherung fair abschließt und so weiter.

00:09:30: Also fair nachhaltig.

00:09:31: Heute ist das Wort Nachhaltigkeit hat sich mehr geprägt, aber Verwendung ist schon ein bisschen älter.

00:09:37: Genau, also danke.

00:09:39: Ja, also ich kann es mittlerweile natürlich.

00:09:41: Ich habe es ein paar Mal gesagt und ich habe es jetzt drauf.

00:09:44: Und ich finde es eigentlich jetzt auch total einfach und schön.

00:09:48: Ich finde eure Visionen schön.

00:09:50: Danke.

00:09:51: Ich freue mich tatsächlich auch immer, wenn ich Leute in unserem Geschäftsalltag erlebe, die dann unseren Namen richtig aussprechen, wenn ich bei Kunden zu Besuch bin und vorgestellt werde.

00:10:00: Das ist schon schön zu sehen.

00:10:03: Die kleinen Glücksmomente ist gar nicht so schwer.

00:10:05: Wie kann man das denn sonst aussprechen?

00:10:06: Ich bin... Ich

00:10:08: höre auch oft SUS-Dineration.

00:10:11: Wir sind hier

00:10:12: im Norden der Republik, also da wird es dann schon sehr klar in der Sprache, genau.

00:10:19: Ich kann mich noch erinnern, ich habe euch kennengelernt auf einer Messe, eine Kollegin von euch, ich weiß... leider nicht mehr ihren Namen.

00:10:26: Und ich weiß noch genau, als sie mir ihre Visitenkarte vorgelegt hat, habe ich mich sehr über euren Namen gefreut, weil man schon direkt eine Verbindung hat.

00:10:34: Man hat gleich eine Vorstellung, wenn man in der Nachhaltigkeitsplase aktiv ist, dass das eine Organisation ist, die auf der gleichen Seite spielt.

00:10:44: Ja, und ich glaube, als der Verwender gegründet wurde, ging es noch sehr viel, um die Augenhöhe, also auf Augenhöhe mit seinem Kunden zu sein und transparent zu sein, was ja ein Teil der Nachhaltigkeit ist.

00:10:52: Keine Frage.

00:10:54: Nur diese ganze ökologische Seite hat damals noch keine obergeordnete Rolle gespielt.

00:10:58: Das kam alles erst dazu und passt aber weiterhin so gut.

00:11:02: Und das ist das, was du vielleicht auch meinst.

00:11:03: Wenn du sagst, es ist gut, wenn der Name schon zeigt, nach außen zeigt, wer wir sind, wie wir sein wollen, dann kommen auch die Dinge zu einem.

00:11:12: Absolut.

00:11:13: Nomen est omen heißt es ja.

00:11:15: Absolut, das sehe ich auch so.

00:11:17: Jetzt habt ihr ja vor elf Jahren angefangen, hast du gesagt, zu einer Zeit, wo das Thema Nachhaltigkeit eigentlich noch gar nicht hip und woke war.

00:11:25: Wie hat sich das verändert?

00:11:27: Also wie war die Anfangszeit?

00:11:28: Was war die Pionierarbeit, die ihr da leisten musste?

00:11:31: Wie sah das aus?

00:11:34: Das war sehr schwer.

00:11:36: Das war tatsächlich sehr schwer.

00:11:37: Also wir sind, da sind mehrere Dinge zusammengekommen.

00:11:39: Wir sind am Ende unseres Studiums gewesen.

00:11:43: Wir haben das wahr.

00:11:43: zwar im Berufsbegleitungsstudio so, dass wir auch schon Berufserfahrungen gesammelt haben, aber nichtsdestotrotz, wenn man dann eben direkt von der Universität kommt oder Hochschule wie auch immer und dann ins Beratungsleben einsteigen möchte, auch noch selbstständig.

00:12:00: Das ist natürlich nicht ganz so einfach da dann auch anerkannt zu werden und letzten Endes auch Aufträge zu bekommen.

00:12:07: Das ist eine Herausforderung.

00:12:10: Die wir hatten und die auch nicht leicht war.

00:12:13: also die ersten jahre waren sehr sehr schwierig für uns vor allem.

00:12:16: Kam dann ja auch noch hin zu das das thema auch noch gar nicht so ein trend thema in der wirtschaft gewesen ist.

00:12:21: so das letzten end ist auch viele dinge noch gar nicht nachgefragt worden es war doch eher ein.

00:12:28: Ja, das hatte doch eher so kosmetische Aspekte in den Unternehmen.

00:12:32: Also es ging sehr, sehr viel um Kommunikation und darum, nette Kommunikationsinhalte zu schaffen.

00:12:38: Das passiert nicht in der Nachhaltigkeitsberatung.

00:12:40: Das ist dann doch eher deutlich fundierter, wenn es darum geht, Analysen durchzuführen, dahingehend, welche Auswirkungen haben eigentlich Geschäftsaktivitäten.

00:12:48: Das macht man nicht, wenn man ein bisschen Kosmetik braucht, sondern wenn man sich intensiv damit auseinandersetzen möchte.

00:12:54: Das war nicht so leicht und hat letzten Endes auch Irgendwann dazu geführt, dass wir die Unternehmungen liquidieren mussten, die Gesellschaft liquidieren mussten.

00:13:03: Das war nicht tragfähig.

00:13:05: Das war auch der Zeitpunkt, wo ich und meine Gründungspartnerin uns getrennt haben, geschäftlich.

00:13:13: Sie kommt ursprünglich aus den Staaten und sie ist zurückgegangen nach San Francisco.

00:13:18: einen Job im Verbraucherschutz angenommen und habe die Beratung frei beruflich nebenher weitergemacht.

00:13:26: Weil mir immer klar war, das Thema wird irgendwann kommen und ich möchte das weiterhin machen und möchte letzten Endes auch vorbereitet sein und möchte den Zeitpunkt auch nutzen können, sobald er da ist.

00:13:37: Und ich habe dann viele Jahre frei beruflich nebenher ein Beratungsprojekt umgesetzt und irgendwann kam dann der Punkt, wo ich gesagt habe, Vor allem nachdem auch diese Liquidation der Gesellschaft alles abgeschlossen war.

00:13:52: Das ist auch ein längerer Prozess, der relativ viel Energie verbraucht.

00:13:57: Und als ich damit durch war, habe ich gemerkt, dass jetzt auch wieder wirklich Energie freigesetzt wird.

00:14:02: Und das wollte ich dann einfach nutzen, um nochmal den Neustart zu wagen.

00:14:08: Und das habe ich dann im Jahr getan und seitdem entwickelt sich das sehr, sehr gut.

00:14:14: Und es hat natürlich auch ganz stark damit zu tun, dass sich das Thema in der Wirtschaft letztlich etabliert hat.

00:14:21: Es ist nicht mehr wegzudenken und es wird auch nicht mehr weggehen.

00:14:24: Es ist ein festes Thema, es ist kein Trend und es ist nichts, was kurzfristig bearbeitet wird.

00:14:31: Es sind langfristige auseinandersetzung die die wirtschaft zu dem thema durchführen und es hat auch eine langfristige perspektive dahin gehen wo das thema heutzutage angesiedelt wurde in den unternehmen.

00:14:43: und der hintergrund des letzten endes ganz ganz stark dass wir rechtliche regulierungen erleben Ja.

00:14:50: Die ganz massiv eingreifen, nicht dahingehend, wie die Unternehmen performen zum Thema Nachhaltigkeit.

00:14:57: Aber wie sie das Thema Nachhaltigkeit managen und vor allem reporten, da gibt es sehr starke Anforderungen.

00:15:03: Und die wirtschaftliche Performance wird heutzutage zunehmend davon beeinflusst, wie die Nachhaltigkeitsperformance ist.

00:15:12: Und das sind sehr, sehr spannende Mechanismen.

00:15:13: Also man hat gar nicht die Anforderungen.

00:15:16: eine konkrete Nachhaltigkeitsperformance vorzugeben und zu erwarten, sondern man hat Steuerungsmechanismen, die man erwartet.

00:15:23: Und über diese Steuerungsmechanismen wird es plötzlich attraktiv, eine hohe Nachhaltigkeitsperformance zu kreieren.

00:15:28: Und das ist gerade das, was wir erleben.

00:15:30: Heute sind wir in der Zeit, wo alle sehr stark damit beschäftigt sind, ihre regulatorischen Hausaufgaben zu machen, nenne ich es gerne.

00:15:38: Das heißt, es sind... Die Wirtschaft ist damit beschäftigt, Steuerungsmechanismen aufzubauen, ist nicht ganz so sexy und passiert natürlich auch in dem Moment nicht ganz so viel hinsichtlich der tatsächlichen Nachhaltigkeit.

00:15:50: Aber das ist der nächste Schritt, den wir erleben werden, wenn diese Steuerungsmechanismen etabliert sind und wenn die Hausaufgaben dahingehend gemacht sind und sich da auch so ein paar Automatismen etabliert haben in den Unternehmen, dann wird es wieder gestalterischer, dann wird es wieder transformativer in der Nachhaltigkeit selbst.

00:16:07: Das war vor fünf Jahren ganz anders.

00:16:10: Da ging es mehr um Themen, wie wir das auch bei euch hatten, Zertifizierungen.

00:16:14: Und da geht es ja wirklich ganz konkret um Nachhaltigkeitskriterien, die zu erfüllen sind.

00:16:19: Entweder ihr erfüllt diese Nachhaltigkeitsanforderung oder nicht.

00:16:23: Davon hängt es natürlich dann auch ab, ob ihr das Zertifikat erreicht oder nicht.

00:16:27: Das ist eben bei Steuerungsmechanismen nicht der Fall.

00:16:30: Und das ist weniger geworden.

00:16:32: Also wir haben wenig Beratungen zu Nachhaltigkeitsthemen inhaltlicher Art, sondern überwiegend Management-Themen, Steuerungsthemen.

00:16:42: Aber wir sehen auch, dass sich das verändern wird, weil diejenigen, die dann wirklich nachher gut werden im Management dieser Nachhaltigkeitsthemen, die wollen ja auch gute Dinge berichten, die wollen sich dann ja auch weiterhin inhaltlich abheben von Wettbewerb oder von... Mit Blick auf potenzielle Mitarbeitenden, wie auch immer.

00:17:01: Und dann geht es auch wieder mehr eben um die Inhalte im Bereich Nachhaltigkeit.

00:17:06: Und ich glaube, dass wir da in den nächsten zwei bis drei Jahren so einen Punkt erreichen, wo es deutlich transformativer wird, was die Gestaltung von Nachhaltigkeit in Unternehmen angeht.

00:17:15: Hat nicht eigentlich auch der Steuerungsteil den größeren Hebel erstmal.

00:17:20: Also das ist halt ein großer Hebel, den man bewegt, um das Schiff in die richtige Richtung zu lenken.

00:17:26: Also erstmal im Großen und um dann, wie du sagst, gestalterstätig werden zu können?

00:17:34: Der Hebel ist auf jeden Fall nicht zu verachten.

00:17:36: Einfach, weil das Thema Nachhaltigkeit in seiner Komplexität so hoch ist, dass es kaum möglich ist, eine ganzheitliche Ausrichtung auf eine nachhaltige Entwicklung zu realisieren, ohne dass man wirklich Steuerungsmechanismen etabliert.

00:17:55: der größte Hebel ist, das weiß ich nicht.

00:17:57: Das würde ich auch, glaube ich, nicht für alle Unternehmen unterschreiben wollen.

00:18:02: Für einige trifft das sicherlich zu, aber wir haben... Wenn wir uns zurück erinnern, wie nachhaltige Geschäftsmodelle entwickelt wurden, wenn wir uns wirklich an die Ökopioniere der nachhaltigen Wirtschaft zurück erinnern, dann sind das Unternehmen, die nicht mit den Steuerungsmechanismen angefangen haben, sondern die sind mit dem Geschäftsmodell angefangen.

00:18:21: Die haben eben gesagt von vornherein, wir wollen ökologische Wasch- und Reinigungsmittel herstellen.

00:18:26: Wir wollen Naturkosmetik herstellen.

00:18:29: Also die sind direkt am Produkt gestartet.

00:18:32: Das ist meiner Meinung nach ein massiv großer Hebel, den man hat, ist aber sehr, sehr schwer, wenn man eben traditionell gestartet ist und diese Themen nachträglich reinarbeiten möchte ins Geschäftsmodell.

00:18:45: Dann macht es Sinn, die Steuerungsmechanismen aufzubauen, die letzten Endes ja dazu beitragen sollen, dass das kontinuierlich reinkommt auch ins Geschäftsmodell.

00:18:54: Für diejenigen, die von der Pionierseite vom Geschäftsmodell herangegangen sind, da sind die Steuerungsmechanismen letzten Endes auch noch relevante Hebel, weil man eben diese Ganzheitlichkeit häufig gar nicht im Blick hat, wenn man dann das Geschäftsmodell vor dem Hintergrund der Naturkosmetik entwickelt.

00:19:10: Dann hat man vielleicht... gar nicht so den Fokus auf Arbeitsbedingungen in der Lieferkette beispielsweise, mit Blick auf Menschenrechte.

00:19:19: Das könnten dann noch so ein paar blinde Flecken sein, die man letzten Endes über diese Steuerungsmechanismen deutlich macht und dann auch entwickeln kann.

00:19:30: Also ja, der Hebel ist groß, aber ich glaube der größte Hebel ist das Geschäftsmodell.

00:19:34: Ja, das stimmt.

00:19:36: Anja und ich hatten das vorhin im Vorgespräch noch, also jetzt im Hinblick auf die Wahl, warum passiert das, was so passiert.

00:19:43: Und einen Grund, den ich immer wieder höre, ist, dass Menschen gerne einfache Lösungen möchten für komplexe Probleme.

00:19:49: Sie erkennen die Komplexität der Dinge und hätten aber gerne jetzt diese eine Lösung, diesen Einhebel, diesen Knopf, den ich drücken muss, damit alles irgendwie besser wird.

00:19:57: Und den gibt es ja leider nicht.

00:20:00: Ja, und ich glaube, die Ganzheitlichkeit ist ... Ja, wie du schon gesagt hast, für viele Bereiche ein großer Punkt, weil immer die Frage ist, wo fange ich an und wo höre ich auf, wo mache ich Kompromisse, wo bin ich kompromisslos?

00:20:12: irgendwie?

00:20:13: und da den, würdest du sagen, es gibt den einen Weg oder ist das eine individuelle Entscheidung?

00:20:19: Nee, ich sehe das nicht so, dass es den einen Weg gibt.

00:20:21: Also das ist am Ende, das sind ja Veränderungen, das ist Transformation, das geht nur mit Menschen in der Organisation, die dort beschäftigt sind im Management und Das ist so individuell, wie Personen zu dem Thema gegenüberstehen, Veränderungen gegenüberstehen, auch dahingehend, wenn sich Arbeitsbereiche verändern.

00:20:47: Von daher glaube ich nicht, dass es den einen Weg gibt, sondern es gibt für jede Organisation den richtigen Weg, wie man daran gehen kann, um letzten Endes.

00:20:57: mit der Kultur, die es in der Organisation gibt, in die Richtung der nachhaltigen Transformation sich zu entwickeln.

00:21:04: Und es gibt einfach Kulturen.

00:21:06: Da ist das ein deutlich langfristiger Prozess als in anderen Kulturen.

00:21:11: Wir haben in Deutschland viele Organisationen, die Schwierigkeiten haben, Agil zu arbeiten, die Schwierigkeiten haben, flexibel zu reagieren.

00:21:21: Und die können wir auch nicht dahin gehen.

00:21:23: Zwingen so agieren zu müssen, sondern ich glaube, das ist ein Prozess, der sich entwickeln muss, wo man die Organisation hinbringen muss, dass die in der Lage sind, sich dahingehend zu entwickeln, auch kulturell.

00:21:37: Die müssen sich ja ganz anders öffnen als Organisationen, die Das agile Arbeiten gewöhnt sind, die sich mit neuen Themen gerne auseinandersetzen, die Veränderungen klasse finden.

00:21:48: Also da funktioniert das ja ganz anders.

00:21:50: Man kann ganz schnell Veränderungen implementieren.

00:21:53: Das ist eben in Traditionsunternehmen häufig ein bisschen schwieriger und da muss man einfach anders mit umgehen, damit man die auch nicht verliert, weil sonst entsteht sehr, sehr schnell eine Blockade und dann hat man gar nichts gewonnen.

00:22:07: Und das ist aber dann auch noch Teil eurer Arbeit.

00:22:09: Also ihr beratet nicht nur, was kann das Unternehmen tun, sondern auch den Change-Prozess quasi?

00:22:13: Wir machen grundsätzlich kein Change-Management, aber wir sind schon sehr changeorientiert in unserer Beratung, weil wir gucken natürlich, was ist das für eine Kultur, in der wir uns gerade bewegen und wie gehen wir in Analysen vor.

00:22:27: Unsere Arbeit ist sehr, sehr participativ.

00:22:29: Das bedeutet, dass wir auch viele aus den Organisationen immer mit einbinden in die Prozesse.

00:22:34: Das funktioniert.

00:22:35: nicht überall auf die gleiche Art und Weise.

00:22:39: Es gibt einfach Kulturen, in denen das auch nicht gewünscht ist, dass sich alle beteiligen können, in denen auch Angst da ist, was passiert, wenn sie sich beteiligen können, was passiert, wenn sie ihre Erwartungshaltung formulieren mit Arbeit, und wir sind gar nicht in der Lage, diesen Erwartungen gerecht zu werden.

00:23:02: Und dann ist das eben auch Teil unserer Arbeit, dass wir unsere Kundinnen methodisch an die Partizipation heran führen, dass wir, ich sage jetzt mal, Partizipation in einem geringeren Maße ermöglichen als ersten Schritt, dass man erstmal positive Erfahrungen macht, dass man erstmal lernt, die melden sich ja sogar zurück, unsere Mitarbeitenden und beteiligen sich und da kommen auch positive Rückmeldungen und mit kritischen Rückmeldungen können wir sogar umgehen.

00:23:35: Das kommt auch an bei unseren Mitarbeitenden.

00:23:38: Und dann kann man sich da nach und nach auch immer ein bisschen steigern.

00:23:41: Aber das sind Prozesse, die dauern Jahre.

00:23:44: Also wirklich Partizipationen in Organisation zu bringen, die sehr hierarchisch funktionieren, wo Partizipationen nicht gewünscht ist.

00:23:54: Das passiert nicht kurzfristig.

00:23:56: Du drückst das so schön diplomatisch aus.

00:23:58: Ja, finde ich auch.

00:23:59: Ja, ich bin Berater.

00:23:59: Aber guter Berater, offenlichtlich.

00:24:02: Ich hatte für jedes Beispiel so unter dem im Kopf und hätte da auch Bequote gemeldet.

00:24:07: Ich

00:24:07: auch.

00:24:08: Es sind unsere, wir sind deren Vertraute.

00:24:14: Also wir arbeiten sehr, sehr kooperativ mit unseren Unternehmen und wir arbeiten mit denjenigen kooperativ, die sehr traditionell und konservativ arbeiten und wir arbeiten mit denen sehr kooperativ, die sehr innovativ und agil arbeiten.

00:24:27: Wir wollen, wir wollen die ja voranbringen und dann müssen wir da vorurteilsfrei sein, auch wenn man manchmal überrascht ist, was für Kulturen es heutzutage noch gibt in Organisation.

00:24:40: Natürlich habe ich das auch, aber Ich finde es dann auch schön, dass man mit diesen Kulturen arbeiten kann, dass man diese Erfahrungen sammeln kann und dass man auch da diese Fortschritte merkt, dass die sich öffnen und dass die positive Erfahrungen ja mit einer transparenteren Arbeitsweise mit einer offenen Arbeitsweise erleben.

00:25:01: Und dass sie sich Hilfe holen, oder?

00:25:03: Also, dass sie im ersten Schritt mal auf euch zukommen und sagen, egal, ob es jetzt der Steuerungsprozess ist oder das kreativische, zu sagen, wir wollen das und wir brauchen Hilfe, bitte helft uns.

00:25:15: Und die öffnen sich natürlich auch uns gegenüber nur, wenn wir diplomatisch sind, wenn wir neutral das formulieren.

00:25:21: Auch wenn man mal Dinge mit einem Augenzwinkern formuliert.

00:25:25: weil man das dann vielleicht auch ein bisschen belächelt, dennoch muss es, muss es respektvoll bleiben und darf nie irgendwie verurteilt werden oder als falsch dargestellt werden, sondern die haben ja auch einen Wunsch dahingehend, dass sie sich öffnen, sonst würden sie ja auch den Prozess insofern nicht starten, dass sie die Mitarbeitenden mitnehmen wollen.

00:25:46: Aber das funktioniert eben auch nicht in jeder Organisation so einfach.

00:25:49: Und es soll ja auch eine Transformation sein, keine Disruption.

00:25:52: Also kein, okay, hier geht nichts mehr weiter, wir müssen alles auflösen, sondern es soll ja miteinander funktionieren und dann bleiben halt die handelnden Personen einfach die handelnden Personen.

00:26:00: Ja.

00:26:02: Ich höre da auch ganz viel Leidenschaft raus für das, was du tust.

00:26:06: Das ist wirklich beeindruckend.

00:26:08: Also an einem Punkt, das war ganz am Anfang, hast du erzählt, dass du an einem Punkt warst, wo es auch leicht gewesen wäre, aufzugeben.

00:26:15: Und da zu sagen, ich mache jetzt hier den Dauerlauf und zieh das durch.

00:26:18: Das finde ich ganz beeindruckend und man hört eben auch aus deinen Worten raus, dass du für, also unterbricht mich, wenn ich was Falsches sage, aber dass du offensichtlich ganz viel Leidenschaft für deinen Beruf hast.

00:26:28: Das habe ich, das habe ich ja.

00:26:30: Das war so damals bei der Liquidation, das war ein sehr kräftezehrender Prozess und es wäre einfacher gewesen, einfach in die Arbeitswelt einzutauchen.

00:26:43: ins angestellten Verhältnis.

00:26:44: Damals wäre es vielleicht auch schon möglich gewesen, im Nachhaltigkeitsmanagement Jobs zu finden.

00:26:49: Das war schon die Zeit, wo sich das dann auch irgendwann ein bisschen stärker etabliert hat.

00:26:55: Aber ich bin auch in einer Unternehmerfamilie groß geworden.

00:27:00: Wenn man Landwirt ist, dann hat man immer die Freiheit, die Dinge selbst entscheiden zu können.

00:27:06: Und das hat mich sehr geprägt.

00:27:07: Das ist das, was mich heute auch wirklich sehr zufrieden stellt, dass ich das für mich auch so habe.

00:27:14: Und ich versuche das auch in unserer Unternehmung, dass wir eine Arbeitswelt schaffen, in der auch diejenigen, die dort angestellt sind, diese Freiheiten weitestgehend spüren können.

00:27:25: Das geht natürlich nicht im vollen Maße.

00:27:27: Am Ende gibt es Dinge, die entscheidet die Geschäftsführung.

00:27:31: Aber das treibt mich schon auch an bei der eigenen Organisationskultur, die wir hier entwickeln.

00:27:37: Wie ist das für die Menschen, die dort arbeiten und welche Freiheiten haben die Menschen hier?

00:27:45: Sehr schön.

00:27:47: Also uns ist aufgefallen, dass wir vor einiger Zeit musste man sich als nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen noch öfter rechtfertigen.

00:27:57: Dann gab es eine Phase, in der hatten wir das Gefühl, das nimmt jetzt stark ab, weil es eben viele betrifft, viele sich auf den Weg gemacht haben.

00:28:05: Jetzt haben wir hier und da schon wieder so so Erfahrungen gesammelt, dass man sich wieder, ich will nicht sagen rechtfertigen, aber dass man doch wieder plötzlich belächelt.

00:28:15: vielleicht wird oder wie du sagst, wie du vorhin so schön sagst, dass mit einem Augenzwinkern Dinge gesagt werden.

00:28:21: Wie ist deine Wahrnehmung in Bezug auf die Stimmung in der Gesellschaft zu dem Thema?

00:28:27: Also die Rückblicken kann ich das bestätigen, das habe ich auch so wahrgenommen.

00:28:35: Das wurde erst mal unser Geschäftsmodell wurde immer sehr stark belächelt.

00:28:39: Das konnten sich viele gar nicht vorstellen, dass Unternehmen da zu Aufträge vergeben, um sich beraten lassen zum Thema Nachhaltigkeit.

00:28:49: Das hat sich komplett gewandelt.

00:28:51: Also da ist schon eine starke Wahrnehmung dahingehend, dass das Thema benötigt wird, auch in der Beratung und dass das Thema eben auch fest etabliert ist in der Wirtschaft.

00:29:04: Ich habe heute nicht das Gefühl, dass das belächelt wird.

00:29:08: Gar nicht.

00:29:08: Aber ich glaube, ich verstehe auch, was du meinst, was man heute vielleicht für Effekte wahrnimmt.

00:29:15: Ich persönlich nehme es dann vielleicht eher als eine Kritik wahr, dass es... vielleicht so eine gesellschaftliche Stimmung gibt, die dem Thema gegenüber kritisch ist, weil vielleicht auch eine Unsicherheit.

00:29:28: Ist das auch vermehrt?

00:29:29: In der Branche auch noch.

00:29:30: Ja, natürlich.

00:29:30: Es gibt Branchen, da kann ich mir vorstellen, dass das in der

00:29:34: Branche

00:29:34: im Bereich Finanz und Versicherungen auch sehr stark ist.

00:29:38: Dass da eine besonders starke Kritik auch ist, weil das natürlich eine Branche ist, die sich besonders stark verändern

00:29:46: muss.

00:29:47: Ja, das stimmt.

00:29:48: Und das gibt es auch in anderen Branchen.

00:29:50: Logistik ist auch noch sehr traditionell in vielen Bereichen.

00:29:55: Und dann sind das eben die Branchen, die dem Thema gegenüber kritisch stehen.

00:30:00: Aber es ist eine Kritik.

00:30:03: Ich habe nicht mehr das Gefühl, dass es belächelt wird, sondern es wird kritisch hinterfragt.

00:30:08: Und das ist ja auch gut.

00:30:10: kommt man auch in konstruktive Auseinandersetzungen.

00:30:12: Wenn es belächelt wird, dann ist es schon eine Meinungsbildung da und da kommt man relativ schwer raus.

00:30:19: Aber wenn es denn wirklich kritisiert wird, dann kann man auch gut einsteigen und ins Gespräch kommen.

00:30:24: Das zunehm ich das wahr.

00:30:28: Also ich glaube Anja, was du hier so ein bisschen auch meintest ist, und ich finde, das findet man auch in der... Gesellschaft gerade so wieder, dass gerade so in Zeiten von Corona-Nachhaltigkeiten ein Riesenthema war.

00:30:39: Und es hieß, okay, wir können nur weitergehen, wenn wir nachhaltig agieren.

00:30:44: Jetzt kam die Inflation, jetzt kam der Ukraine-Krieg, also alles ging wieder runter.

00:30:48: Und jetzt ist das Thema nicht mehr wichtig.

00:30:50: Also so, wir haben gerade keine Luft, keine Zeit, keine Kapazität für Nachhaltigkeit.

00:30:57: Das nützt eh alles nix.

00:30:59: Ich werd auf Social Media, weil ich mir die natürlich angucke.

00:31:03: zugeworfen mit irgendwelchen Beratern und Finanzhäusern zum Thema Versicherung und Finanzen, die alle sagen, ja, ne, nachhaltige ETFs und nachhaltige Forms, alles Bullshit, ja, Nachhaltigkeit ist tot, das wird nix mehr.

00:31:19: Es ist unsere Branche schon auch viel, das stimmt.

00:31:22: Wie nehmt ihr das denn in eurer Branche war, wie sich das Thema entwickelt und wie sich auch die Attraktivität von Nachhaltigkeit in den Produkten entwickelt?

00:31:32: Sehr differenziert, würde ich sagen.

00:31:34: Es gibt Unternehmen, denen das Thema Nachhaltigkeit sehr wichtig ist, die das weiter spielen, die immer weiter an Bedeutung gewinnen.

00:31:43: Dann gibt es immer noch eine Menge Greenwashing.

00:31:47: Wobei das weniger wird, weil Grün halt nicht mehr hip ist.

00:31:50: In der Zeit, als das groß war, hat auf einmal jede Versicherung irgendwas Nachhaltiges auf den Markt gebracht.

00:31:56: Und wenn nur Nachhaltigkeit draufstand, weil wenn man mal reingeguckt hat, war das dann ... Ja, doch nicht so weit hergeholt.

00:32:03: Das heißt, es findet eine Differenzierung statt.

00:32:05: Die, denen das Thema wichtig ist, die treiben das weiter und viele gehen wieder zurück.

00:32:10: Also nehmen die nachhaltigen Produkte vom Markt, bewerben die nicht mehr etc.

00:32:17: Und spannend ist, dass viele der Versicherer das Thema Nachhaltigkeit höher schätzen als die Vermittler.

00:32:23: Es gibt Umfragen und da sagen seventy bis achtzig Prozent der Vermittler, je nachdem.

00:32:30: ob man jetzt bei den Vertretern oder bei den Marklern fragt, dass das Thema Nachhaltigkeit den Kunden überhaupt nicht wichtig ist und dass das totaler Quatsch ist und dass das niemand braucht.

00:32:39: Die Versicherungen selbst sehen das vielfach schon anders und sagen, okay, es muss nachhaltiger werden, wir müssen da was ändern.

00:32:49: So, das ist jetzt das Ökologische.

00:32:53: Mir fehlt da bei den Versicherungen immer noch das Ökonomische, weil Nachhaltigkeit wäre für mich auch zu sagen, wie viel overhead brauche ich denn wirklich?

00:33:02: Was steckt denn da in den Verwaltungen eigentlich noch an Potenzial für nachhaltige Transformation?

00:33:09: Und da habe ich nicht das Gefühl, dass da schon wirklich jemand groß auf dem Weg ist.

00:33:15: Ich habe tatsächlich auch eine Erfahrung gehabt in einer mittelgroßen Versicherungsgesellschaft, in der wir eingeladen waren, dass Gefühl, wenn ich mich mit einem anderen Nachhaltigkeitsbeauftragter eines großen Unternehmens unterhalte, dass er über das Thema lächelt.

00:33:30: Das ist nur eine Wahrnehmung.

00:33:31: Ich kann das komplett falsch einschätzen.

00:33:33: Wir haben auch gar nicht so sehr ins Detail gesprochen.

00:33:35: Es war nur ein freundliches Gespräch, so ein Smalltalk.

00:33:39: Aber es war so ein ... Ach ja, gute Nachhaltigkeitsbeauftragter bin ich auch.

00:33:44: So.

00:33:46: Und ich hatte tatsächlich noch ein Erlebnis, was hingeblieben ist.

00:33:50: Wir haben mal einen Kooperationspartner von uns gefragt, wie er nachhaltig aufgestellt ist, weil wir es nicht wussten.

00:33:56: Und die Antwort war, wir gießen unsere Blumen.

00:33:59: Also, ich will damit sagen, ich glaube, wie Helene sagt, es gibt, auf jeden Fall gibt es mittlerweile wirklich gute Unternehmen und Gesellschaften, die sich auf dem Weg gemacht haben und das auch ernst meint.

00:34:09: Ich habe aber immer noch das Gefühl, dass es oft belächelt auch wird.

00:34:14: Also belächelt er, ich will jetzt nichts falsch sagen, vielleicht ist es eine Form von Kritik, aber wenn ich selber Nachhaltigkeitsbeauftragter bin, muss ich es schon ernst nehmen.

00:34:22: Also so ist meine Wahrnehmung.

00:34:24: Das wäre sehr gut.

00:34:25: Ich glaube, der Punkt ist der Angst vor Veränderungen, wie es halt vielfach ist.

00:34:29: Ja, das ist auf jeden Fall ein konservatives Unternehmen, ja.

00:34:32: Wir lesen das gerade in den Medien, dass es VW ach so schlecht geht.

00:34:38: Na ja, aber warum denn?

00:34:40: Weil man halt versucht, so lange wie möglich am bestehenden Geschäftsmodell festzuhalten und da das Maximale raus zu pressen, bevor man sich dann vielleicht verändert.

00:34:50: Also das ist meine Meinung dazu.

00:34:55: Das sehe ich auch an vielen Stellen.

00:34:58: Aber ich glaube auch, dass eure Branche nicht repräsentativ ist für die Wirtschaft, was das Thema und die Haltung dem Thema gegenüber

00:35:06: angeht.

00:35:07: Deshalb habe ich die Frage auch an dich gerichtet.

00:35:09: Wir kennen ja nur unsere Branche und du bist aber in so einer richtig wunderbar nachhaltigen Bubble ja auch zwangsläufig und sie ist das bestimmt etwas mehr von oben als wir.

00:35:19: Ja und wir sind auch nicht mehr nur in der Bubble unterwegs.

00:35:22: Wir arbeiten wirklich mit denjenigen, die keine Überzeugungstäter innen sind, sondern die machen das aus ökonomischen Gründen.

00:35:30: Ja.

00:35:30: Und das wird viel, viel mehr.

00:35:32: Und das ist ja auch das, was Sinn macht.

00:35:34: Und das ist

00:35:35: schön, ja.

00:35:36: Ja, so soll es sein.

00:35:37: Also das ist nicht mehr nur Ideologie ist, also Ideologie im positiven Gemeint, also ein idealistischer Gedanke dahinter, sondern das endlich auch die Ökonomie quasi damit reinspielt.

00:35:47: und da kriege ich doch Unternehmer.

00:35:49: Also zu sagen, es wird langfristig für dich günstiger.

00:35:52: Also so Dinge wie der CO-Preis.

00:35:55: So ob er kommt oder nicht, aber solange als Gefahr da hängt.

00:36:00: fängt man vielleicht an sich zu bewegen.

00:36:03: Unser Geschäftsführungs-Kollege sagt da immer, es ist ja gar nicht wichtig, dass wir ideologisch ohne daran zu verdienen die Welt retten.

00:36:14: Es wäre doch wünschenswert, dass wir alle daran genauso gut verdienen können wie jeden Tag in unserem Alltag, indem wir trotzdem die Welt retten.

00:36:23: Also man soll ja nicht idealistisch sagen hier.

00:36:26: Ich mache das alles jetzt kostenlos und ich gehe jetzt hier wie so ein Superheld los.

00:36:30: So ist es gar nicht gedacht.

00:36:31: Wir wollen da auch unser Geld verdienen mit.

00:36:34: Und das ist ja das, worauf es dann hinausläuft.

00:36:38: Wenn ich mir die politische Lage im Moment so anschaue, frage ich mich, ob solche Beschlüsse wie der Kohle- oder Atomausstieg gefährdet sind.

00:36:45: Mich würde mich würde interessieren, was du darüber denkst.

00:36:49: Das, was der Kohle- und Atomausstieg mit sich bringt, gesellschaftlich ist ja eine große Sorge.

00:36:55: ob wir die Versorgungssicherheit aufrechterhalten können und ob es einen enormen Preisanstieg gibt aufgrund vom Ausbau erneuerbarer Energien.

00:37:05: Das ist ja das, was häufig dahinter steckt, weshalb politisch, gesellschaftlich zum Teil das Abschalten von Kraftwerken kritisiert wird.

00:37:20: Und ich finde es immer sehr sinnvoll, wenn man bei solchen Themen wirklich auch die Wissenschaft betrachtet, auch verfolgt, wie entwickelt sich der Energiemarkt, wie entwickeln sich Anteile erneuerbarer Energien, was passiert nach dem Abschalten von Kraftwerken?

00:37:42: Und da hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung aus Berlin in diesem Jahr eine ganz spannende Studie veröffentlicht.

00:37:50: in der sie genau diese zwei Effekte untersucht haben.

00:37:53: Einmal, was ist mit der Versorgungssicherheit?

00:37:55: Was passiert mit der Versorgungssicherheit nach dem Abschalten von Kraftwerken?

00:38:00: Und wie entwickeln sich die Preise für Energie aufgrund vom Ausbau erneuerbarer in Folge dessen, dass Kraftwerke abgeschaltet werden?

00:38:11: Und was ganz interessant ist, dass Zum einen hat diese Studie gezeigt, dass die Versorgungssicherheit zu keinem Zeitpunkt, wo Kraftwerke abgeschaltet wurden, gefährdet war.

00:38:25: Das ist erst mal auch eine wichtige Erkenntnis auch für politische Entscheidungsträgerinnen.

00:38:32: die natürlich die Geschwindigkeit des Ausbauserneuerbarer und des Abschaltens von Kraftwerken ganz maßgeblich beeinflussen.

00:38:38: Und was auch ganz interessant ist, wir haben Preisanstiege für Energie in den letzten Jahren erlebt, deutliche Preisanstiege für Energie, aber die Hintergründe sind nicht das Abschalten von Kraftwerken, sondern die Hintergründe sind starke Ausfälle französischer Kraftwerke oder natürlich auch das Thema russischer Angriff auf die Ukraine und in Konsequenz.

00:39:01: die gestoppten Gaslieferungen aus Russland über ein Netzwerk, welches sehr günstig in der Infrastruktur ist, wodurch wir letzten Endes sehr günstiges Gas in der Vergangenheit nutzen konnten.

00:39:16: Also ja, wir haben Preisanstiege erlebt, aber nicht aufgrund dessen das Kraftwerke bei uns abgeschaltet wurden.

00:39:21: Und das muss man immer so ein bisschen differenzieren.

00:39:25: Ja, sondern auch Grund von anderen Abhängigkeiten.

00:39:27: Ich finde, das ist immer zu kurz gesprungen, wenn das als Argument kommt.

00:39:31: Wir haben uns einfach abhängig gemacht von russischem Gas, sehenden Auges.

00:39:36: Im Gedanken, das wird schon nicht so schlimm sein.

00:39:40: Ja, aber wir hätten ja den Ausbau viel früher vorantreiben können.

00:39:42: Also ich sehe immer noch die Zahlen, wie wenig Windkraft in Bayern quasi aufgebaut wird.

00:39:48: Ja, auch das stimmt.

00:39:52: Ich bin grundsätzlich ein ziemlich positiver Mensch, muss ich sagen.

00:39:57: Ich schaue dann wirklich auf die Gesamtentwicklung in erneuerbarer Energien und wenn man sich das anschaut, dann sehen wir wirklich einen kontinuierlichen Ausbau.

00:40:06: Nicht ganz gut verteilt, wenn wir uns die Bereiche Strom, Wärme und Verkehr mal vor Augen führen würden, denn sehen wir beim Strom heutzutage, dass wir schon über fünfzig Prozent aus erneuerbaren Energien generieren.

00:40:18: Über fünfzig Prozent.

00:40:19: Ich finde, das ist schon ziemlich, ziemlich gut.

00:40:22: Ja, das stimmt.

00:40:24: Im Bereich Wärme ist es leider noch weit unter zwanzig und im Bereich Verkehr weit unter zehn Prozent.

00:40:29: Also das sind wirklich Themenbereiche, wo wir auch einen Wachstum in den letzten Jahren erlebt haben an, an Ausbau erneuerbarer Energien oder Nutzung erneuerbarer Energien.

00:40:38: Aber natürlich im Verhältnis viel zu gering.

00:40:42: Steckt den Verkehr auch die Bahn oder nur die Straßenmobilität?

00:40:48: Da bin ich jetzt ehrlich gesagt ein bisschen überfragt.

00:40:50: Da bin ich nicht ganz sicher.

00:40:51: Ich bin nicht ganz so tief drin in dem Verkehrswesen, wie die Statistik zusammenkommt.

00:40:58: Aber von meinem Verständnis her müsste die Bahn dazu zählen, auch wenn das an vielen Stellen strombasiert ist.

00:41:05: Am Ende geht es ja darum, ist der Ursprung erneuerbar oder nicht?

00:41:11: Von daher würde ich... vermuten, dass die Bahn damit drin ist.

00:41:15: Ja, also ich sehe das grundsätzlich positiv.

00:41:20: Wir haben einen kontinuierlichen Ausbau.

00:41:23: Ich denke, dass die Geschwindigkeit... schneller sein könnte, absolut, und sollte auch erhöht werden.

00:41:29: Auch diese Studie, die ich eben angesprochen hatte, von hinsichtlich der Versorgungssicherheit und der Preisanstiege, die geht auch noch mal darauf ein, was überhaupt realistisch ist, zu erreichen, bis zu� zwanzig dreißig.

00:41:41: Und die Studie zeigt vom DIW, dass wir achtzig Prozent Erneuerbare erreichen könnten bis zwanzig dreißig.

00:41:48: Das bedeutet dann aber auch sicherlich, dass wir in anderer Geschwindigkeit ausbauen müssten, als wir heute das tatsächlich tun.

00:41:56: Und das wird stark durch die politische Lage beeinflusst.

00:41:59: Aber ich mache mir nicht wirklich Sorge, dass der Kohle- und Atomausstieg langfristig gefährdet ist.

00:42:11: Ich glaube, gerade der Atomausstieg ist eigentlich utopisch, weil wir neue Kraftwerke bauen müssten und so.

00:42:16: Also da ist, glaube ich, die Initialinvestition viel zu hoch und dafür gibt es viel zu viele Studien, dass sich das einfach null trägt, so dass es raus.

00:42:25: Bei Kuhle müsste man im Prinzip die Kraftwerke nur weiter laufen lassen, dass sich, glaube ich, noch eher als Gefahr, weil da schaltet man einfach nicht ab, aber Atom ist, glaube ich, durch für Deutschland.

00:42:34: Ja, das sehe ich auch so.

00:42:37: Wie begegnest du Menschen, die den Klimawandel leugnen oder behaupten, dass es ihnen schon immer gegeben hat und der nicht Menschen gemacht ist und wir darauf gar keinen Einfluss haben?

00:42:46: Was sind deine Argumente in solchen Momenten an?

00:42:49: Oh, das ist spannend.

00:42:50: Ja, ehrlich gesagt, spreche mir meine Energie, da groß zu argumentieren, weil ich persönlich die Erfahrung gemacht habe, dass da so starke Meinungen verhärtet sind, dass es... dass man mit jedem Argument kommen kann, dass es will nicht gehört werden.

00:43:10: Von daher spare ich mir in der Regel meine Energie da, mich auf Diskussion einzulassen.

00:43:17: Das ist jetzt ein bisschen schade.

00:43:19: Ich habe

00:43:19: früher auch stärker gemacht, aber es hat mir einfach so viel Kraft gekostet.

00:43:32: Es

00:43:32: ist sehr klug von dir.

00:43:33: Es ist mir

00:43:33: nicht mehr wert.

00:43:34: Ich

00:43:35: finde es so spannend, weil ich Gerade in Podcasts ist ganz viel höhere, warum wir eigentlich immer in der Gesellschaft immer mehr zu dieser Polarisierung kommen und dem Feindbild des anderen.

00:43:45: Das ist ja in Amerika noch viel stärker, wo es einfach nur zwei Feindbilder gibt.

00:43:50: Und dass man da quasi nur rauskommt über Gespräche.

00:43:56: Aber ja, dass diese Gespräche einfach oft gar nicht möglich sind, weil die Fronten so verhärtet sind.

00:44:01: Und ich da auch noch ... Hänge, gedanklich so, wie komme ich in ein Gespräch, das eben nicht diese zwei Positionen herstellt und verhärtet, sondern irgendwie man leichter einsteigt und man vielleicht irgendwie Gemeinsamkeiten findet, die wir hier alle haben.

00:44:17: Also auch so ein Klimaleugner, ohne das jetzt zu stereotypisieren.

00:44:23: Aber der ist auch zur Schule gegangen und der hat ähnliche Erfahrungen wie ich.

00:44:27: Also es gibt da ja durchaus Gemeinsamkeiten und nicht nur die Fronten.

00:44:31: Aber mir fällt es so schwer, Da hinzukommen, wenn ich denke, diese Aussage ist einfach so dumm.

00:44:37: Ja, das kann ich verstehen.

00:44:38: Also ich differenziere da wirklich sehr, sehr stark.

00:44:41: ist das jetzt für mich hier eine Person, die so verhärtet ist in ihrer Meinung.

00:44:48: Die will auch nicht diskutieren.

00:44:49: Die möchte ja einfach nur den Nonsens von sich geben.

00:44:53: Aus meiner Perspektive ist es Nonsens.

00:44:57: Aber es gibt natürlich auch Personen, die... Dinge von sich geben, wo man merkt, da stecken Unsicherheiten dahinter, da stecken viele Fragen dahinter.

00:45:06: Das ist das, was ich eben auch meinte mit Kritik.

00:45:08: Es ist immer so ein bisschen die Frage, wie gehen Menschen auf einen zu mit dem Thema?

00:45:14: eine Kritik der Entwicklung gegenüber oder ist es eine verhärtete Haltung.

00:45:20: Bei Kritik finde ich es klasse, da kann man das ganze mal auf eine Sachebene bringen.

00:45:24: Da sind ja auch häufig Emotionen dahinter.

00:45:26: Dann gibt es auch oft mal so ein bisschen Stammtischparolen, die man um die Ohren geschlagen bekommt.

00:45:30: Das heißt ja nicht, dass sich da was verhärtet hat.

00:45:32: Viele haben dann ja auch tatsächlich gar keine weiteren Kenntnisse über Hintergründe oder ähnliches.

00:45:39: Und wenn man das so ein bisschen auf die Sachebene bringt, dann kann man da glaube ich auch ganz gut drüber sprechen, ohne dass das gleichso emotional und angreifend wird.

00:45:49: Aber sobald ich eben das Gefühl habe, das ist eine verherrtete Meinung, das ist ein bisschen dieser Stereotyp, den du gerade beschrieben hast, Helene, dann klinge ich mich da in der Regel aus.

00:46:01: Ich bin kein Aktivist dafür.

00:46:03: Das bin ich einfach auch von meinem Naturell nicht.

00:46:05: Da kann ich mich nicht darauf einlassen.

00:46:08: Viele Menschen nehmen sich zum Jahreswechsel vor, nachhaltiger zu leben.

00:46:12: Wo siehst du unsere größten Hebel?

00:46:13: im privaten Bereich?

00:46:15: Und was liegt deiner Meinung nach bei höheren Instanzen?

00:46:19: Also ich glaube grundsätzlich ist es erstmal ganz stark davon abhängig.

00:46:24: wo man was bewegen kann, dahingehend, welche Dinge einem wichtig sind.

00:46:30: Es ist schwierig, jemandem das Fleisch zu verbieten, wenn die Person nun mal gerne ein Sonntagsbraten oder was weiß ich auch ist.

00:46:38: Und ich finde das auch nicht zielführend.

00:46:41: Sondern ich finde es immer sinnvoll, wenn man selber für sich überlegt, wo sind so die Stellhebel im Bereich Nachhaltigkeit, ob es jetzt beim Thema Kleidung ist, beim Thema Essen ist, beim Thema Reisen.

00:46:53: Wohne, was auch immer.

00:46:55: Und dann für sich guckt, was fällt mir am wenigsten schwer, mich da zu verbessern, weil an vielen Stellen hat das vielleicht erstmal was mit Verzicht zu tun.

00:47:06: An anderen Stellen hat das was mit höheren Kosten zu tun.

00:47:08: Das muss man ja auch klar sagen.

00:47:10: Wenn ich jetzt irgendwie, das ist so, dass die nachhaltigen Produkte werden leider teurer verkauft, weil die total benachteiligt sind am Markt.

00:47:21: Wir erleben ja, dass eine nicht nachhaltige Produktion indirekt subventioniert wird, dadurch, dass die geringen Zustände für die Beschäftigten in der Lieferkette oder die Umweltauswirkungen nicht in die Preise nachher einkalkuliert werden müssen.

00:47:36: Das heißt, wir haben eine Subventionierung von nicht nachhaltigen Produkten, bedeutet, wenn ich nachhaltig konsumieren möchte, muss ich theoretisch erst mal mehr bezahlen.

00:47:45: Das muss man sich auch immer leisten können.

00:47:49: Das heißt, da wirklich anzufangen, was es mir vielleicht am wenigsten wichtig dahingehend geht, dass ich da jetzt vielleicht etwas verzichte.

00:47:58: Das finde ich sinnvoll.

00:48:00: Ich für mich persönlich, ich lebe sicherlich nicht so nachhaltig, wie ich könnte.

00:48:10: Da gibt es absolut Dinge, wo ich mich verbessern könnte.

00:48:13: Aber das würde mir sehr schwer fallen, weil es für mich persönlich eben auch Dinge sind, die mir wichtig sind.

00:48:17: Aber ich habe für mich einfach festgestellt, dass das Reisen ein sehr, sehr, sehr, sehr großer Hebel ist und dass das Reisen auch etwas ist in der Gesellschaft, was heutzutage sehr stark konsumiert wird und durch Social Media auch sehr stark dahingehend beeinflusst wird, dass man überall gewesen sein muss, um da seine Bilder zu machen, um zu zeigen.

00:48:36: Ich habe es auch gesehen.

00:48:39: Und da ist für mich persönlich einfach so der Punkt, wo ich am meisten, glaube ich, den größten Hebebetätige.

00:48:50: Ich fliege nicht, ich reise sowieso sehr, sehr wenig.

00:48:53: Ich achte eher darauf, dass ich meinen Alltag so gestalte, dass ich nicht das Bedürfnis habe, daraus entfliehen zu müssen.

00:49:00: Und ansonsten versuche ich relativ lokal zu reisen.

00:49:07: Das heißt jetzt nicht, dass ich in Nordfriesland bleibe, es geht auch mal über die Grenze nach Dänemark, sehr viel sogar.

00:49:13: Aber das ist alles.

00:49:15: eben in einem mit einer sehr geringen Distanz verbunden.

00:49:21: Im Prinzip hast du da jetzt meine nächste Frage schon vorgegriffen, weil das genau mein Punkt ist.

00:49:27: Also ich glaube, dass oft die Politik den Verbrauchern zu viel Verantwortung aufbürdet.

00:49:33: Also eben genau das, was du gesagt hast, Flugbenzin wird weiterhin subventioniert.

00:49:38: Und damit ist Fliegen häufig nicht nur kürzer, sondern auch günstiger als Bahnfahren.

00:49:43: Und damit habe ich doch ein eindeutiges Lenken in dem nicht nachhaltigen Weg.

00:49:49: Und dann zu sagen, na ja, der Verbraucher kann es ja durch den eigenen Konsum lenken.

00:49:53: Und wenn wir nicht mehr so viel fliegen, dann werden die auch Linien abbauen oder weniger fliegen lassen.

00:50:00: Also finde ich eine furchtbare Verantwortungsschieberei auf den einzelnen Verbraucher, als wäre mein Hebel größer als das, was durch die Politik gelenkt wird, durch Subventionen.

00:50:13: Also eines meiner absoluten Hassprojekte ist die Brötchentaste.

00:50:19: Das kam doch von der... Echt nicht, das kam doch von der FDP.

00:50:22: Ich glaube, war es Lindner selbst.

00:50:24: Der meinte, dass jetzt eingeführt werden sollte, dass man Vorbeckereien auch in zweiter und dritter Reihe mit dem Warnblinker stehen könnte, wenn man nur mal kurz rein müsste, um sich seinen Brötchen zu holen.

00:50:38: Also, es war vor ein paar Monaten irgendwie Diskussion, ob das geht, also die Brötchentaste.

00:50:48: Denkst du dir nicht aus, wirklich.

00:50:50: Also ich finde, was da politischen Vorschlägen kommt, ist an Satire echt nicht mehr zu überbieten.

00:50:56: Aber gut.

00:50:58: Ja, also da dem Verbraucher quasi die Verantwortung aufzubilden und zu sagen, du hast es mit deiner Entscheidung in der Hand.

00:51:07: Und nein, viele Dinge müssen aus der Politik heraus passieren.

00:51:12: Ja, das sehe ich auch so.

00:51:15: Und mein... Meine Meinung geht da ganz klar in die Richtung, was ich eben einmal so ein bisschen andeuten wollte, dass wir eben eine Subventionierung nicht nachhaltigen Produkt produzieren zu erleben und das muss abgeschafft werden.

00:51:28: Wir müssen gleiche Wettbewerbsbedingungen für nachhaltige und nicht nachhaltige Produkte schaffen und dann werden die nachhaltigen Produkte natürlich ganz... an das Angeboten im Markt, beziehungsweise die nicht nachhaltigen würden, an das Angeboten werden, weil die Subventionierung aufhören würde.

00:51:47: Und anders nachgefragt.

00:51:48: Das ist und anders nachgefragt.

00:51:50: Das ist natürlich, das ist eines der Kernthemen, auch weshalb sich schnell gesellschaftlich eine Barriere aufbaut, nachhaltigen Konsumierens gegenüber, weil es ist einfach teurer.

00:52:00: Wenn es jetzt nicht ist, ich konsumiere weniger wie beim Reisen, das ist dann in dem Fall etwas günstiger.

00:52:05: Aber wenn ich jetzt eben im Biomarkt einkaufe, dann ist es.

00:52:12: Teurer als im Discounter.

00:52:14: Das kann man nicht von der Hand weisen.

00:52:15: Und das liegt letzten Endes daran, dass die nicht nachhaltigen Produkte subventioniert werden.

00:52:22: Du hattest eben den CO-Preis angesprochen.

00:52:25: Das ist zum Beispiel ja so ein Mechanismus.

00:52:27: Wenn wir daran gehen, der CO-Preis wirklich ambitioniert, die CO-Preisung ambitioniert vorgenommen wird, sodass wirklich die Folgelschäden, die durch den Ausstoß von Emissionen eingepreist werden, dann werden die Dinge, die eben energieintensiv produziert werden mit konventionellen Energien deutlich teurer werden und dann verändern sich letzten Endes auch Verhältnisse an der Kasse zwischen nachhaltigen und nicht nachhaltigen Produkten.

00:52:58: Auf der anderen Seite sind es aber auch so Dinge, dass wir da auch Verbraucherinnen mehr unterstützen müssen, weil es sind ja auch andere Bereiche, die teurer werden, beispielsweise das Fahren, wenn wir jetzt bei diesen CO-Zwei-Thema bleiben wollen, dann gibt es sicherlich trotzdem noch kritische Stimmen dahingehend, dass wir leben jetzt hier auf dem Land, die Menschen sind abhängig von dem Pkw alleine, um zur Arbeit zu kommen.

00:53:25: Und wenn das plötzlich eine Frage des, kann ich es mir, das leisten wird, das ist nicht gut.

00:53:30: Das heißt, Wenn wir solche Mechanismen auf den Weg bringen, die sind aus meiner Sicht sehr wichtig und sinnvoll, aber wir müssen eben auch gegen Mechanismen mit bedenken.

00:53:42: Ich glaube, der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft hat mal das Klimageld genannt, dass eben gerade diese gesellschaftlichen Kosten, die entstehen, aufgefangen werden, damit sich Menschen eben auch diese Veränderung leisten können.

00:53:57: Da muss viel passieren aus meiner Sicht.

00:54:00: Da sind wir wieder dabei, dass die Themen komplex sind und nicht so einfach wie wir sie gern hätten, sondern dass am Ende auch ein Rattenschwanz dran hängt und der auch bedacht werden muss.

00:54:09: Ja, bin ich ganz bei dir.

00:54:11: Ich hatte da im Sommer ein Dilemma und da kannst du mir ja vielleicht mal helfen.

00:54:14: Und zwar haben wir vorgehabt, beruflich nach Ankona zu fahren und die... Frage war, fliegen wir oder fahren wir mit unserem Auto, was ein hybrides Auto ist, also wo man auch in Teilen wahrscheinlich in Elektro gefahren wäre, vermutlich aber auch nicht alles.

00:54:30: Beziehungsweise sind wir dann auch, weil wir haben uns sehr schnell überlegt, wir brauchen das Auto vor Ort.

00:54:35: Insofern war das Dilemma nicht ganz so groß.

00:54:37: Aber die Frage war ja, wenn wir jetzt einen Flug buchen, dann sind zwei Plätze in einem Flugzeug gebucht, das auch ohne uns abgehoben ist.

00:54:45: Also dieser Flug ist ja trotzdem gegangen, den wir uns da angeschaut haben und so weiter.

00:54:49: Und da ist halt die Frage, ich habe gehört, dass sogar während der Corona Zeit am Anfang, als der Lockdown schon war, noch Flüge gegangen sind, weil die sich einfach die Zeiten sonst nicht mehr sperren können, also die Flugzeiten, die Gesellschaften.

00:55:04: Und da wollte ich dich mal fragen, ob du mir eine Lösung für dieses Dilemma auftun kannst.

00:55:12: Ja, aber das ist ja schon auch ein sehr fortgeschrittenes Dilemma.

00:55:16: Also da ist man ja auch schon sehr, sehr tief.

00:55:19: dann in der Thematik, wie setze ich mich eigentlich mit dem Thema Nachhaltigkeit in meinem Leben auseinander und worauf kann ich verzichten oder welche Hebel habe ich, es muss ja nicht immer ein Verzicht sein.

00:55:31: Ich finde das toll, wenn es solche Auseinandersetzungen gibt.

00:55:36: Am Ende kann ich jetzt dir nicht sagen, was die bessere Entscheidung ist.

00:55:39: Natürlich geht der Flug selbst.

00:55:41: Ich sehe es auch da dann immer sehr sachlich und würde... Vielleicht mal überlegen, wie viele Emissionen würden jetzt nur mir zuzuschreiben sein, dass ich da mit drin stecke.

00:55:52: Aber das muss man auch nicht so kleinteilig betrachten.

00:55:54: Ich finde das sehr, sehr positiv, wenn Menschen mit dieser Denkweise an solchen Entscheidungen herangehen.

00:56:00: Das ist ja der erste Schritt für eine bewusste Entscheidung.

00:56:04: Also das bedeutet mir ist das eine und das andere klar und ich wege ab.

00:56:07: Und das ist, glaube ich, das, wo wir am Anfang meinten, es ist eine individuelle Entscheidung.

00:56:12: Die fällt mal so aus, weil man einfach die Zeit Ersparnis braucht, so die Zeit nicht hat, dann fliegt man.

00:56:20: Oder mal fällt es zu anderen Kunstenaus.

00:56:23: Ja.

00:56:24: Kürzlich hatten wir wieder so ein CSE-Audit zur Zertifizierung und die Auditorin hat mir den Tipp gegeben, leere Kartons an Sammelstellen abzugeben, anstatt sie einfach wegzuwerfen.

00:56:34: Und ich finde, das ist halt eine Win-Win-Situation für die Umwelt und für den Endverbraucher.

00:56:39: Hast du vielleicht noch Tipps für mehr Nachhaltigkeit in unseren Alltagen?

00:56:43: Oder vielleicht ein Aha-Moment, den du gerne mit uns teilen würdest?

00:56:48: Wo gibt es in solchen Sammelstellen, habe ich mich gefragt?

00:56:51: Das wusste ich tatsächlich auch nicht mit Kartons, das finde ich interessant.

00:56:55: Was, ja, das wird mich auch interessieren.

00:56:59: Ja, da gucke ich doch direkt mal nach.

00:57:01: Ich weiß nur, dass es da eine App gibt, die heißt Moment, hier ist es.

00:57:05: Repact heißt die App.

00:57:06: Ich verlinke euch die auch gerne noch mal in den Show Notes.

00:57:09: Und da sieht man in welcher Stadt bzw.

00:57:13: wo in eure Umgebung es diese Annahme stellen dann gibt.

00:57:16: Und da kann man dann manchmal nur kleine Kartons, manchmal nur große Kartons.

00:57:20: Also es kommt immer ein bisschen drauf an.

00:57:22: Aber das ist eine ganz, ganz tolle Sache, finde ich.

00:57:24: Cool.

00:57:26: Ja, genau.

00:57:27: Das fand ich halt auch einen richtig guten Tipp.

00:57:29: Und hast du jetzt noch mal sowas gehabt?

00:57:31: Vielleicht ein Aharmomente der letzten Wochen und Monate oder einfach Tipps, wo du sagst, das machen viele Leute falsch.

00:57:38: Falsch ist jetzt aber auch ein großes Wort.

00:57:40: oder das könnte man besser machen.

00:57:41: Das könnte man verändern.

00:57:42: Das ist eine ganz kleine Sache im Alltag, aber ein Rieseneffekt.

00:57:46: Ich glaube, ein Thema, was häufig so ein bisschen in den Hintergrund gerät, ist das ganze Thema technische Endgeräte und auch der Umgang mit diesen, wenn die nicht mehr benutzt werden.

00:58:03: In meiner Vorstellung, ob es so ist, das kann ich nicht sagen, aber in meiner Vorstellung schlummern in deutschen Komoden unglaublich viele Altgeräte an Smartphones, Tablets, Laptops vielleicht sogar.

00:58:18: Das ist totale Verschwendung.

00:58:20: Das sind so wertvolle Ressourcen, die da drinstecken.

00:58:22: Das sind auch teilweise richtig kritische Ressourcen, hinsichtlich Konfliktmaterialien mit Blick auf Menschenrechte in der Lieferkette dieser Produkte, die wirklich wieder in Kreisläufe zurückzubringen oder in die Nutzung zu bringen.

00:58:38: Das glaube ich.

00:58:40: ist was, was man sowohl privat, aber auch betrieblich, total gut machen kann.

00:58:43: Es gibt so viele Organisationen, die auch so Altgeräte entgegennehmen, so spendenmäßig.

00:58:50: Man muss sich vielleicht einmal kurz schlau machen bei Google, wie man das ein oder andere Gerät zurücksetzt.

00:58:55: Das würde ich immer machen, dass man wirklich sicher ist, dass da keine persönlichen Daten mit drauf sind.

00:59:02: Aber ich glaube, das ist etwas, was viele nicht auf dem Schirm haben.

00:59:09: Ehrlich gesagt, ich habe im Keller auch noch so ein paar alte Endgeräte liegen und ja, reparieren lassen, aber ich will die einfach verschenken, weil ich sie einfach gerne auch los haben will und weil ich damit vielleicht jemandem was Gutes tun kann.

00:59:22: Aber vielleicht hast du ja da irgendwie noch Ideen, wo ich solche alten Endgeräte, die halt auch kaputt sind, abgeben kann und die sagen, ja, wir kümmern uns drum, entweder werden die dann ausgeschlachtet oder nochmal aufgemotzt und jemand kann sie kaufen.

00:59:34: Teilweise sind die halt auch schon total veraltet.

00:59:36: Ja, also das ist sehr individuell.

00:59:39: Also das gibt jetzt dadurch keine größere Organisation, die ich da kenne.

00:59:43: Wir haben hier jetzt beispielsweise in der Stadt ein kleines Kaufhaus, welches eben gebrauchte Möbel etc.

00:59:52: verkauft und auch entgegen nimmt.

00:59:54: Die nehmen eben auch defekte Geräte entgegen, reparieren die und verkaufen sie dann wieder.

01:00:00: Da muss man manchmal auch ein bisschen recherchieren, was gibt es bei sich selbst vor Ort.

01:00:07: Ja.

01:00:09: Okay, kommen wir zur nächsten Frage.

01:00:11: Was muss aus deiner Sicht jetzt dringend passieren?

01:00:16: Wir müssen aufhören, nicht Nachhaltiges produzieren zu subventionieren.

01:00:21: Wir brauchen eine deutlich größere, höhere CO-Zweibepreisung.

01:00:26: Wir müssen gesellschaftliche Effekte, die sich dadurch ergeben, auffangen, damit wir auch die gesellschaftliche Akzeptanz für diese Veränderungsprozesse gewinnen.

01:00:35: Man kann ja nicht mal mehr von aufrechterhalten sprechen, es geht ja darum, die gesellschaftliche Akzeptanz zu gewinnen.

01:00:40: für diese Prozesse.

01:00:41: Das ist für mich, glaube ich, ein sehr, sehr dringender Punkt, der sehr, sehr dringend angegangen werden muss.

01:00:49: Und jetzt habe ich mir noch eine ganz neue Kategorie ausgedacht.

01:00:52: Im letzten Jahr haben wir die Gäste zum Schluss immer gefragt, wer sie inspiriert und was sie zuletzt gelesen haben.

01:00:58: In diesem Jahr habe ich mir vorgenommen, etwas mehr auf die Zukunft ausgerichtet zu fragen, wie ist dein positiver Blick für die Zukunft?

01:01:06: Gib uns einen Szenario mit auf den Weg zu deinem Themengebiet, wenn wir alles richtig machen, ganz positiv in die Zukunft schaut.

01:01:16: Meine sind immer positiv.

01:01:19: Sehr gut.

01:01:21: Das liegt aber... Ja, das liegt ja mal im Naturale, würde ich sagen.

01:01:24: Ich glaube, Unternehmensentscheidungen werden künftig hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Nachhaltigkeit getroffen.

01:01:32: Und das verändert Geschäftsmodelle.

01:01:34: Ich glaube, dass wir in den nächsten Jahren eine viel stärkere Transformation in der Wirtschaft erleben werden.

01:01:41: Und zwar dahingehend, dass wir uns inhaltlich transformieren, dass wir wirklich besser werden im Bereich Nachhaltigkeit, nicht, dass wir besser werden, diese Themen zu organisieren und zu steuern und zu berichten, sondern dass wir uns inhaltlich verbessern.

01:01:54: Ich glaube, dass die Versicherungswirtschaft sich verbessern wird.

01:01:58: Ich glaube, dass die Finanzprodukte sich verändern werden, hinsichtlich der Nachhaltigkeitsauswirkungen.

01:02:05: Und das hat ihr auch so ein bisschen bestätigt darin, auch wenn das am Markt noch nicht nachgefragt wird und bei denjenigen, die am Markt agieren und das an die Kundinnen tragen, vielleicht auch ein bisschen... belächelt wird.

01:02:17: Ihr habt aber auch gesagt, diejenigen, die eine Stufe davor sind, die für das Versicherungswesen direkt, die setzen sich sehr wohl damit auseinander und sagen auch, das ist ein Thema, welches nicht mehr wegzudenken ist.

01:02:28: Das heißt, diejenigen, die die Produkte entwickeln, die haben das auf dem Schirm, die bringen das in die Versicherung rein.

01:02:40: Ja, dann sind wir im Grunde schon wieder durch, Mensch.

01:02:43: Schön.

01:02:46: Vielen Dank, lieber Nils, für diesen Tollen, großen, rundum ein Blick, was nicht, aber diesen tollen, großen Einblick in deine Welt, in die Welt der nachhaltigen Transformation.

01:02:59: Und ich bin sehr gespannt, wie es da die nächsten Jahre weitergeht und auch, was du vielleicht noch mal berichtest, wenn du in ein paar Jahren noch mal zu uns kommst.

01:03:08: Ich kann mich da nur anschließen, es war mir eine Ehre, lieber Nils.

01:03:11: Schön, dass du da warst.

01:03:13: Prima.

01:03:14: Vielen, vielen Dank, dass ich hier sein durfte.

01:03:15: Es war ein sehr, sehr schönes Gespräch mit euch und ... Ich freue mich, dass ich Teil von eurem Podcast sein darf.

01:03:22: Vielen

01:03:22: Dank.

01:03:23: Tschüss.

01:03:24: Tschüss.

01:03:25: Mit all diesen neuen Infos wirst du jetzt zur Verstärkung deines Umfelds.

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